Schloß Holte-Stukenbrock startet Hochwasser-Spendenaktion für Krisenregionen

Schloß Holte-Stukenbrock. Die Hochwasserkatastrophe hat Deutschland Mitte Juli hart getroffen. Vor allem das Ahrtal ist in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt, aber auch die Eifel mit der Städteregion Aachen, die von den Überschwemmungen der Vicht ebenfalls stark betroffen war und es immer noch ist. Die Aufräum- und Wiederaufbauarbeiten laufen nach wie vor. Jede Hilfe und Unterstützung ist willkommen. Bilder aus den überschwemmten Regionen sprechen für sich. Viele Menschen haben alles verloren. Der Bürgermeister und auch Politiker des Stadtrates regten an, Spenden zu sammeln und sie insbesondere Kindergärten zur Verfügung zu stellen. Der Kontakt zur Städteregion Aachen sei zustande gekommen, &bdquo;weil sich dort der Hauptsitz unseres IT-Dienstleisters Regio IT befindet", erläuterte Hubert Erichlandwehr, warum das Geld dorthin gehen soll. Über den persönlichen Kontakt mit dem Vorsitzenden der Geschäftsführung, Dieter Rehfeld, rückte die Betroffenheit der komplett überfluteten Stolberger Kita &bdquo;Mäuseburg" in den Fokus. Zwar sei es schwierig gewesen, Kontakt mit dem Bürgermeister in Stolberg zu bekommen, berichtet Hubert Erichlandwehr, &bdquo;denn auch das dortige Rathaus war betroffen". Doch irgendwann klappte es. In einem weiteren Gespräch machte der Vorsitzende des Fördervereins der Kita &bdquo;Mäuseburg" deutlich, dass vier weitere Kitas in Stolberg betroffen sind. &bdquo;So entstand die Idee, diese fünf Kindergärten ganz konkret mit Hilfe von Spenden aus SHS zu unterstützen", erläuterte der Bürgermeister. Für diese Spendenaktion arbeiten die einzelnen Abteilungen der Stadtverwaltung Hand in Hand. Der Fachbereich Finanzen kümmerte sich um den rechtlich und finanziell korrekten Ablauf der Aktion. &bdquo;Es ist eigens ein Spendenkonto für den speziellen Zweck eingerichtet worden", betonte Leiter Martin Schniedermeier und hob hervor, &bdquo;dass das Geld eins zu eins weitergeleitet wird" und Spendenquittungen ausgestellt werden können. Das Stadtmarketing stellte den Kontakt zu den betroffenen Kitas her, bereitete die Daten und Fotos auf. Der Fachbereich Bildung, Sport und Kultur kontaktierte die Kitas in Schloß Holte-Stukenbrock, um sie als Unterstützung und Multiplikatoren der Spendensammelaktion zu gewinnen. &bdquo;Die Kita ,Edith Stein’ war die erste, die sofort zugesagt hat", berichtet Tanja Mader. "Vielleicht hat die Aktion auch Signalwirkung" Auch der VfB Schloß Holte ist dabei. &bdquo;Ich gehe von einer hundertprozentigen Zusage aus", berichtete Jugendleiter Oliver Schneider von einer breiten Unterstützung, die es sicherlich geben werde. &bdquo;Die Ideen, wie Geld gesammelt werden kann, sprudeln schon." Eventuell könne es auch größere Aktionen geben. Die Liemker Schützen haben sich bei ihrem Frühstück spontan dazu entschlossen, ihren Überschuss an die Aktion zu spenden. &bdquo;Jeder Euro zählt, selbst kleine Beträge", betonte Tanja Mader. &bdquo;Auch Unternehmen sind aufgerufen, so, wie jeder einzelne Bürger auch", sagte Erichlandwehr. &bdquo;Die Kinder sollen wieder etwas Schönes erleben", sagt Imke Heidotting. Wer die Bilder sehe, der wisse, wie schlimm die Lage immer noch sei. Die Kitas Mäuseburg, Vicht, Zweifall, Steinweg, Zauberkiste und die Tagesstätte für spanische Kinder in Stolberg stehen momentan vor dem Nichts. &bdquo;Selbst die Akten wurden durch Fäkalien, Chemie und Schimmel völlig zerstört", das hat Barbara Becker, die Leiterin der Kita &bdquo;Zauberkiste", berichtet. Die Kinder sind momentan in anderen Einrichtungen untergebracht. &bdquo;Vielleicht hat die Aktion auch für andere Kommunen Signalwirkung", sagt Hubert Erichlandwehr. Die Spendenaktion läuft zunächst bis zum 15. März. Es geht dabei ausdrücklich nur um Geldspenden. Die Spenden-Kontonummer bei der Kreissparkasse Wiedenbrück lautet: DE34 4785 3520 0000 0709 79. Bevor sie von der Spendenaktion für Stolberger Kitas erfahren hat, hat bereits die Boccia-Abteilung des FC Stukenbrock eine Aktion für betroffene Menschen im Ahrtal gestartet. Auch hier soll das Geld einer Kita zugute kommen. Durch die Vermittlung von Christine Schütte-Ernst wurde der Kindergarten &bdquo;Rappelkiste" in Bad Neuenahr-Ahrweiler ausgesucht. 800 Euro, die zusammengekommen sind, sollen dort für Spiele und Beschäftigungsmaterial verwendet werden. Christine Schütte-Ernst und ihr Ehemann Jens-Peter Ernst sind mit ihrem Wohnmobil ins Ahrtal gefahren, haben sich einer Helferorganisation angeschlossen und angepackt. &bdquo;Die Arbeit ist anstrengend. Aber es tut gut, wenn man sich vor Augen hält, wofür man das macht. Wären wir in dieser katastrophalen Situation, wären wir auch froh, wenn uns jemand helfen würde. Es gibt so viele traurige Schicksale hier, es treibt einem immer wieder die Tränen in die Augen", sagt Schütte-Ernst. Zusammen mit ihrem Mann hat sie viele Sachspenden ins Ahrtal gebracht. Unter vier Familien, die es besonders hart getroffen hat, wurden 960 Euro gespendetes Bargeld und zehn Freikarten für das Safariland aufgeteilt. Sie sind eingeladen, sich im nächsten Jahr in SHS ein paar Tage zu erholen. Christine Schütte-Ernst: &bdquo;Wer mehr über unseren Einsatz und den Helfer-Shuttle erfahren möchte und vielleicht selbst einmal helfen möchte, darf uns gerne kontaktieren unter der Telefonnummer (01 62) 4 04 49 18." Friseurmeisterin Katja Kramme (Holter Haarmoden) hat in Stolberg mit Kolleginnen kostenlos Haare geschnitten. Außerdem gab es Bratwürstchen, Kuchen und Waffeln. Es durfte gerne gespendet werden – für in Not geratene Friseure.

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