So feiern die Jecken in Schloß Holte-Stukenbrock trotz Corona Karneval

Schloß Holte-Stukenbrock. Im vergangenen Jahr konnten die Menschen noch ausgiebig Karneval feiern. Das Corona-Virus schien damals weit weg zu sein. In diesem Jahr fällt alles aus. Die großen Umzüge beim Kinder- und Weiberkarneval und auch die Bühnenshows des Pfarrkarnevals und der Frauengemeinschaften. Die Jecken wollen den Menschen aber Alternativen anbieten, um ihnen eine kurze Flucht aus dem (Corona)-Alltag zu ermöglichen. KINDERKARNEVAL Am 7. Februar hätte der Stukenbrocker Karnevalsverein (SKV) seinen 25. Kinderkarneval in Stukenbrock gefeiert. Noch eine Nummer größer als im vergangenen Jahr. 2020 jubelten mehr als 5.000 Besucher den Umzugsteilnehmern zu, mehr als 40 Gruppen und Musikzüge hatten sich dem Kinderprinzenpaar Charlotte und Phil angeschlossen. Am Nachmittag heizte unter anderem die Bielefelder Kinderrockband &bdquo;Randale" ein. &bdquo;Gute Bands für diese Jahreszeit zu finden, ist kein Problem", sagt Kinderkarneval-Mit-Organisator Simon Oekenpöhler schon mit Blick auf das kommende Jahr. Am 20. Februar 2022 soll der 25. Kinderumzug dann stattfinden. Über das Programm will er noch nichts verraten. Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, lädt der SKV zu einem Fotowettbewerb ein. &bdquo;Gerade für die Kinder ist es in dieser Zeit eine schöne Abwechselung, sich in ihrem Lieblingskostüm zu präsentieren", sagt Simon Oekenpöhler. Die Familien könnten aus dem Wettbewerb einen Karnevalstag machen, schlägt er vor. Mit leckeren Berlinern und Karnevalsmusik. Dazu könnten sich die Familienmitglieder verkleiden und fotografieren. Denn mitmachen kann jeder. Es gibt drei Kategorien: 1. Einzelperson im Kostüm, 2. Paar im Kostüm, 3. Familie im Kostüm. &bdquo;Das Paar muss nicht zusammenpassen wie Mickey und Minnie Mouse", sagt Simon Oekenpöhler. Hauptsache, die Leute haben Spaß dabei. Und zu gewinnen gibt es auch etwas. Die elf Erstplatzierten in den Kategorien "Einzel" und "Paar" erhalten wahrscheinlich Gutscheine der Einzelhandelsgemeinschaft (EHG), elf Familien erhalten von den Stadtwerken Mehrfachkarten für das neu gestaltete Hallenbad. Die Auswahl der besten Elf bestimmen die Betrachter der Fotos über ein Online-Voting. Ab Mittwoch, 13. Januar, ab 11.11 Uhr können Fotos auf der Homepage des SKV 25 Tage lang – bis zum eigentlichen Umzugstermin – hochgeladen werden; das Voting beginnt am etwas später, am Montag, 1. Februar um 11.11 Uhr. WEIBERFASTNACHT Das neue Dreigestirn ist startbereit, kommt aber nicht zum Einsatz. Wie berichtet haben Melanie Müller, Gaby Hoffmann und Astrid Kobusch im vergangenen Jahr abgedankt. Der vor sechs Jahren neu gegründete Verein &bdquo;Weiberkarneval Stukenbrock" sollte aber auf jeden Fall erhalten bleiben. Vorsitzende ist Melanie Müller, die ihren Mädchennamen Schwenker wieder angenommen hat, ihre Stellvertreterin ist Stefanie Ernst (vormals Scholz), dritte im Vorstandsbund ist Kim Ossiek. Und weil der Vorstand automatisch das Dreigestirn bildet, steht dessen Zusammensetzung fest. Melanie Schwenker und Stefanie Ernst arbeiten schon lange als Trainerinnen der Weiberkarneval-Showtanzgruppe &bdquo;Surprise Dancer" zusammen. Die 27-jährige Kim Ossiek aus Liemke ist neu hinzugestoßen. Gaby Hoffmann und Astrid Kobusch können wegen privater und beruflicher Verpflichtungen das jecke Pensum nicht aufrechterhalten, bleiben aber Vereinsmitglieder. &bdquo;Im Grunde beschäftigt uns der Weiberkarneval das ganze Jahr", sagt Melanie Schwenker. Dem Kehraus folgt die Buchhaltung, eine kurze Pause und dann stimmen die Frauen schon das Motto für die nächste Weiberfastnacht ab und beginnen mit der Anfertigung der aufwendigen Kostüme. &bdquo;Ich vermisse die Jeckenzeit", sagt Melanie Schwenker. Richtig ausgefallen ist der Weiberkarneval in seiner jahrzehntelangen Geschichte noch nie. Einmal (2017) konnte wegen Sturmböen nur der kleine Umzug stattfinden. Ob die Weiber diesmal eine Videobotschaft mit den Tänzerinnen senden, ist noch nicht sicher. Die Choreographien stehen, treffen sind aber bis mindestens Ende Januar untersagt. BÜHNENKARNEVAL Als im vergangenen Herbst schon feststand, dass die jetzige Session ausfallen wird, haben die Laienspielscharen gar nicht erst die Mühe auf sich genommen, Bühnenprogramme zu schreiben. &bdquo;Normalerweise fangen wir mit dem Programm im November, Dezember an", sagt Nicole Mende von der &bdquo;Crazy Chicks" der katholischen Frauengemeinschaft (kfd) Schloß Holte. In die Proben wären die 14 Frauen dann im Januar gegangen. Jetzt hoffen sie, dass sich die Pandemie so weit entspannt, dass Karneval wenigstens ein Treffen in kleiner Runde möglich sein kann. Elke Deppe von der kfd Stukenbrock-Senne stellt ein Best-of-Video in Aussicht. Spruchreif sei das aber noch nicht. Alle Aufnahmen der Auftritte sind schon digitalisiert, sie müssten nur noch zusammengeschnitten werden. Ähnliches können sich auch die &bdquo;Theatertanten" der kfd Stukenbrock vorstellen, sagt Katja Knoche. &bdquo;Vielleicht auch mit einem persönlichen Gruß." Allerdings nicht separat, sondern nur in Verbindung mit dem Team des Pfarrkarnevals, zu dem auch die &bdquo;Poppnasen", die &bdquo;Letzten Drücker" und Tanz- und Musikgruppen gehören. In der Whats-App-Gruppe des Organisationsteams gehe es derzeit rund, beschreibt Christian Nagel. Das Erstellen von Filmen sei nicht das Problem, es fehle aber momentan an der besonderen Idee, die trotz der Pandemie auch umzusetzen wäre. &bdquo;Sonst treffen wir uns und jeder spinnt irgend etwas zusammen." Zum Pfarrkarnevalstermin am 6. Februar werde es aber auf jeden Fall etwas geben, verspricht Christian Nagel.

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