Verl. Verl ist ein finanzielles Paradies für alle Hundebesitzer. Nur 24,60 Euro werden dort pro Jahr bei einem Tier an Hundesteuer fällig. Bei zwei oder drei Hunden sind es 30,60 Euro beziehungsweise 36,60 Euro je Tier – egal, ob es sich dabei um einen Kampf- oder einen Schoßhund handelt. Das zeigt die Zusammenstellung der Hundesteuersätze der 126 größten NRW-Städte, die der Bund der Steuerzahler NRW für das Jahr 2015 präsentiert.
Generell zeigt der Vergleich, dass kleinere Städte die Hundehalter weniger stark zur Kasse bitten als die Großstädte. So wird auch in Bielefeld eine Summe von 120 Euro im Jahr für einen Hund fällig, zwei Hunde kosten jeweils 132, drei Hunde jeweils 144 Euro im Jahr - egal ob das Tier als Kampfhund eingestuft wurde oder nicht.
Keinen Unterschied zwischen großen und kleinen Städten gibt es dagegen bei den „Ermäßigungen“. So ist es in 53 Städten mit ganz unterschiedlichen Einwohnerzahlen üblich, dass für einen Hund aus dem Tierheim eine gewisse Zeit keine Hundesteuer gezahlt werden muss - damit für die Bürger ein Anreiz geschaffen wird, Tiere aus dem Tierheim herauszuholen, um die Kosten der Stadt für das Tierheim gering gehalten werden können.
Besonders hervorzuheben sind hier die Städte Lippstadt und Iserlohn, wo die Vierbeiner aus dem Tierheim gleich drei Jahre von der Steuer befreit sind, sowie Rheda-Wiedenbrück, wo für Hunde aus dem Tierheim dauerhaft nur 50 Prozent der Hundesteuer gezahlt werden müssen.
Auch Blindenhunde oder Hunde, die als Helfer für eine hilflose Person „arbeiten“, werden in den meisten Städten zumindest anteilig von der Hundesteuer befreit. Einzige Ausnahmen: Recklinghausen, Bad Salzuflen und Bonn.
In 26 Städten ebenfalls üblich: Wenn eine extra Steuer für Kampfhunde erhoben wird, reduziert sich diese wieder, wenn die Halter einen Verhaltenstest mir ihren Hunden durchgeführt haben und einen sogenannten Verhaltensnachweis vorlegen können.
Im landesweiten Vergleich mit den 126 größten Städten sind die Steuersätze in Wuppertal übrigens besonders hoch: 160 Euro pro Jahr müssen Wuppertaler für einen Hund zahlen. Nur Hagen ist mit einer Summe von 180 Euro pro Jahr für einen Hund noch teurer. Wuppertaler, die sich gar zwei oder drei Hunde halten, müssen pro Hund und Jahr sogar 288 Euro zahlen. Und wenn es sich bei den Hunden um eine Rasse handelt, die als Kampfhund eingestuft wird, dann müssen sogar 1.000 Euro pro Hund und Jahr gezahlt werden. Nur Monheim und Siegburg sind teurer.
Im Vergleich zum Vorjahr hat keine der aufgeführten Kommunen ihre Hundesteuersätze verringert. Dafür müssen in zehn Städten die Hundehalter nun tiefer in die Tasche greifen. Im vergangenen Jahr, als die Kommunalwahl vor der Tür stand, hatten an eine Erhöhung der Hundesteuer nur drei Städte gedacht.
Unsere Karte zeigt die OWL-Städte, die im Vergleich des Bundes der Steuerzahler NRW für das Jahr 2015 aufgeführt werden. Mit einem Klick auf die roten Markierungen sehen Sie auf einem Blick, wie viel ein oder mehrere (Kampf-)Hunde in den OWL-Kommunen an Steuern pro Jahr kosten.