Verl

Verler Feuerwehr muss gleich zweimal ausrücken

In einer Garage schlugen die Flammen hoch. Und in einer Wohnung hatte wohl jemand das Essen auf dem Herd vergessen.

17.12.2019 | 18.12.2019, 08:28

Verl. Eigentlich wollten die Verler Feuerwehrkräfte am Montagabend beim letzten Dienstabend des Jahres das Jahr gemütlich ausklingen lassen und gemeinsam Essen. Doch kurz nach 20 Uhr, als das Essen beginnen sollte, wurden sie zunächst zu einem Garagenbrand und dann später zu einem Küchenbrand gerufen.

Um 20.18 Uhr piepten die Meldeempfänger und riefen die Feuerwehr zu einem Garagenbrand an der Platinstraße. Hier waren in der Garage gelagerte Gartengeräte aus bislang ungeklärter Ursache in Brand geraten.

Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr konnte größerer Schaden abgewendet werden. | © Andreas Eickhoff
Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr konnte größerer Schaden abgewendet werden. | © Andreas Eickhoff

Feuerschein hinter dem Tor

„Als wir hier eintrafen, sah man hinter dem verschlossenen Garagentor schon Feuerschein", berichtete der stellvertretende Löschzugführer Dirk Späte. Da der Strom bereits ausgefallen war, musste das Tor manuell entriegelt und von zwei Feuerwehrkräften unter Atemschutz geöffnet werden.

Neben einem Küchenbrand mussten die Kräfte ein Feuer in einer Garage löschen. - © Andreas Eickhoff
Neben einem Küchenbrand mussten die Kräfte ein Feuer in einer Garage löschen. | © Andreas Eickhoff

Die Flammen hatten an der Wand schon sichtbare Spuren hinterlassen und die Garage war bereits stark verqualmt, als die ersten Feuerwehrleute an der Einsatzstelle waren. Der Opel Insignia war augenscheinlich noch nicht beschädigt. Durch einen schnellen Löschangriff konnte der Brand dann auch zügig eingedämmt werden.

 Verstärkung aus Kaunitz

Mit einer Wärmebildkamera wurden später noch Glutnester gesucht, auch das Dach wurde nach möglichen Beschädigungen durch den Brand abgesucht. Als gerade das fast unbeschädigte Auto aus der Garage gefahren werden sollte, um letzte Nachlösch- und Aufräumarbeiten zu erledigen, gab es um 20.47 Uhr den nächsten Alarm: Zimmerbrand am Bonhoefferweg.

Eigentlich hatten sich die Kräfte zu einem Esen am letzten Dienstabend des Jahres getroffen. Doch das musste erstmal warten. - © Andreas Eickhoff
Eigentlich hatten sich die Kräfte zu einem Esen am letzten Dienstabend des Jahres getroffen. Doch das musste erstmal warten. | © Andreas Eickhoff

Die Feuerwehr packte hektisch ihre Sachen zusammen, fuhr das Auto ins Freie und erledigte die letzten Arbeiten an der Einsatzstelle, um dann abzurücken. Wasser hatten sie noch genug: Nur etwa 200 Liter hatte man zum Löschen des Brandes verbraucht. Zur Verstärkung war aber noch der Löschzug Kaunitz alarmiert worden.

Mitbewohner in einem Sechs-Familienhaus waren durch piepende Rauchmelder auf den Brand aufmerksam geworden. Nach dem gewaltsamen Öffnen der Wohnungstür entdeckten die Feuerwehrleute angebranntes Essen auf dem Herd in der Küche.

"Rauchvorhang installiert"

Die Wohnung war stark verqualmt, ein Bewohner wurde allerdings nicht angetroffen. „Wir haben an der Wohnungstür einen Rauchvorhang installiert", berichtet Feuerwehrchef Martin Wanders. Vier Feuerwehrleute mussten mit Atemschutz die Flammen in der Küche löschen. Und später wurde die Wohnung intensiv belüftet.

Die übrigen Bewohner des Mehrfamilienhauses konnten in ihren Wohnungen bleiben. Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr blieb der Schaden gering, kann die Wohnung auch weiter genutzt werden.

Bereits nach rund 20 Minuten waren hier alle notwendigen Arbeiten erledigt, so dass die Feuerwehrkräfte endlich einrücken und gemeinsam die (aufgewärmt) gebratene Leberwurst genießen konnten. Löschwasser aus ihren Fahrzeugtanks benötigten die Feuerwehrleute bei diesem Einsatz übrigens nicht.