
Rietberg. Doppel-Erfolg bei „Bares für Rares“: Das Rietberger Ehepaar Monika Gräbner-Thieme und Heiko Thieme versuchte gleich mit zwei besonderen Schmuckstücken sein Glück bei der bekannten Trödelshow im ZDF. Dass sie tatsächlich eine stattliche Summe mit zurück in den Kreis Gütersloh nehmen konnten, damit hätten beide wohl in der Höhe nicht gerechnet.
Heiko Thieme machte den Anfang mit einem goldenen Armband, das ihm seine Oma väterlicherseits zu Lebzeiten vererbt hatte. „Wir kommen aus der Leipziger Ecke und man durfte damals aus der DDR ja keinen Schmuck exportieren“, berichtete er im Gespräch mit Horst Lichter.
Da habe seine Oma mütterlicherseits aus dem Westen ausgeholfen und das Armband irgendwann über die Grenze gebracht. Offenbar mit einem Trick, wie die weißen Ablagerungen auf dem Schmuckstück verraten könnten.

Armband könnte in Quark geschmuggelt worden sein
„Wir vermuten, dass meine Oma das Armband damals geschmuggelt hat“, sagte er sehr zum Erstaunen von Horst Lichter und, „Oma war Quarkliebhaberin, es könnte also sein, dass sie es einfach in Quark geschmissen hat, weil der an der Grenze nicht kontrolliert wurde.“
Nach einer kurzen Untersuchung des plastisch gearbeiteten Armbands stellte Goldschmiedin und „Bares für Rares“-Expertin Wendela Horz während der Dreharbeiten vor Ort in Köln fest: Es handelt sich um 750er-Gold, vermutlich aus den 60er Jahren aus Polen.
Heiko Thieme wünschte sich 1.500 Euro für das Armband, doch Wendela Horz machte ihm schnell klar, dass deutlich mehr Geld möglich sein könnte. Sogar fast das doppelte. Und sie sollte recht behalten.
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Begeisterung bei den Händlern: „Das ist ein Unikat“
„Ich bin total aufgeregt, ich habe das ja noch nie gemacht“, verriet der Rietberger im Vorfeld. Tatsächlich lief es im Händlerraum dann deutlich besser, als Thieme es sich hätte ausmalen können. „Das ist ein Unikat“, rief der Kunst- und Antiquitätenhändler Walter Lehnertz gleich beim Auspacken des Schmuckstücks.
Auch die anderen vier Händler zeigten großes Interesse; alle lieferten sich einen schnellen Bieter-Wettkampf. Am Ende machte der Rietberger den Deal mit dem Auktionator Wolfgang Pauritsch. 2.700 Euro zahlte der Österreicher für das Schmuckstück, das lange im Keller von Heiko Thieme lag.

Goldene Krawattennadel mit gelben Diamanten
Ebenso erfolgreich lief es später auch bei seiner Frau. Die Medienberaterin bei der Paderborner Bistumszeitung „Der Dom“ wagte sich mit einer mehr als 120 Jahre alten Krawattennadel – übrigens ebenfalls von Heiko Thiemes Verwandtschaft – vor die Händler.
Expertin Wendela Horz erkannte zügig, dass es sich um 585er-Gold bestückt mit einer Naturperle und zwei gelben Diamanten handelte. Während Monika Gräbner-Thieme die Summe, die das Schmuckstück von „Opa Karl“ einbringen könnte, auf etwa 80 Euro schätzte, setzte Horz deutlich höher an. Bis zu 300 Euro seien möglich, so die Goldschmiedin.
„Ich bin sehr gespannt, was die Händler zu meinem Objekt sagen“, sagte die 67-jährige Rietbergerin kurz bevor es dann ernst wurde. Vor allem Kunsthändlerin Lisa Nüdling zeigte sich direkt entzückt über die Krawattennadel. Alle Händler stiegen auch bei diesem Schmuckstück in den Bieter-Wettbewerb ein. Am Schluss schlug allerdings Markus Wildhagen aus Düsseldorf zu und schnappte sich die Nadel für 250 Euro.
Beide Folgen, in denen die Rietberger zu sehen sind, wurden bereits ausgestrahlt. Sie sind zum Nachschauen in der ZDF-Mediathek zu finden (18. und 24. Oktober).