Dieser Weihnachtsmarkt im Kreis Gütersloh wird nach eskaliertem Streit kleiner

Schloß Holte-Stukenbrock. Der Weihnachtsmarkt auf dem Holter Kirchplatz wird 2020 stattfinden. Die Ortsgemeinschaft Schloß Holte hat nun die Rechtssicherheit, die sie eingefordert hat. Das Ergebnis ist aber, dass sie den Weihnachtsmarkt nur in abgespeckter Form verwirklichen kann. Wegen der Auflagen, die auch Konsequenzen für Veranstaltungen in den anderen Ortsteilen – und speziell für den Weihnachtsmarkt in Stukenbrock – haben können. Nicht nur deswegen ist Ortsgemeinschaftssprecher Wolfgang Gerbig verärgert. Die Zeitverzögerung hat auch Auswirkungen auf die vier Abendmärkte und das Straßenfest &bdquo;Summertime". Wie berichtet, sind der Ortsgemeinschaft die Künstler abgesprungen. Zum Streit über den Weihnachtsmarkt ist es gekommen, weil drei Geschäftsleute unter anderem moniert hatten, dass die Verkaufsbuden zu dicht an den Häusern standen. Das Baurecht schreibe einen Abstand von drei bis fünf Metern vor, behauptete Café-Betreiber Bernhard Büser. Ordnungsamtsleiter Egon Henkenjohann hatte auf Nachfrage der NW spontan bestritten, dass es für derartige Veranstaltungen konkrete Pläne und Bestimmungen gebe. Deswegen wollte die Ortsgemeinschaft Rechtssicherheit, bevor sie irgendeine Veranstaltung plant. Egal ob Weihnachtsmarkt, Abendmarkt oder Summertime. Doch das schlichtende Gespräch mit dem Bürgermeister ist erst für den 2. März vorgesehen, zu spät, um für die Sommerveranstaltungen die erhofften Künstler zu engagieren. &bdquo;Wir schließen keine Verträge, die wir vielleicht nicht halten können", sagt Wolfgang Gerbig. Künstler haben abgesagt Eigentlich wollte die Ortsgemeinschaft die Summertime im August als Schlagerparty gestalten, mit angesagten Künstlerdoubles. Die haben allesamt abgesagt und längst andere Engagements angenommen. Damit nicht noch mehr Planungszeit verstreicht, hat sich die Ortsgemeinschaft jetzt beim Ordnungsamt und bei der Bauaufsicht erkundigt. Martin Venne, Fachbereichsleiter Bauaufsicht, bestätigt, dass es für einige Buden tatsächlich eine wie von Bernhard Büser vorgebrachte Abstandsregelung gebe. Mindestens drei Meter müssen Buden, von denen eine Brandgefahr ausgehen kann, von Häusern entfernt stehen. Dazu gehören Würstchen- und Pizzabuden sowie Waffelbäcker. Aber auch Glühweinstände. Ausgenommen sind Anbieter von Taschen oder Accessoires, ebenso Fahrzeuge. &bdquo;Drei Meter sind schon ein Zugeständnis", sagt Venne. Es könnten noch mehr sein. Platz für Feuerwehr Die zweite wichtige Auflage ist, dass vor dem Schloßcafé, mitten auf dem Holter Kirchplatz, eine Stelle für einen Drehleiterwagen der Feuerwehr freigehalten werden muss, weil eine Wohnung im Dachgeschoss im Brandfall nur so zu erreichen ist. Alle weiteren Dachgeschosswohnungen am Holter Kirchplatz können von anderen Seiten her erreicht werden, erklärt Martin Venne. Etwa 100 Quadratmeter könne die benötigte Freifläche einnehmen, ergänzt Wolfgang Gerbig. Also haben die Mitglieder der Ortsgemeinschaft in den vergangenen Tagen Abstände gemessen. Die Buden rücken zusammen, während ein Loch im Zentrum bleibt. In der Stichstraße &bdquo;Holter Kirchplatz", an der auch die Geschäftsstelle der Neuen Westfälischen liegt, werden wohl keine Buden aufgestellt. Den Weihnachtsmarkt nicht mehr auszurichten, ist für die Ortsgemeinschaft keine Option. Sie habe sich ja extra gegründet, um den Weihnachtsmarkt, der vor Jahren auf der Kippe stand, zu erhalten. Und den Menschen mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität im Ort zu bieten. Jahrzehntelang nicht beschwert Warum der Cafébetreiber sich jahrzehntelang nicht beschwert hat, sondern erst jetzt, darüber will Wolfgang Gerbig nicht spekulieren. Martin Venne sagt, dass die Bauaufsicht die Abstände der Buden ohne Anlass nicht kontrolliert. Ein Weihnachtsmarkt sei keine genehmigungspflichtige Veranstaltung. Verantwortlich sind die Organisatoren. Pikant ist, dass einer der drei Beschwerdeführer Vorstandsmitglied in der Ortsgemeinschaft ist. Im März steht die Jahreshauptversammlung mit Wahlen an, eine weitere Zusammenarbeit ist in dieser Konstellation ausgeschlossen. Die Abendmärkte finden jeweils am ersten Freitag im Monat von Juni bis Oktober statt, ab 17 Uhr im Anschluss an den Wochenmarkt. Außer im August, denn da ist am Sonntag, 2. August, Summertime vorgesehen.

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