Hier könnten in den nächsten Jahren Siedlungen und Gewerbe in Verl entstehen

Verl. Neue Gewerbeflächen, neue Siedlungsbereiche: Der Entwurf des Regionalplans OWL eröffnet der Stadt Verl in den kommenden Jahren Entwicklungsmöglichkeiten in nahezu allen Ortsteilen. Das umfangreiche Papier steht am Montag, 28. September, erstmals auf der Tagesordnung der Kommission für Regionalplanung bei der Bezirksregierung Detmold. Der Regionalplan 2020 soll den heute gültigen, auf dem 16 Jahre alten Gebietsentwicklungsplan &bdquo;Teilabschnitt Oberbereich Bielefeld" basierenden Regionalplan ersetzen. Der Entwurf sieht nicht nur das seit 2016 diskutierte interkommunale Gewerbegebiet im &bdquo;Dreiländereck" nördlich der A 2 zwischen Isselhorster Straße und Bielefelder Straße vor. Weitere potenzielle Gewerbeflächen sind westlich der Isselhorster Straße beidseitig der Autobahn dargestellt, zwischen dem Otterpohlweg im Norden und der Industriestraße im Süden. Dies würde den notwendigen Platz schaffen für einen zusätzlichen Autobahn-Anschluss. Eine solche Auffahrt ist zwar nicht Teil der Regionalplanung; dafür ist ein Planfeststellungsverfahren bei der Bezirksregierung nötig. Grundlage, dieses zu beantragen, könnte allerdings ein benachbartes neues Gewerbegebiet sein. Wo neue Siedlungsbereiche in Sürenheide vorgesehen sind Der Bereich möglicher neuer Gewerbeflächen erstreckt sich nördlich der Sürenheider Straße Richtung Osten bis zur Siedlung an Bükers- und Jägerweg. Der Regionalplan-Entwurf sieht für das Gewerbe zudem jenes Gebiet zwischen Brummelweg, Zollhausweg und Sürenheider Straße vor, das bislang als potenzielle Wohnbaufläche betrachtet worden ist, beispielsweise im städtischen &bdquo;Entwicklungskonzept Verl 2030". Allerdings gilt dieser Bereich als Überschwemmungsgebiet. Neue Siedlungsbereiche sind im Kartenwerk des Regionalplan-Entwurfs für Sürenheide einzig beidseitig des Brummelweges auf einem schmalen Streifen südlich von Königsberger Straße und Zollhausweg markiert. Bornholte-Bahnhof, bis jetzt zu klein, um überhaupt als Siedlungsfläche im Maßstab des Regionalplans dargestellt zu werden, ist im Entwurf der Neufassung in Gänze als solche ausgewiesen. Das hatte die Stadt bei der Bezirksregierung beantragt, inklusive eines gewissen Erweiterungspotenzials. &bdquo;Eine erhebliche Aufwertung von Bornholte-Bahnhof" Bürgermeister Michael Esken nannte die Darstellung am Donnerstag auf Nachfrage der NW &bdquo;eine erhebliche Aufwertung des Ortsteils". Die Stadt könne, sofern der Regionalplan Rechtskraft erlangt, damit beginnen, Bornholte-Bahnhof &bdquo;weiter abzurunden und Bauland auszuweisen". Dies wäre im Westen und im Südosten des Stadtteils möglich – laut Regionalplan gibt es hier keine landschaftschutzrechtlichen Restriktionen, die das verhindern würden. Das gleiche gilt für Kaunitz. Hier sieht der neue Regionalplan Entwicklungsmöglichkeiten für Wohnbebauung südlich des Fasanenweges und nördlich der Fürstenstraße bis zum Gelände der Ostwestfalenhalle vor. Zusätzlich ist der Lückenschluss zwischen Alter Postweg, Neuenkirchener Straße und Grasmeerwiesen als mögliches Wohnbauland dargestellt. In Verl selbst vollzieht der Entwurf des neuen Regionalplans nach, was seit Jahren bereits Realität ist. Als Wohnbaufläche stellt er jetzt auch den stets so genannten Bereich Verl-West dar. Entwicklungsflächen für Wohnbauland sind zudem beidseitig des Lönsweges im Verler Süden eingezeichnet, in etwa zwischen der Kleingartenanlage und dem Gelände des Reitervereins. In Verl und Kaunitz wird potenzielles Wohnbauland gestrichen Doch für Verl und Kaunitz streicht der neue Regionalplan auch zwei bisher als potenzielles Wohnbauland betrachtete Fläche: In Verl ist das kleine Areal zwischen Wibbelt- sowie Erich-Kästner-Weg und dem Papendiek im neuen Plan nicht mehr enthalten, in Kaunitz eine Fläche an der Straße Zum Sennebach südlich der Sportplätze. Voraussichtlich am 5. Oktober wird der Regionalrat den Beschluss zu Erarbeitung des Regionalplans OWL fassen. Der Regionalrat des Regierungsbezirks Detmold ist als politisches Gremium dafür zuständig. Aufgabe der Städte und Gemeinden ist es, die Vorgaben des Regionalplans bei Bedarf in ihrer Bauleitplanung zu konkretisieren. Der Erarbeitungsbeschluss ist aber erst der Startschuss für ein langwieriges Verfahren. Es folgt die Beteiligung der öffentlichen Stellen und der Bürger, sodass der Entwurf vorerst nur einen Planungsstand abbildet und sich bis zur endgültigen Verabschiedung die Darstellung der potenziellen Gewerbe- und Wohnbaugebiete noch ändern kann. Bis zur endgültigen Aufstellung des neuen Regionalplans werden deshalb wohl noch zwei bis drei Jahre ins Land gehen.

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