Weltrekord und Sensationen machen Schlagzeilen in SHS

Schloß Holte-Stukenbrock. Das offizielle Jubiläumsjahr ist zu Ende gegangen, aber 50 Jahre SHS soll nun in diesem Jahr gefeiert werden (so Corona das zulässt). Und deshalb erlaubt sich die Redaktion, ihre Serie über Politisches, Spannendes oder Kurioses fortzusetzen. Dieses Mal geht es gleich um drei Themen. LUFTKURORT Der Verkehrsverein Stukenbrock setzt 1972 ein Ziel: Stukenbrock-Senne soll Luftkurort werden. Vorsitzender Roland Hochsieder sagt: &bdquo;Unser Ortsteil hätte durchaus Chancen. Aber uns fehlt das Geld für ein amtliches Gutachten.“ Schön jetzt seien die 140 Betten fast ständig ausgebucht, ergänzt Geschäftsführer Hans-Georg Mordhorst. Die Bettenkapazität müsse dringend erhöht werden. Der Verkehrsverein will alles versuchen, um noch mehr Gaststätten für diese Aktion zu gewinnen. Auch Pensionen sollen eingerichtet werden.¨ Die Pläne erwiesen sich dann doch als etwas zu hochfliegend. Aber bis heute leistet der (inzwischen Heimat- und) Verkehrsverein auch für den Tourismus wichtige Arbeit, zum Beispiel indem er sich um Wanderwege und Ruhebänke kümmert. SENSATION Schlagerstar Ireen Sheer ist im Juni 1985 in SHS. &bdquo;Ein glückliches Händchen hatten die Organisatoren des ersten EHG-Schaufensters mit der Verpflichtung des deutsch-englischen Schlagersternchens“, schreibt NW-Redakteur Volker Pieper. &bdquo;Zwar kam die hübsche Sängerin, die vor mehr als zehn Jahren die deutsche Gesangsszene betrat, mit der in diesen Kreisen wohl üblichen Verspätung, aber für die Wartezeit gab’s ja noch das Showorchester ,Sound-Express’. Doch als Ireen Sheer dann endlich die Bühne betrat, entfesselte sie das Publikum von Beginn an. Viele mögen es sicher bedauert haben, dass das Gastspiel nur eine knappe Stunde dauerte.“ 1985 ist Ireen Sheer nicht nur in Deutschland sehr populär, in diesem Jahr tritt sie mit Malcolm und Chris Roberts für Luxemburg beim &bdquo;Eurovision Song Contest“ auf und erreicht mit dem Titel &bdquo;Children, Kinder, Enfants“ Platz 13. Ihr Auftritt bei der Gala der Einzelhandelsgemeinschaft (EHG) ist der Höhepunkt des ersten EHG-Schaufensters, einer Wirtschaftsschau auf dem Pollhansplatz. In Zelten präsentieren 54 Einzelhändler aus SHS ihre vielfältige Leistungen unter dem Motto: &bdquo;Man muss nicht in die Großmärkte oder in die benachbarten Städte fahren, um einzukaufen.“ Leider ist der Zuspruch mäßig, das Wetter einfach zu schön. Aber Ireen Sheer wollten viele sehen und hören. 700 sollen es gewesen sein.¨ Ireen Sheer, inzwischen fast 72 Jahre alt, hat vor knapp zwei Jahren ihre (bislang) letzte CD mit dem Titel &bdquo;Ich muss mir nichts mehr beweisen“ herausgebracht. Insgesamt hat sie mehr als 20 Alben und über 110 Singles aufgenommen, hatte Film- und Fernsehauftritte. 2014 erschien ihre Biographie &bdquo;Jetzt oder nie“. Sie lebt mit ihrem Manager Klaus-Jürgen Kahl in Berlin-Wilmersdorf und ist inzwischen deutsche Staatsangehörige. WELTREKORD 13 Tage will im Juli/August 2002 der Artist Falko Traber auf einem Hochseil verbringen, das in acht/neun Metern Höhe über das Freigehege der weißen Tiger im Safaripark gespannt ist. Traber jagt seinen eigenen Weltrekord. Eingefädelt hat das Safaripark-Chef Fritz Wurms, der während des Weltrekordversuchs 50 Jahre alt werden wird. Er suchte nach einem Sommer-Hingucker für Besucher und Medien, die auch Falko Traber die gewünschte Publicity verschaffen sollen. In der Tat drängeln sich Vertreter der verschiedenen Medien rund um das Gehege, um zu sehen bzw. zu filmen, wie Falko Traber auf dem 12 Millimeter dünnen und knapp 16 Meter langen Seil auf und ab balanciert. Dabei hilft ihm ein 20 Kilo schwerer und sieben Meter langer Aluminiumstab. Unter seinen Schuhen ist eine hauchdünne Spezialsohle aus Gummi. Fünf Minuten pro Stunde darf er das Seil verlassen, er kann die Zeiten sammeln. Deshalb reicht es auch einmal für ein heißes Bad in Fritz Wurms’ Privat-Whirlpool, als Traber sich erkältet hat. Als Tag- und Nachtlager dient eine ständig auf dem Seil schwankende Pritsche. Am 4. August kann Falko Traber endlich das Seil verlassen. Es fließen Tränen der Freude und Erleichterung. Aber zwei- oder dreimal hätte er schon daran gedacht, sagt er, den Weltrekordversuch abzubrechen. Falko Traber ist jetzt 61 Jahre und immer noch im Geschäft. Seine Söhne sind in seine Fußstapfen getreten.

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