Überraschender Antrag: CDU will Gewerbepark Senne verkleinern

Schloß Holte-Stukenbrock. Einige Monate lang war es still um das geplante Gewerbe- und Industriegebiet &bdquo;Gewerbepark Senne". Im Stadtentwicklungsausschuss stellte Dirk Tischmann vom Entwicklungsbüro &bdquo;Tischmann Loh" jetzt den aktuellen Verfahrensstand vor. Dabei überraschte die CDU-Fraktion mit einem Antrag, das Gewerbegebiet verkleinern zu wollen. Seit Bekanntwerden der Pläne, in Stukenbrock-Senne das interkommunale Industrie- und Gewerbegebiet für Schloß Holte-Stukenbrock, Hövelhof und Augustdorf verwirklichen zu wollen, formiert sich Widerstand der Anwohner. Besonders die Fläche östlich der ehemaligen B 68, Paderborner Straße, ist den Anwohnern ein Dorn im Auge. Sie grenzt unmittelbar an die Wohnhäuser des Dorfes Stukenbrock-Senne, südlich schließt sich die Polizeischule an. Dort lehnen die Anwohner Gewerbebetriebe ab. Doch auch der Großteil des vorgesehenen Areals westlich der Paderborner Straße steht in der Kritik. Es hat sich zudem eine Interessengemeinschaft gebildet, die das Gewerbe- und Industriegebiet ganz verhindern will. Bürger können Bedenken äußern Am Montagabend erläuterte Stadtplaner Dirk Tischmann die bisherigen Überlegungen und machte deutlich, dass sich die Planungen auf kommunaler Ebene noch in einem Anfangsstadium befinden. Die Bürger erhalten im nächsten Schritt die Möglichkeit, ihre Anregungen und Bedenken in einer Bürgerbeteiligung anzubringen. Das Planungsgebiet umfasst etwa 53 Hektar. Der Großteil liegt westlich der Paderborner Straße (45 Hektar), der kleinere östlich (acht Hektar). Insgesamt 35 Hektar sind derzeit im Besitz der 2017 gegründeten Gewerbepark-Gesellschaft. Das reiche aus, um das Planverfahren weiterzuverfolgen, davon sind sowohl Dirk Tischmann als auch Gewerbepark-Geschäftsführer Olaf Junker überzeugt. Auch die überraschende Ankündigung der CDU-Fraktion verhindere den Gewerbepark nicht. Fraktionschef Lars Pankoke teilte mit, in der nächsten Sitzung zu beantragen, den acht Hektar großen Ostteil aus der Planung herauslösen zu wollen. Zu groß sei die Ablehnung der Bürger. Stattdessen soll das Areal als Wohngebiet mit Ein- und Mehrfamilienhäusern überplant werden. Ob der Antrag wirklich gestellt wird, steht noch nicht fest. Denn der Sprecher der Bürgergemeinschaft &bdquo;Unser Dorf Stukenbrock-Senne", Hermann-Josef Brummelte, kündigte auf Nachfrage der NW an, noch einmal Gespräche mit den Vorstandsmitgliedern und der CDU führen zu wollen. Brummelte hat sich Tischmanns Vortrag angehört und findet dessen Pläne interessant. "Ein guter Kompromiss" Tischmann erläuterte nämlich, dass für die Flächen unterschiedliche Betriebsgrößen vorgesehen sind. Er sprach von einem &bdquo;Nutzungsmosaik". Die Großbetriebe mit einer Größenordnung von 2 bis 10 Hektar sollen im Westen direkt an der Autobahn angesiedelt werden. Weiter nach Osten soll die Betriebsgröße kontinuierlich abnehmen. Angrenzend zur Wohnbebauung kann sich Dirk Tischmann ein Mischgebiet mit kleineren Grundstücken (2.000 bis 5.000 Quadratmeter) vorstellen, in dem Gewerbe und Wohnen möglich ist. Beispiele sind kleine Handwerksbetriebe, von denen nur geringe Lärmbelästigung zu erwarten sei, oder Büros für Dienstleister mit Wohnungen darüber. Eine derartige Mischung sei für Stukenbrock-Senne &bdquo;ein guter Kompromiss", sagte Hermann-Josef Brummelte. &bdquo;Es lohnt sich, darüber noch einmal nachzudenken." Wenig halten Brummelte und die Fraktionsvertreter von dem Vorschlag, am Erschließungsknotenpunkt &bdquo;Lippstädter Weg" eine Ampel zu installieren. Sie hätten lieber einen Kreisverkehr. Der ist mit Straßen NRW aber wohl nicht zu verwirklichen. In die Überlegung soll auch ein Parkhaus am Lippstädter Weg mit ÖPNV-Anbindung einfließen.

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