Schnelles Internet für Verl: Der Glasfaserausbau beginnt

Verl. Das Borkener Unternehmen Deutsche Glasfaser GmbH hat mit dem Aufbau seines Glasfasernetzes in Verl begonnen. Sieben der POP (Point of Presence) genannten acht lokalen Knotenpunkte sind bereits aufgestellt. Hier laufen alle Glasfaseranschlüsse zusammen. Der POP leitet den ankommenden und abgehenden Datenverkehr weiter und verbindet das örtliche Netz mit dem Rest der Welt. Bereits im Sommer kommenden Jahres sollen sämtliche Tiefbauarbeiten abgeschlossen sein. Bis Ende 2020 will das Unternehmen die Anschlüsse seiner Kunden aktiviert haben, die dann in Lichtgeschwindigkeit durchs www surfen können, so die Prognose von Projektmanager Peter Kowalski. 95 Kilometer misst die Gesamttrassenlänge im Stadtgebiet, 488 Kilometer Glasfaser werden bis zu den Hausanschlüssen der Kunden verlegt. Damit das ehrgeizige Zeitziel eingehalten werden kann, sollen in Spitzenzeiten bis zu sechs Kolonnen mit jeweils zehn bis zwölf Mitarbeitern im Einsatz sein. Technik-Gebäude ist 15 Tonnen schwer Am Haken eines Autokrans schwebte gestern Mittag das 15 Tonnen schwere Technik-Gebäude an seinem Standort Amselweg ein. Von hier aus wird der komplette Nordteil Verls bedient. Für den Bereich südlich der TWE-Bahnlinie ist ein noch größerer POP zuständig, der nahe der Bühlbuschschule aufgestellt wurde. Jeweils ein POP steht im Bereich Waldstraße in Sürenheide, am Wideiweg in der Pausheide, in der Straße Zum Furlbach in Kaunitz, an der Ecke Westfalenweg/Ickelweg im Verler Westen sowie am Efeuweg in Bornholte-Bahnhof. Auch im Ortsteil Sende wird eine solche Technikstation errichtet – allerdings fehlt der Deutschen Glasfaser dafür noch das Grundstück. Die Gespräche mit dem Eigentümer laufen noch. Der gesamte Netzaufbau erfolgt ringförmig. Die POPs oder Area-POPs sind untereinander verbunden über den City-POP, im Fall der Stadt Verl ist dies die Station in Sürenheide. Die City-POPs sind zusammen an Kreis-POPs angeschlossen. Für Verl steht der in Delbrück. Von Sürenheide aus wird aber auch eine direkte Verbindung zur Glasfaser-Trasse der Firma Wingas hergestellt, die nahe der Autobahn 2 an Verl vorbei führt und die direkte Hauptleitung zum großen Internet-Knotenpunkt in Frankfurt am Main darstellt. Das Ringnetz soll die Versorgung mit dem schnellen Internet auch dann sicherstellen, sollte irgendwo bei Bauarbeiten mal ein Kabel beschädigt werden oder eine Verteilstation ausfallen. Aus dem POP werden die Signale weiter in die Fläche an die DPs weitergeleitet, die so genannten Distribution Points, kleine graue Verteilerkästen, von denen aus die Glasfaserkabel in die einzelnen Straßen abzweigen. Zwischen 300 und 400 dieser DPs werden im gesamten Verler Stadtgebiet installiert. Deutsche Glasfaser konnte 2.525 Kunden gewinenn 1.496 Kunden kann die Deutsche Glasfaser an der Technik-Station am Amselweg anschließen, am Bühlbusch sind es sogar 3.696. Bislang hat das Unternehmen in Verl 1.392 Kunden gewinnen können, mit den Ortsteilen zusammen sind es 2.525. Über die Glasfaser werden in Kürze somit 6.986 Wohneinheiten im Stadtgebiet erreicht. Die Kabel werden überwiegend in den Gehwegen und zwar 40 Zentimeter unter Oberflächenniveau verlegt. Von hier aus zweigen jeweils einzelne Fasern zu den Häusern ab. Während für die eigentliche Trasse in der Regel Bagger, Bohrer und Bodenfräse zum Einsatz kommen, werden die Glasfasern bei den Privatgrundstücken mit Druckluftraketen durch das Erdreich geschossen. Sieben bis acht Meter lassen sich so überbrücken, ohne dass ein Loch gegraben werden muss. Die Investitionssumme bewegt sich nach Angaben von Peter Kowalski im einstelligen Millionen-Bereich.

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