Besondere Pizza: Im Kreis Gütersloh eröffnet neues italienisches Restaurant

Schloß Holte-Stukenbrock. Zutaten aus der Dose oder dem Tiefkühlfach? &bdquo;No“, sagt Enzo Scaccianoce energisch und wedelt mit erhobenem Zeigefinger. Das wird es in seinem Restaurant nicht geben. Auf eine Pizza, die er zubereitet, kommen frische Tomaten und Kräuter, und sie muss im Steinofen über Buchenholz gebacken werden. Ohne Steinofen kein Ristorante, findet der Sizilianer. Und deshalb wird im ehemaligen &bdquo;Telegraph“ an der Hauptstraße gerade umgebaut. Auf die Eröffnung müssen der neue Pächter und die Gäste leider noch warten – der Edelstahlrauchabzug kann noch nicht geliefert werden. Das Telegraph ist 1987 als Brasserie konzipiert worden. Inhaber Heinz Antpöhler hatte damals Wert auf eine gute Küche gelegt, Einrichtung nach Maß, Edelstahlküche. Zuletzt gab es dort spanische Tapas Ab 1990 wurde die Gaststätte verpachtet, ist aber immer Speiselokal geblieben. Italienische Küche gab es schon mal, von 2006 bis 2014. Und zuletzt, ab 2019, spanische Tapas. Heinz Antpöhler (Geschenke Antpöhler) ist im Juni 2018 gestorben, jetzt kümmern sich Tochter Elena Antpöhler und ihr Mann Stephan Ketterer um die Immobilie. &bdquo;Wir mussten gar nicht inserieren“, sagt Ketterer. Das Ende des Tapas-Restaurants machte schnell die Runde. Innerhalb weniger Tage habe es viele Anfragen gegeben. Elena Antpöhler begründet das mit der soliden Ausstattung und der guten Lage. Überzeugend war letztlich Enzo Scaccianoce mit seinem Konzept und seiner Erfahrung. Lesen Sie auch: Das sind die beliebtesten Restaurants im Kreis Gütersloh Seit 47 Jahren Pizzabäcker Er wird bald 60, lebt seit 1976 in Deutschland und ist seit 47 Jahren Pizzabäcker. &bdquo;Immer mit Steinofen und Holzfeuer“, betont er. Das sei für ihn ein Qualitätsmerkmal für eine gelungene Pizza. 15 Jahre lang führte er zusammen mit seiner Frau Ruzica ein Pizza-Restaurant in Westerenger im Kreis Herford. Der Getränkelieferant hatte ihnen dann ein Lokal in Leopoldshöhe vermittelt. Das war eigentlich ideal, weil die Familie direkt über dem Lokal wohnen konnte. 26 Jahre lang haben sie in Asemissen ihr &bdquo;Stella Italia“ geführt, bis es zu Unstimmigkeiten mit dem neuen Eigentümer der Immobilie gekommen war. "Die Gäste können mir gerne zuschauen" Jetzt also der Neustart in Stukenbrock mit bewährtem Konzept. Herzstück wird der Steinofen, der mit Buchenholz beheizt wird. Und der wird mitten im Restaurant stehen. Im ehemaligen Billardraum, angrenzend zur Terrasse. Enzo Scaccianoce will nicht versteckt in der Küche die Pizza backen. &bdquo;Die Gäste können mir gern zuschauen“, sagt er. Kinder mitunter auch ein bisschen mitmachen. Aus der Entfernung können Gäste sogar noch das Holzfeuer im Ofen flackern sehen. Das Buchenholz verströmt zudem seinen wohlriechenden Duft im gesamten Lokal. Durch die hohen Temperaturen wird der Teig schneller knusprig Eine Steinofenpizza habe eine besondere Qualität, sagt der neue Pächter. Mehr als 400 Grad können es durchaus werden, mehr als in herkömmlichen Öfen. Die höhere Temperatur und das Backen auf dem Stein bewirke, dass der Teig außen schnell knusprig werde, innen aber schön saftig bleibe, erklärt Enzo Scaccianoce. Die übrigen typisch sizilianischen Gerichte bereitet seine Frau Ruzica in der Küche zu. Dazu bietet das Paar Weine aus Sizilien an. Und was ist nun der Unterschied zwischen der italienischen und der sizilianischen Küche? In erster Linie die Zutaten, sagt Enzo Scaccianoce, ohne seine &bdquo;geheimen Zutaten“ verraten zu wollen. Der Pizza merke man den sizilianischen Charakter an, weil der Teig außen knuspriger und insgesamt dünner und der Belag nicht so üppig sei. Gern verwendet Enzo Scaccianoce auch saisonale Produkte. Familie sucht noch eine Wohnung Der neue Steinofen ist zuletzt geliefert worden. Direkt aus Italien, vom Ofen-Spezialisten &bdquo;Valoriani“. Enzo Scaccianoce hat eine fünfstellige Summe investiert. Auch die Räume hat er schon heller gestrichen, und die nötig gewordene Grundreinigung ist fast abgeschlossen. Er könnte eigentlich in ein paar Tagen loslegen – allerdings macht ihm die allgemeine Materialknappheit, vor allem bei Stahlprodukten, einen Strich durch die Rechnung. Der Edelstahlrauchabzug kann frühestens im Juli geliefert werden, Mitte Juli soll Eröffnung sein. Etwa 80 Gäste finden im Innern Platz, mindestens noch mal so viele im Biergarten. Und noch etwas fehlt: Die Familie Scaccianoce sucht noch eine Wohnung für drei Personen in der Nähe.

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