Schule im Kreis Gütersloh kürzt Unterricht – Eltern wehren sich jetzt

Rietberg. Wegen akuten Lehrermangels muss das Rietberger Gymnasium bis auf weiteres den Nachmittagsunterricht kürzen. Viele Eltern sind verärgert und haben die örtliche Politik um Unterstützung gebeten. Die ließ sich im Rahmen einer kurzfristig von Bürgermeister Andreas Sunder einberufenen Zusammenkunft von der Schulleitung die Hintergründe erläutern und erarbeitete daraufhin eine Resolution an die NRW-Landesregierung mit der Aufforderung, der derzeitigen Situation (auch an anderen Schulen) entgegenzuwirken. Der Rat hat die Verwaltung in jüngster Sitzung einstimmig beauftragt, das von allen Fraktionsvorsitzenden und Sunder unterzeichnete Papier Dorothee Feller, NRW-Ministerin für Schule und Bildung, sowie Brigitte Schubert, für die Bezirksregierung Detmold zuständigen Schuldezernentin, zuzuleiten. &bdquo;Mit dieser Resolution wenden sich alle Ratsfraktionen der Stadt Rietberg geschlossen an Sie, mit dem Auftrag, die durch den akuten Personalmangel notwendig gewordenen Unterrichtskürzungen am Rietberger Gymnasium Nepomucenum mit allen Ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zurück in den bekannten ,Regelunterricht zu führen“, heißt es in dem Schreiben. Eltern bitten um Unterstützung aus der Politik Nachdem viele Eltern der Gymnasiasten um Unterstützung gebeten hätten, habe der Schulleiter die Zusammenhänge beleuchtet, die zur Unterrichtskürzung mit dem Wegfall eines, teilweise zweier Nachmittage im Ganztag sowie der wichtigen Lernzeitstunden in der Stundenplangestaltung führen. Gleichzeitig habe man der Politik und der Stadtverwaltung die weiteren aufwendigen, strukturbedingten Umstellungen dargestellt, die im Bereich der Mensa für das Mittagessen sowie für den Schulträger in der Organisation der Busverbindungen für alle Schüler nach den neu entstandenen Unterrichtszeiten entstehen. Besonders besorgt sind die Fraktionsvorsitzenden und der Bürgermeister, dass dem von der Schulleitung gestellten Antrag auf Personalaufstockung trotz Darlegung aller Gründe nicht frühzeitig stattgegeben worden sei, um diese für alle Bereiche tief greifende Entscheidung abwenden zu können. Denn die Beschneidung der Lernzeit und die damit verbundenen Veränderungen seien für Eltern, Schüler, Schulträger, Lehrkräfte, Mensa und weitere Mitarbeiter ein massiver Einschnitt. Ein Maßnahmenpaket, das allenSchulen helfen soll Die politischen Vertreter von CDU, FWG, Bündnisgrünen, SPD und FDP fordern die Schulministerin deshalb auf, die zuständige Bezirksregierung Detmold anzuweisen, dem Antrag auf Personalaufstockung zuzustimmen und sich mit allen Möglichkeiten um den Einsatz ausreichender Lehrkräfte zu bemühen, um den auf längere Sicht entstandenen Mangel am Gymnasium entgegenzuwirken. Außerdem möge die Ministerin sich umgehend mit allen erforderlichen Belangen und Erwartungen für die Entwicklung erforderlicher Strategien einsetzen, um jede Schule mit ausreichenden Lehrkräften zu versorgten. Dazu zählen aus Sicht der Fraktionen insbesondere folgende Maßnahmen: die Schaffung eines freien Ressourcenkontingents, die Einrichtung einer kapitelübergreifenden Koordination für Einstellungstermine, eine Überarbeitung der Referendar-Ausbildung insbesondere in Bezug auf Einstellungstermine, das Implizieren eines Ausgleichsinstrumentes zwischen Schulen im Über- und Schulen im Unterhang sowie eine Flexibilisierung des Ganztagserlasses. Wie viele Stellen am Gymnasium Nepomucenum derzeit unbesetzt und welche Fächer davon betroffen sind, das wollte weder die Schulleitung noch die Stadt als Schulträgerin beantworten. Auf weitere Nachfrage der &bdquo;Neuen Westfälischen“, was genau der Unterrichtsausfall für die Organisation der Busverbindungen bedeutet und wie hoch die dadurch entstehenden Mehrkosten sind, erklärte Stadtsprecherin Nina Ackfeld: &bdquo;Aktuell laufen die Busverbindungen (noch) recht geräuschlos. Einige Busse fahren zwei Stunden früher als sonst, also statt nach der achten schon nach der sechsten Stunde. Kosten zu beziffern, ist aktuell nicht möglich, weil derzeit keine zusätzlichen Busse fahren müssen.“

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