Es kommen wieder Touristen nach SHS

Schloß Holte-Stukenbrock. Wegen der Coronavirus-Pandemie verbringen immer mehr Deutsche ihren Urlaub im Inland. Auch Schloß Holte-Stukenbrock profitiert von dieser Entwicklung. In diesem Sommer finden mehr Touristen als sonst den Weg in die Stadt der Emsquellen, wie eine Umfrage der Neuen Westfälischen ergab. &bdquo;Wir unternehmen häufig Kurzreisen und wollen dann nicht weit wegfahren“, berichten Helga und Helmut Rehfeldt aus dem 70 Kilometer entfernten Bad Sassendorf. Das vergangene Wochenende verbrachte das Ehepaar auf dem Campingplatz &bdquo;Am Furlbach“. Von dort aus erkundeten sie mit ihren Fahrrädern die nähere Umgebung. &bdquo;Man sieht vieles, was man sonst gar nicht wahrnimmt“, sagt Helga Rehfeldt. Auf E-Bikes sind auch Ina und Thomas Müsse unterwegs. Die Detmolder haben soeben die Emsquellen besucht und treten nun den Heimweg an. Das Ehepaar ist gern in der Natur unterwegs und wählt für ihre Tagestouren ruhige Strecken auf wenig befahrenen Straßen aus. &bdquo;In jüngster Zeit beobachte ich viele Fahrradfahrer, teilweise Gruppen von mehr als zehn Personen“, sagt Imke Heidotting, verantwortlich für das Marketing der Stadt. Auch die Wanderwege seien beliebt. Trotz voller Parkplätze merke man aber im Wald nichts von dem gestiegenen Andrang. &bdquo;Der Tourismus hat eine hohe Bedeutung“, meint die Marketingchefin. &bdquo;Und wir haben ja absolute Pluspunkte. Es gibt eine ausgedehnte Natur innerhalb des Stadtgebietes, man findet hier Ruhe und wir sind gut erreichbar.“ Darüber hinaus habe die Stadt in jüngster Zeit viel für die erholungsuchenden Wanderer getan. So wurden die Wege nicht nur &bdquo;top ausgeschildert“, sondern teilweise auch ihr Verlauf geändert. &bdquo;Jetzt ist zum Beispiel der Rückweg durch das Furlbachtal viel interessanter, dasselbe trifft auf den Holter Wald zu“, sagt Heidotting. Seitdem die Ems-Erlebniswelt wieder geöffnet hat, kämen ganz viele Anfragen von Kindergärten und Schulen. Es ist noch niemand abgereist, weil es ihm zu langweilig war Dafür rührt sie kräftig die Werbetrommel. &bdquo;In unseren Außenstellen legen wir jährlich insgesamt rund 25.000 Prospekte aus“, sagt Heidotting. &bdquo;Seit kurzem müssen wir nicht nur einmal, sondern zweimal in der Woche nachlegen.“ Der Erfolg bleibe nicht aus. &bdquo;Der Tourismus läuft wieder an.“ Unter den zahlreichen Besonderheiten sei das Safariland in Stukenbrock-Senne die mit Abstand größte Attraktion, stellt Heidotting fest. &bdquo;Es hat Strahlkraft weit über unsere Stadt hinaus.“ Frank Muschiol vom Safariland kann das nur bestätigen. Die 208 Betten in den Zelt- und Mobilheim-Lodges seien gut gebucht. &bdquo;Den Trend zum Inlandstourismus merken wir auch“, sagt er. Im Durchschnitt übernachteten die Gäste ein- bis zweimal, im Sommer bleiben sie auch eine Woche oder länger. Die Angebote können bundesweit in 10.000 Reisebüros gebucht werden. Neben den Online-Medien setzt das Safariland erstmalig auch Fernsehwerbung ein. Die Corona-Infektionen bei der Firma Tönnies haben der Pension von Friedo Dirkschnieder nicht nur besorgte Nachfragen, sondern auch mehrere Stornierungen beschert. &bdquo;Wir haben dafür büßen müssen“, sagt er. &bdquo;Im Großen und Ganzen hat sich die Lage nun wieder erholt. Es ist fast wieder wie vor Corona.“ Seit 1957 übernachten in den 20 Betten der Pension sowohl Geschäftsreisende und Monteure als auch zahlreiche Familien. Überaus zufrieden äußert sich Annette Auster-Müller, Betreiberin des Campingplatzes &bdquo;Am Furlbach“ in Stukenbrock-Senne. Die Nachfrage sei so stark wie noch nie zuvor. &bdquo;Im Moment boomt der Campingtourismus sehr. Wir haben ganz viele neue Gäste, obwohl wir hier keine Badegelegenheit haben.“ Sie folgten dem Rat, Urlaub doch in der Region zu verbringen. Es kämen Kurzurlauber für ein Wochenende oder einen Zwischenstopp, ältere Gäste, die Ruhe suchten, und junge Leute, die das Interesse am Wandern entdeckt haben. &bdquo;Ich habe noch nie gehört, dass jemand früher weggefahren ist, weil es hier zu langweilig ist“, berichtet Annette Auster-Müller.

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