André Kuper: Rietberg soll neue Partner für den Klimapark suchen

Rietberg. Elf Jahre nach der Landesgartenschau in Rietberg verzeichnet der Park weiterhin steigende Besucherzahlen. Der 2011 eröffnete Klimapark hingegen findet nur noch wenig Beachtung. Verwunderlich ist das nicht, denn den Anspruch, regenerative Energiequellen auf verständliche Weise darzustellen, erfüllt die einstige &bdquo;Blüte der Innovationen" schon lange nicht mehr. Zwölf der ursprünglich 14 externen Projektträger sind mittlerweile ausgeschieden. Landtagspräsident André Kuper, der das einstige Vorzeigeprojekt seinerzeit als Bürgermeister initiiert hatte, hält dennoch wenig davon, den Klimapark zu schließen und das 18.000 Quadratmeter große Areal einer Wohnbebauung zuzuführen. Entsprechende Überlegungen hatte sein Amtsnachfolger im Rathaus, Andreas Sunder, Ende Juli in einer Pressemitteilung öffentlich gemacht. "Die Stadt ist in der Verantwortung" &bdquo;Wir stehen vor der Herausforderung, die Bürger über die Auswirkungen des Klimawandels zu informieren und zu einem Umdenken zu bewegen", machte Kuper, Vorsitzender des Gartenschaupark-Fördervereins, jetzt im Rahmen einer Wanderung durch beide Parkteile deutlich. Angesichts dieser Aufgabe brauche das Land nicht weniger, sondern mehr Klimaparks. Kuper: &bdquo;Die Stadt hat alle Chancen, mit diesem Zukunftsprojekt weiterhin gut zu arbeiten und sollte diese auch nutzen." Sunders Argument, der Hauptgrund des Scheiterns beruhe auf einer fehlenden eindeutigen Vertragsgrundlage mit den Kooperationspartnern, lässt Kuper nicht gelten: &bdquo;Die Stadt ist in der Verantwortung. Sie muss der Innovationsmotor sein. Den Partnern wurde für das Areal lediglich das Nutzungsrecht erteilt". Gegen Insolvenz sei niemand gefeit, und wenn ein Partner ausfalle, müsse die Stadt nach Ersatz suchen – auch über die Stadtgrenzen hinaus. Kuper: &bdquo;Die Stadt hat damals einen Pachtvertrag über 30 Jahre abgeschlossen und sogar eine Kaufoption für den Kirchengrund." Schau-Brauerei entsteht derzeit Darüber hinaus begutachteten die etwa 140 Teilnehmer, die den Spaziergang des Fördervereins mitmachten, auch die generalüberholte Spielplatzanlage am Eingang Mitte. Knapp 60.000 Euro hat die über 1.200 Mitglieder starke Gemeinschaft in die Sanierung investiert. Gegenüber entsteht zurzeit eine Schau-Brauerei, die künftig als Ziel einer neuen &bdquo;Bier-Tour" angesteuert werden soll. &bdquo;Mit dieser Station wollen wir das Wechselspiel zwischen Park und Innenstadt stärken", erläuterte Parkgeschäftsführer Peter Milsch. Außerdem teilte er mit, dass im Bereich der Querung der Straße An den Teichwiesen eine neue Toranlage installiert werden soll. Bereits in dieser Woche beginnt die Erneuerung der Wegeverbindung entlang des Torfwegs durch das Naturschutzgebiet. Die marode, zweiarmige Steganlage soll durch einen festen Weg, mit einer wassergebundenen Decke ersetzt werden. Bis zur Fertigstellung bleibt der hintere Steg stehen, so dass Fußgänger diesen Bereich auch während der Bauarbeiten nutzen können. Wasserbüffel- Wiese wird erweitert &bdquo;Parallel dazu wird der Kreis Gütersloh, mit Hilfe europäischer Fördergelder, die Wasserbüffel-Wiese von 35.000 auf mehr als 70.000 Quadratmeter verdoppeln", informierte Milsch. Die Weidefläche grenze somit künftig direkt an den neuen Weg. Zusätzlich sei ein zusätzlicher Aussichtsturm geplant, um noch besser in die Natur blicken zu können. Die Maßnahmen seien mit der Unteren Landschaftsbehörde abgestimmt. Die Kosten, die der Stadt entstehen, bezifferte Milsch auf rund 90.000 Euro. Beliebt sind auch die 2017 in Betrieb genommenen Camping-Pods, mit Grillhütte und zwei Hexenhäuschen im Wald, mit insgesamt 32 Schlafplätzen. &bdquo;In den Pods, die zwischen April und Oktober gebucht werden können, verzeichnen wir mittlerweile 1.400 Übernachtungen", freut sich Milsch.

Meistgelesen