Golden Ladys bereiten sich schon wieder auf Karneval vor

Schloß Holte-Stukenbrock. Gerade erst haben sie beim Karnevals-Kehraus in Stukenbrock mit ihren Pollhannskarussells den zweiten Platz bei der Prämierung der kreativsten Kostüme abgesahnt, da stürzen sich die &bdquo;Golden Ladys“ schon in die Vorbereitungen für die Weiberfastnacht 2021. Für welches Kostüm sich die acht Frauen diesmal entscheiden, steht noch nicht endgültig fest. &bdquo;Ideen gibt es aber genug“, betont Anja Neugebauer. &bdquo;2012 sind wir zum ersten Mal mitgegangen“, erzählen die Golden Ladys. Zusammengefunden haben sie über die Stukenbrocker Kindertanzgarde. Die wurde seinerzeit von Diana Bökamp und Sabrina Kähler trainiert, auch Heike Janske war dabei. &bdquo;Wir sind immer für die Kinder da, warum gehen wir nicht mal gemeinsam“, diese Frage wurde schnell beantwortet. &bdquo;2012 haben wir uns als Kosaken verkleidet.“ Die Themen Facebook, Vulkan, Sonne, Spinne, Diamant, Medusa und jetzt Pollhanskarussell folgten. &bdquo;Ein kleines Sommerloch von drei Wochen“ gönnen sich die Golden Ladys. Ansonsten gehören die Treffen am Mittwoch, die meistens in der Gartenhütte von Silvia Turudija oder bei Diana Bökamp stattfinden, zum festen Jahresrhythmus. &bdquo;Dann werden Ideen gesammelt, wir schauen, welche Kostüme es schon gegeben hat, welche noch nicht, das hat bisher gut geklappt“, erzählt Diana Bökamp. Klar ist eins: ein Hingucker und zugleich einzigartig soll sein, was die Ladys präsentieren. Einfach ein Kostüm von der Stange, das kommt überhaupt nicht in Frage. &bdquo;Wir gestalten immer selbst“, betont die Gruppe. Und das funktioniert vor allem deshalb, &bdquo;weil jede von uns ein anderes Talent mitbringt“. Gondeln halten auch bei Regen Silvia Turudija beispielsweise ist besonders geschickt, wenn es darum geht, aus Stoffen oder Lackfolien – und seien die zu verarbeitenden Materialien auch noch so ungewöhnlich – Karnevalsunikate zu nähen. Für die Pollhanskarussells etwa, die die Golden Ladys passend zur Kultveranstaltung Pollhans und dem Stadtjubiläum mit 50er-Asseccoires abgestimmt haben, ist aus roter und weißer Lackfolie ein Rock entstanden, der mit Strasssteinchen und kleinen Gondeln bestückt worden ist. Tanja Turudija hat etwa 200 dieser Gondeln in kniffliger Kleinstarbeit aus den Oberteilen von Zigarettenschachteln gebastelt, mehrfach weiß, blau, rot oder gelb besprüht und mit bunten Filzaufklebern versehen. Eine Arbeit, die viele Abende in Anspruch genommen hat. &bdquo;Die Gondeln haben auch bei Regen gehalten, nur draufsetzen war schlecht.“ Und der Toilettengang – na ja . . . Da musste sich Frau halt was einfallen lassen. In die Reifröcke unter dem Lack-Karussell wurden Lichterketten genäht, das Ganze mit passenden Jäckchen bestückt. Und auf den roten Hüten, die mit weißem Rand verziert wurden, haben die Golden Ladys diverse Accessoires drapiert. Das Riesenrad als Pollhans-Wahrzeichen ist zu sehen, ein Kinderkarussell, ein Feuerwerk, ein Regenschirm und ein Riesen-Lolly, eine rote Rose, Schilder von Pollhans, der Stadt und der Weiberfastnacht, daneben der Stuki-Pin. Tanja Turudija verkörpert mit Strohhut und Schürze als Bauernmagd den Bauernmarkt. Der &bdquo;Golden Man“ ist für Bollerwagen und Suppe zuständig Den Stuki-Pin haben die Golden Ladys beim Kinderkarneval, der Weiberfastnacht und anderen Veranstaltungen an den Mann, die Frau und das Kind gebracht. &bdquo;Wir haben gut 1.500 Euro an Spenden gesammelt“, erzählt Heike Janske. Sie ist als Frau vom Fach für die Frisuren zuständig, Diana Bökamp und Sabrina Kähler übernehmen das Schminken. Liz Barlen hat zur aktuellen Kostümierung ein Bild gemalt, auf dem Pollhans und Stadtjubiläum sichtbar werden. Und Egon Turudija, er ist der &bdquo;Golden Man“. In diesem Jahr konnte der Gatte von Silvia Turudija zwar nicht mitkommen, hatte dafür aber eine nahrhafte Rindfleischsuppe gekocht. &bdquo;Normalerweise zieht er den Bollerwagen und macht ihn auch fertig.“ Nicht zuletzt ist er für alle Arten von Reparaturen zuständig. Eine große Familie seien die Golden Ladys und ihr Anhang geworden, erzählt Diana Bökamp. Sie hat es beim Weiberfastnachtsumzug &bdquo;so richtig krachen lassen“. Ein Blick auf ihr Bein zeigt, was damit gemeint ist. Kaum hatte sich der Zug in Bewegung gesetzt, ging ihr Absatz flöten, sie kam ins Trudeln und brach sich das Sprunggelenk. Die Tränen flossen und sind mittlerweile versiegt. Ein monströser Schienenschuh bleibt in den kommenden Wochen ihr Begleiter. Im September ist der Vorfall sicher längst vergessen, denn dann gehen die Golden Ladys, wie gewohnt, auf Tour. Und am 11.11. startet ja schon die nächste Karnevalssession. &bdquo;Beim Kinderkarneval, der dann zum 25. Mal stattfindet, sind wir auf jeden Fall dabei“, kündigen die Ladys an, &bdquo;bei der Weiberfastnacht sowieso.“ An welchem Kostüm bis dahin genäht, beklebt und gebastelt wird, das bleibt bis kurz vor dem Umzug ein Geheimnis. Eines fänden die Frauen richtig gut. &bdquo;Das Thema für das nächste Jahr müsste schon beim Kehraus bekannt gegeben werden.“ Nur so könne man sich darauf einstellen, &bdquo;ansonsten haben wir längst mit der Umsetzung begonnen“.

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