Rietbergerin gelingen ganz besondere Eichhörnchen-Schnappschüsse

Rietberg. Eigentlich leben Eichhörnchen in Wäldern und Parks. Finden sie dort nicht genügend Nahrung, gehen sie auch in der Nähe der Menschen auf Futtersuche. Im naturnahen Garten von Ruth Kordtomeikel-Hiller fühlen sich die putzigen Nager besonders wohl. &bdquo;Ich unterstütze die Hörnchen mit artgerechtem Futter, da sich ihr Speiseplan ziemlich reduziert hat", weiß die Tierschützerin, die südlich der Kernstadt lebt. Die neugierigen und wenig scheuen Kletterer nehmen ihre kulinarischen Angebote gerne an. Einige der kleinen Gartenfreunde, die sich täglich blicken lassen, sind inzwischen so zutraulich, dass sie ihrer Wirtin sogar aus der Hand fressen würden. &bdquo;Das mache ich aber bewusst nicht, weil es Wildtiere sind und auch bleiben sollen. Ich lasse sie einfach in Ruhe und das wissen die Eichhörnchen", so die stille Übereinkunft. Lilliput, Rosalie und Co.: Jedes Eichhörnchen hat einen Namen Irgendwann aber habe Kordtomeikel-Hiller zur Kamera gegriffen und unzählige Fotos gemacht – die allerdings nur selten gelangen, weil die kleinen Roten mit dem buschigen Schwanz &bdquo;sehr flink sind und nicht mal ein paar Sekunden sitzen bleiben". Die wenigen Glücksmomente, in denen wirklich alles passte, hat die Freizeitfotografin in ihrem inzwischen zweiten &bdquo;Eichhörnchen hautnah"-Kalender festgehalten. Darin stellt sich diesmal auch der Nachwuchs vor sowie &bdquo;das eingesessene Gartenteam das mittlerweile zum Inventar gehört". Die Hauptdarsteller, die die 50-Jährige inzwischen gut voneinander unterscheiden kann, hat sie Blümchen, Bällchen, Lilliput, Eische, Kleines, Rosalie, Goldi und Silvester genannt. Der flotte Silvester, der sich – offenbar im Hamsterkauf-Fieber – wild entschlossen einen Mini-Einkaufswagen schnappt, um diesen mit Tannenzapfen, Samen und Nüssen zu füllen, trifft besonders den Puls der Zeit. "Auch in der Natur müssen beim Shoppen Abstandsregeln eingehalten werden" &bdquo;Auch in der Natur müssen beim Shoppen die Abstandsregeln eingehalten werden", stellt die Tierfreundin augenzwinkernd fest und betont, dass sie die tollkühnen Kletterkünstler keineswegs zu außergewöhnlichen Posen animiere. Kordtomeikel-Hiller bedauert, dass es immer weniger naturbelassene Gärten gibt. &bdquo;Die Flächenversiegelung durch neue Wohn- und Industriegebiete raubt unseren Wildtieren den Lebensraum und die Nahrungskette. Die Gärten in den Neubaugebieten bestehen fast nur aus einer Terrasse, etwas Rasen und einer Kirschlorbeerhecke. Es fehlen heimische Gehölze, Wildhecken und Bäume", sagt sie. Mähroboter können schnell zur Gefahr werden Mit ihrem Kalender, der im A3-Format und einer Auflage von 150 Exemplaren erschienen ist, möchte die 50-Jährige nicht nur Eichhörnchen-Fans eine Freude bereiten, sondern auch dem Verein &bdquo;Eichhörnchen Schutz". Dem lässt sie zwei Euro von jedem verkauftem Exemplar zugute kommen. Die ehrenamtlichen Helfer des Vereins ziehen junge Hörnchen auf, die verletzt oder aus dem Nest gefallen sind oder wenn Muttertiere überfahren wurden. Die Tierschützerin aus Rietberg weist darauf hin, dass auch Mähroboter, Schneckenkorn oder Rattenfallen der Hobbygärtner häufig zu Verletzungen führen, die leicht verhindert werden können. Das Aufziehen der kleinen Nager sei nicht zu unterschätzen und erfordere sehr viel Zeit und Geschick. Auch nachts muss gefüttert werden &bdquo;Einer Fütterung bedarf alle zwei Stunden auch nachts, so dass ein Durchschlafen kaum möglich ist", erklärt Kordtomeikel-Hiller. Nach jeder Mahlzeit müsse das Bäuchlein des Eichhörnchens massiert werden, um die Verdauung anzuregen, ansonsten überlebe das Tier nicht. Sie gibt zudem zu bedenken, dass die emsigen Tierchen auch für die Aufforstung des Waldes sorgen. &bdquo;Denn nicht alle Vorräte, die sie verstecken, werden wiedergefunden und so wächst hier und da ein neues Bäumchen heran", sagt die Naturfreundin. Der klimaneutral gedruckte Kalender &bdquo;Eichhörnchen hautnah" erhalten Interessierte zum Preis von 20 Euro unter der E-Mail-Adresse eichkalender@gmx.de

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