Rheda-Wiedenbrück. Mehrere Gastronomiebetriebe und Kioske in Rheda-Wiedenbrück sind am Freitagabend, 5. September, von verschiedenen Behörden kontrolliert worden. Beteiligt waren die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamts Bielefeld, Polizei, Ordnungs- und Finanzamt aus Rheda-Wiedenbrück sowie die Lebensmittelüberwachung des Kreises Gütersloh. Ziel der Aktion war es, Verstöße und Straftaten im Rahmen der jeweiligen behördlichen Zuständigkeit aufzudecken, heißt es in einer Mitteilung.
"Dass man bei der Auswahl der Örtlichkeiten richtig lag, zeigte sich bereits zu Beginn der Prüfungen", berichtete Ralf Wagenfeld, Sprecher beim Hauptzollamt in Bielefeld. In einem asiatischen Kleinimbiss wurden Speisen laut Mitteilung auf abenteuerliche Weise vorbereitet.
So sei beispielsweise eine „übel riechende Badewanne“ zum Behandeln von Nudeln genutzt worden und auch im weiteren Verlauf der Überprüfung deutete für die Kontrolleure vieles darauf hin, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nur unzureichend in Bezug auf das Thema Hygiene in der lebensmittelverarbeitenden Gastronomie geschult worden waren.
Kammerjäger muss wegen Nagetieren in Restaurant anrücken
In einem weiteren Restaurant waren Mäusekotreste für die Lebensmittelüberwachung klar zu erkennen - auch ein schnelles Wegputzen mit einem Lappen hätte nichts geholfen. In dem Restaurant müsse nun der Kammerjäger vorstellig werden, heißt es in der Mitteilung weiter. Mit weiteren Kontrollen soll überprüft werden, ob die Missstände behoben werden.
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In mehreren Restaurants stellten die Behörden zudem „überraschende bauliche Veränderungen“ fest: Was laut Bauplan einst ein Nassbereich für Mitarbeiter war, sei kurzerhand mittels einer Matratze und einer Trennwand aus einem großen Pappkarton zu einem Schlafbereich umfunktioniert worden. Auch fehlende Fluchtwege und Feuerlöscher wurden mehrfach bemängelt. In den betreffenden Betrieben soll es perspektivisch Nachkontrollen im Rahmen der Wohnraumüberwachung geben.
Für die Finanzkontrolle Schwarzarbeit wurde es vor allem in den geprüften Schnellimbissen interessant: Mehrere Sofortmeldeverstöße zur Sozialversicherung sowie die Missachtung ausländerrechtlicher Vorschriften wurden dokumentiert. Die Beamtinnen und Beamten leiteten entsprechende Verfahren ein. Positiv hoben sie hervor, dass sich die Pflicht zum Mitführen von Ausweisdokumenten deutlich verbessert habe.