Isabeau folgen mehr als eine halbe Million Menschen: "Man ist angreifbar"

Verl. Isabeau Kleinemeier ist Dreifach-Mami und Youtuberin. Eine Kombination, die zwar auf den ersten Blick gewagt scheint, sich für die 29-Jährige aber als absolut genial entpuppt hat. Die gebürtige Verlerin ist vor einigen Jahren durch ihre Mami-Videos zum echten Promi geworden. Regelmäßig lädt sie Videos über ihrem Familienalltag hoch – so erfolgreich wie kaum jemand anderes. Fast immer hat Kleinemeier die Kamera dabei. Offen und ehrlich gibt sie der ganzen Welt Einblicke, was in ihrem Leben passiert. Ihre Fans lieben sie – mehr als 600.000 Menschen folgen ihr mittlerweile. Tendenz steigend. Dass das aber auch Schattenseiten haben kann, hat die junge Mutter schnell gemerkt. Isabeau, Du teilst Dein privates Familienleben im Netz mit mehr als 500.000 Dir größtenteils fremden Menschen. Für viele klingt das total absurd – für Dich ist es mittlerweile normal. Warum hast Du dich dafür entschieden? Isabeau Kleinemeier: Ich habe vor zehn Jahren selbst immer viele Youtube-Videos geschaut. Als ich mit meiner ersten Tochter schwanger wurde – damals war ich 20 – bin ich auf eine Youtube-Mama aus Deutschland gestoßen. Sie hat Schwangerschafts-Updates gefilmt und die Geburt mit der Kamera begleitet. Das fand ich eine wunderschöne Idee, um diese besondere Zeit als Erinnerung festzuhalten. Außerdem haben mir ihre Videos sehr während meiner eigenen Schwangerschaft geholfen! Ich wollte meine Erfahrungen dann auch anderen Mamis weitergeben. Ich habe immer schon gerne fremden Menschen geholfen. Ich war zum Beispiel Schüler-Sanitäterin, habe ehrenamtlich nach der Schulzeit im Altenheim ausgeholfen und war bei der Freiwilligen Feuerwehr Verl aktiv. Kannst Du überhaupt noch überblicken, wie viele Rückmeldungen Du pro Tag so auf Deine Videos und Fotos bekommst? Kleinemeier: Natürlich steigt die Anzahl der Nachrichten auch mit der Reichweite und Größe auf Youtube und Instagram. Mittlerweile bin ich bei mehr als 640.000 Abonnenten und bekomme auf meine Videos mehr als 1.000 Kommentare. Auf Instagram ist es mit mehr als 550.000 Followern etwas weniger. Aber auch dort bekomme ich täglich weit über 500 private Nachrichten. Und was schreiben Deine Fans so? Kleinemeier: In den Kommentaren lese ich am häufigsten Kommentare zu unserem harmonischen Familienleben. Auf Instagram erreichen mich aber auch viele Direktnachrichten von anderen werdenden Mamis oder Eltern die Fragen haben. Sind auch Mal Hass-Kommentare oder belästigende Nachrichten dabei? Kleinemeier: Natürlich ist man angreifbar, wenn man in der Öffentlichkeit steht. Und einige Menschen nutzen die Anonymität des Internets aus, um sich mit Kommentaren oder Nachrichten an uns auszulassen. Allerdings habe ich im privaten, echten Leben noch nie erfahren, dass ich böse angesprochen wurde. Da sind die unbekannten Menschen hinter ihren Fake Profilen dann doch zu schüchtern für! Aber im Netz kennen viele dann keine Grenzen? Kleinemeier: Es wird immer etwas gefunden, worüber gemeckert werden kann. Manchmal wird unsere Kindererziehung kritisiert, unsere Ernährung, unser Konsumverhalten oder unsere Ordnung im Haus. In unserer alten Heimat wurden wir schon teilweise belästigt oder am Haus gestört, in unserer Privatsphäre. Das war auch einer der Gründe, von Rietberg nach Berlin zuziehen. Wir wurden beim Einkaufen im Stammsupermarkt heimlich fotografiert oder uns wurde bis zum Haus aufgelauert. Manche Menschen kennen keine Grenzen. Nur weil wir in der Öffentlichkeit stehen, gibt das niemanden das Recht, unsere Privatsphäre zu durchbrechen. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram anWir sind seit heute morgen wieder mit dem Rad unterwegs ❤️ Sonne tanken wirkt Wunder ☀️🙂 Habt ihr für diesen Sommer Urlaub geplant? Und habt ihr diesen schon storniert oder wartet ihr noch ab? Wir wollten diese Sommerferien eigentlich nach Spanien & Portugal reisen. 🏝 Was sind eure nächsten Urlaubsziele? #sonnetanken #wald #familie #glücklich Ein Beitrag geteilt von Isabeau (@isabeau_youtube) am Apr 10, 2020 um 6:34 PDT Reagierst Du überhaupt auf solche Nachrichten? Kleinemeier: Hass-Kommentare werden gelöscht und die Accounts blockiert. Ich lese sie auch gar nicht zu Ende. Solchen Menschen möchte ich keine Reichweite auf meiner Plattform bieten. Und da es die Funktion auf Social Media gibt, nutze ich diese auch. Ich bin schließlich für meine Inhalte verantwortlich. Wichtig ist mir aber zu sagen, dass diese Hater nur ein sehr geringer Teil von meiner Community sind. Wir sind sehr dankbar für die tollen und lieben Menschen, die unser Familienleben so spannend und treu verfolgen. Durch diese Menschen macht mir das Filmen und Teilen von Ereignissen und Momenten auch so viel Spaß! Ärgerst Du dich trotzdem über die wenigen unschönen Momente? Kleinemeier: Ich habe mir in den Jahren ein dickes Fell zu gelegt und lasse solche Sachen an mir abprallen. Es ist mein Leben und das gestalte ich mir so, wie es mich glücklich macht. Und Hater gehören sicherlich nicht dazu. Konstruktive Kritik, die nett verfasst wird, lese ich mir gerne durch und gehe auch auf einzelne Nachrichten ein. Aber ehrlich gesagt, ist es schwer für fremde Menschen, über unser Leben zu urteilen. Sie sehen nur kleine Ausschnitte aus unserem Leben. Wir greifen daher auf die ehrlichen Meinungen von Freunden und Familie zurück. Denn diese kennen uns auch persönlich! Du sprichst mit Deinen Kanälen vor allem Mamis und werdende Eltern bzw. Familien an. Bekommst Du trotzdem auch unangebrachte anzügliche Nachrichten oder gar Fotos? Kleinemeier: Nein! Damit hatten wir zum Glück noch keinen Kontakt! So etwas würde ich aber auch direkt zur Anzeige bringen. Hast Du es schonmal bereut, Dein Leben öffentlich zu machen? Kleinemeier: Ganz klar nein! Die Vorteile und schönen Seiten überwiegen für uns alle. Und wir machen es auch nur, weil wir als Familie mit dem Leben in der Öffentlichkeit einverstanden sind.

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