Schloß Holte-Stukenbrock

Landschaftsverband beteiligt sich an der Stalag-Stiftung

Der Beschluss sieht auch die Übernahme von 55 Prozent der Betriebskosten vor.

2015 besuchte Bundespräsident Joachim Gauck die Dokumentationsstätte und den Ehrenfriedhof, macht sich für eine neue Gedenkstätte stark. | © Andreas Zobe

01.10.2021 | 01.10.2021, 18:19

Schloß Holte-Stukenbrock. Die Abgeordneten im Landschaftsausschuss des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) haben sich am Freitag für eine LWL-Beteiligung an der Stiftung „Gedenkstätte Stalag 326“ in Schloß Holte-Stukenbrock ausgesprochen.

Wie mehrfach berichtet, macht sich der LWL zusammen mit dem Land NRW, dem Förderverein der Gedenkstätte, den Kreisen Gütersloh, Paderborn sowie den Städten SHS und Bielefeld für die Neukonzeption der Gedenkstätte Stalag 326 in Schloß Holte-Stukenbrock stark, mit der eine erinnerungskulturelle Lücke geschlossen werden soll.

„Der Beschluss ist ein starkes Signal aus der gesamten Region Westfalen-Lippe“

Der LWL wird sich mit 10 Millionen Euro an den Investitionskosten beteiligen. Bund und Land tragen jeweils 25 Millionen Euro. Damit ist ein Neubau geplant, in dem Ausstellungsräume, Veranstaltungsräume, das Magazin, die Bibliothek, Lagerräume sowie die Büroräume der Verwaltung untergebracht sein sollen.

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Der LWL-Anteil an den Betriebskosten könne bis zu 55 Prozent der jährlichen Betriebskosten betragen, so der Beschluss, was nach jetzigem Planungsstand rund 3,1 Millionen Euro im Jahr bedeuten würde. Auch hier gilt der Vorbehalt, dass sich die Kommunen mit 25 und das Land NRW mit 20 Prozent beteiligen.

Die Stiftung soll so schnell wie möglich gegründet werden

„Der Beschluss ist ein starkes Signal aus der gesamten Region Westfalen-Lippe“, sagt LWL-Direktor Matthias Löb. „Der Landschaftsverband stellt sich der Aufgabe, gemeinsam mit seinen Partnern das ehemalige Stalag zu einem nationalen Ort der Erinnerungskultur zu machen. Inhaltlich stehen die erschütternden Schicksale der sowjetischen Kriegsgefangenen, das Lager als Drehscheibe für Zwangsarbeit im Zweiten Weltkrieg im Fokus und die Frage, wie die Themen in eine zeitgemäße Bildungsarbeit einfließen können.“

Nach Auskunft von LWL-Kulturdezernentin Barbara Rüschoff-Parzinger soll so schnell wie möglich die Stiftung für die Gedenkstätte gegründet werden. Dann beginne ein „Vorlaufbetrieb“ mit intensiver Grundlagenforschung zur Geschichte des Stalag 326. Außerdem werde der Architekturwettbewerb für den Neubau initiiert.