Wie vor 25 Jahren das Jubiläum der Gemeinde gefeiert wurde

Schloß Holte-Stukenbrock. Die Jubiläumsfeierlichkeiten anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Stadt SHS sind teilweise erneut verschoben worden. Die Serie der Neuen Westfälischen über Besonders aus fünf Jahrzehnten Stadtgeschichte läuft deshalb unverdrossen weiter. Diesmal geht es um die Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen. Die Zeit heilt (fast) alle Wunden. Auch die, die damals, vor 25 Jahren und auch danach noch, gerissen wurden, als Schloß Holter und Stukenbrocker sich nicht riechen konnten, verbissen um Vorteile für den eigenen Ortsteil kämpften. Unter dem Zirkusdach vor dem Rathaus war das beim großen Fest zur &bdquo;Silbernen Hochzeit" eigentlich kein Thema mehr. Eher schon im Rathaus. Angesichts der Presseschau über die zurückliegenden 25 Jahre erinnerten sich manche wieder an die Geburtswehen. Und die, die bis heute an der Existenzberechtigung der Großgemeinde zweifeln, wurden gar nicht gesichtet bei der großen Party, die große und kleine Bürger mit viel Vergnügen feierten. Zirkusluft und Garnelenduft War den Organisatoren, Michael Hallau und Bernhard Gebauer, nach eigenem Bekunden am Freitag gegen 20.35 Uhr eher zum Heulen zumute, so hatten sie am Sonntag Abend allen Grund zum Jubel. Die Party war klasse, die Stimmung zwischen Zirkusluft und Garnelenduft ausgezeichnet. Das Bläserkonzert im Schlossgarten dagegen wird wohl als &bdquo;Wassermusik" (ohne Händel) in die Annalen eingehen. 35 Minuten, nachdem die ersten Bläser ins Horn gestoßen hatten, ging der große Regen im prachtvoll ausgeleuchteten Schlossgarten hernieder. Die Konzertbesucher flüchteten unter die großen (Sonnen-)Schirme und in die Schlosskapelle, nahmen’s aber mit viel Humor. Doch der Umzug in die Versöhnungskirche blieb unausweichlich. Dutzende von Scheinwerfern waren rund um das Holter Schloss installiert worden. Neun Stunden Aufbau, vier Stunden Abbau für 35 Minuten 70-prozentigen Illuminationsgenuss. Denn zu dem Zeitpunkt, als der große Regen kam, waren noch nicht alle Scheinwerfer eingeschaltet. Fest steht, dass das zauberhafte Ambiente (einschließlich Drink im Schlosshof) begeistert hat. So zwanglos, wie es die Organisatoren versprochen hatten &bdquo;Die Leute", sagt Bernhard Gebauer, &bdquo;sind auf den Geschmack gekommen." Bevor jedoch über eine Neuauflage gesprochen werde, betonte der Kulturamtsleiter, müsse erst einmal Marianne und Friedrich Moos gedankt werden, die das Konzert in ihrem Schlossgarten gestattet hatten. Graue Wolken sammelten sich auch am Samstag über dem Hallenbad. Doch wurde das Spielfest nicht durch Regen gestört. Ungetrübte Freude herrschte vielmehr auf dem Spieleparcour, im Schwimmbecken, beim Ponyreiten und auf der Hüpfburg. Ausgerichtet hatten das Fest der Gemeindesportverband und der SSC ’90. &bdquo;Eine feine Sache", lobte Gemeindedirektor Frank Bender, der seinen Kindern beim Spielen zusehen konnte. Mädchen und Jungen machten am Sonntag dann die Manege des Zirkus Casselly zum Spielplatz. Paarweise trabten junge Damen mit Pferdeschwänzen durch das Rund, schlichen kleine Löwen durch die Sägespäne, ließen mutige Dompteure unsichtbare Peitschen knallen. Niemand hatte etwas dagegen, dass die Kinder in der Manege tollten. Was die Kleinen honorierten, indem sie brav am Rande des Rundes Platz nahmen, wenn ein offizieller Programmpunkt ablief. Keiner spielte länger als 20 Minuten Zusammen mit den Großen applaudierten sie den Artisten des Zirkus’, der Jazz-Band &bdquo;Salzsieders", dem Männergesangverein &bdquo;Eintracht" Stukenbrock und dem Männerchor Schloß Holte, dem Chor der Grundschule Stukenbrock, der Square-Dance-Gruppe &bdquo;Line Weavers", dem ukrainischen Folkloreensemble &bdquo;Dik", der Schützenkapelle Stukenbrock, der Oldie-Band &bdquo;The Bear" und den &bdquo;Quadrophonisten" mit dem singenden Pastor Reinhard Bogdan. Der Reiz des Programms lag in der Abwechslung: Keine der Gruppen und Bands spielte länger als 20 Minuten, aber alle immer mal wieder. Zwischen Zirkuszelt und Rathaus war Platz für Begegnungen, bei Bier, Limonade oder Wein, Grillkartoffel, Garnelenspieß und Pflaumenkuchen, serviert von örtlichen Gastronomen. Im Rathaus drängelten sich die Besucher durch drei Ausstellungen. Neben der Presseschau waren die Schülerentwürfe für das neue Pollhans-Plakat und eine Präsentation über die Geschichte der Holter Hütte zu sehen, zusammengestellt von Archivar Joachim Wibbing und Hobbyhistoriker Günter Potthoff. Hunderte feierten das Jubiläum der Großgemeinde, das so locker, so zwanglos, so niveauvoll war, wie die Organisatoren versprochen hatten. Eine besonders schöne Atmosphäre zauberte das Zirkuszelt. &bdquo;Sonst wird ja immer behauptet, das Rathaus sei der reinste Zirkus", sagte Gemeindedirektor Bender. &bdquo;Diesmal steht er vor dem Rathaus."

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