Skurriler Vorfall bei Glasfaser-Verlegung in Verl

Verl. Für die an einem Glasfaser-Anschluss interessierten Anlieger von Libellen- und Grillenstraße sowie Zollhausweg in Sürenheide gibt es Hoffnung. Nachdem Bürgermeister Michael Esken per E-Mail bei der Firma Deutsche Glasfaser aus Borken dagegen protestiert hatte, dass die Bewohner der Helfgerdsiedlung vom Ausbau des Ortsteils ausgeschlossen werden, befasst sich mittlerweile die Vorstandsebene des Unternehmens mit dem Thema. Esken hatte der Firma am Dienstagnachmittag eine &bdquo;Rüge" zugeschickt und mitgeteilt, dass er künftig &bdquo;keine öffentlich wirksamen Auftritte für die Deutsche Glasfaser" mehr wahrnehmen wolle. Daraufhin erreichte ihn noch während der laufenden Ratssitzung am Abend eine Antwort-E-Mail des zuständigen Regionalmanagers. Darin bedankt er sich "für die Hinweise, die mir nicht bekannt waren". Firma weigerte sich einen Wagen umzuparken Im Zusammenhang mit dem Ausbau des Glasfasernetzes gibt es aber auch andernorts im Stadtgebiet Probleme. Zu einem skurrilen Vorfall kam es bei der Verlegung der Leerrohre in der Von-Galen-Straße, wie Beigeordneter Thorsten Herbst als Antwort auf eine Anfrage der CDU-Fraktion vor dem Rat berichtete. Wie üblich waren hier die Anwohner im Vorfeld durch das ausführende Bauunternehmen über die bevorstehende Verlegung informiert und gebeten worden, die Straße nicht mit Autos zuzuparken. Als die Kolonne für die Leerrohrverlegung anrückte, stand auf Höhe einer Hausbaustelle allerdings ein Fahrzeug einer Baufirma, die sich weigerte, den Wagen umzuparken. "Eigenständig und ohne Rücksprache" &bdquo;Eigenständig und ohne Rücksprache", so Herbst, habe die eingesetzte Kolonne &bdquo;um das Fahrzeug herum gefräst": Die Trasse der Glasfaserleitung wurde kurzerhand verschwenkt auf die andere Straßenseite und hinter dem geparkten Baufahrzeug wieder zurückgeführt. Die Deutsche Glasfaser habe der Stadt auf Nachfrage zu dieser Arbeitsweise mitgeteilt, dass der Vertrag mit der Kolonne mit sofortiger Wirkung aufgelöst worden sei und eine andere Kolonne die Leitung zurückbauen und in der vorgegebenen Strecke einbauen werde, sagte Thorsten Herbst weiter. Im Anschluss an die Glasfaserverlegung wird das Stadtwerk Verl eine Fernwärmeleitung in der Von-Galen-Straße verlegen. "Ich fürchte, danach werden wir nicht darum herum kommen, die Fahrbahndecke komplett abzufräsen und zu erneuern." "Trotz der ständigen Kontrollen kommt es bei den Arbeiten leider auch zu Schäden" Die Stadt überwache kontinuierlich die Verlegung der Leerrohre für die Glasfaser, sagte der Beigeordnete. Insgesamt seien in Verl etwa 120 Bauarbeiter für die Deutsche Glasfaser tätig. Das Tiefbauamt betreue das Projekt mit zwei Mitarbeitern, die unter anderem dafür zuständig seien, die Kolonnen zu kontrollieren, bei Problemen die Leitungsstrecken abzustimmen und "Hilfestellung bei Anwohnerproblemen" zu geben. Unterstützt werde das Tiefbauamt durch das Büro Röver. Zu dessen Aufgabenbereich gehöre es beispielsweise, in allen Straßen die Verlegetiefen zu kontrollieren und zu protokollieren. Die Mitarbeiter des Gütersloher Ingenieurbüros führten zudem Kontrollen durch, ob der Untergrund unter den wiederverlegten Pflastersteinen und Platten richtig verdichtet wurde. Auch dies werde protokolliert. "Trotz der ständigen Kontrollen kommt es bei den Arbeiten leider auch zu Schäden", so Herbst. Pflaster der kompletten Einfahrt zerstört Wenn Platten und Pflastersteine beschädigt wurden, würden alle Strecken von den Tiefbauamtsmitarbeitern solange kontrolliert, bis alle Mängel behoben worden sind. Erst dann erfolge eine vorläufige und in fünf Jahren dann die endgültige Abnahme. Betroffen von solchen Schäden sind aber nicht nur öffentliche Straßen und Wege. Herbst berichtete, dass einem Anwohner "das komplette Pflaster seiner Einfahrt zerstört" worden sei. Zu Beginn der Ratssitzung hatten sich Anwohner der Helfgerdsiedlung in der Einwohner-Fragestunde über das Vorgehen der Deutschen Glasfaser beschwert. Herbst machte deutlich, dass die Stadt über keine rechtliche Handhabe verfüge, das Borkener Unternehmen zum Umdenken zu bewegen. In dem Gebiet handle es sich um einen so genannten eigenwirtschaftlichen Ausbau, für den es keine öffentliche Zuschüsse gebe. Bürgermeister Michael Esken sagte, das Thema habe die Stadt zur &bdquo;Chefsache" erklärt. Wie die Bürger so sei auch die Stadt von der Deutschen Glasfaser nicht darüber informiert worden, dass ein bestimmter Bereich des Ortsteils Sürenheide beim Netzausbau ausgeklammert wurde. &bdquo;Das ärgert mich."

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