Rietberg. Etwa 70 Feuerwehrleute wurden in der Nacht zu Dienstag gegen 1.35 Uhr plötzlich aus dem Bett gerissen, als ihre digitalen Meldeempfänger piepsten und zum Einsatz riefen. Der Grund: Die Brandmeldeanlage bei der Firma Frostkrone an der Konrad-Adenauer-Straße in Rietberg.
„Als wir hier um die Ecke bogen, konnten wir die Flammen schon sehen", berichtete Einsatzleiter Thomas Hesse von dem Moment, als er sich mit dem ersten Löschfahrzeug dem Einsatzort näherte. Bis dahin hatten er und seiner Kameraden wohl eher noch an einen blinden Alarm gedacht, wie so häufig bei derartigen Alarmen. Doch dieses Mal schlugen die hellen Flammen meterhoch in den Himmel.
In dem Container wird Backöl gesäubert und erhitzt
Neben den bereits alarmierten Löschzügen Neuenkirchen und Rietberg wurden auch die Kameraden aus Mastholte alarmiert. Vier Feuerwehrleute rüsteten sich mit Atemschutzgeräten aus, wenige Augenblicke später traf auch ein weiteres Löschfahrzeug ein.
"In dem Container, der vor dem Gebäude positioniert ist, wird das im Produktionsprozess verwendete Backöl gesäubert und erhitzt, um es wieder zu verwenden", erläutert Hesse die Funktion der Anlage und ergänzt: „Der erste Löschangriff zeigte sofort Wirkung, der Brand konnte in dem Metallbehälter sofort weitestgehend eingedämmt werden."
Nach einer Stunde konnten die Kräfte wieder einrücken
Beim Eintreffen der ersten Feuerwehrleute hatten die rund drei Dutzend Mitarbeiter die Räume bereits verlassen. Nachdem noch weitere Unterstützung eingetroffen war, wurde unter anderem ein Unterflurhydrant angezapft, um eine ausreichende Wasserversorgung sicherzustellen. Mithilfe der Drehleiter wurde der Innenhof des Unternehmens ausgeleuchtet.
Durch die starke Hitze war aber bereits ein weiterer Container in Mitleidenschaft gezogen worden, der später noch kontrolliert wurde. Erst nach rund einer Stunde konnten die ersten Kräfte wieder einrücken.
15.000 Tonnen Fingerfood pro Jahr
Da waren auch schon die Mitarbeiter der zuständigen Netzbetreiber für die Gas- und Stromzufuhr zu dem Firmengelände gerufen worden, um die Zuleitungen für den betroffenen Container abzuklemmen. Die Konrad-Adenauer-Straße musste für die Dauer der Löscharbeiten gesperrt werden.
Im Jahr werden nach Unternehmensangaben rund 15.000 Tonnen Fingerfood an drei Standorten Rietberg, Verl und Breda (Niederlande) zubereitet. Rund 280 Tonnen werden pro Woche in dem 1997 gegründeten Unternehmen frittiert,
paniert und eingefroren.