Ampeln im Kreis Gütersloh nur 20 Meter voneinander entfernt: Ist das wirklich sinnhaft?

Rheda-Wiedenbrück. Ist das sinnhaft, zwei Ampeln mit einem Abstand von maximal 20 Metern zu installieren? Bürgermeister Theo Mettenborg sagt, &bdquo;dass einem das wie ein Schildbürgerstreich vorkommen mag“. Er betont, dass die Stadt diese Verkehrslösung auf der Pixeler Straße direkt hinter der Bahnunterführung stadtauswärts, &bdquo;so nicht gemacht hätte“. Doch nun stehen beide Lichtsignalanlagen, aufgebaut vor einigen Monaten. In Betrieb sind sie allerdings nicht. Dazu &bdquo;sind noch Abstimmungen hinsichtlich der konkreten Ausgestaltung und der Signalplanung zwischen den beteiligten Behörden zu treffen“, heißt es von der Pressestelle des Bürgermeisters. Die verweist auch darauf, dass es die Bezirksregierung Detmold war, die die Ampel-Doublette festgelegt hat, &bdquo;im Sinne der Verkehrssicherheit“. Denn seit es den Radweg entlang des Bahndamms gibt, sollen alle, die dort als Spaziergänger oder auf Zweirädern unterwegs sind, die Pixeler Straße wohlbehalten und komfortabel queren können. Drei Unfälle an der Stelle im Kreis Gütersloh seit 2019 Fertiggestellt worden war das letzte Teilstück des knapp vier Kilometer langen Radweges vom Wieksweg bis zum Bahnhof Rheda im Juni 2019. Seither musste, wer auf die andere Seite der Pixeler Straße wollte, einen kleinen Schlenker machen über eine Querungshilfe in Höhe der Kreuzung mit den Straßen &bdquo;Auf der Schulenburg“ und &bdquo;An der Schäferwiese“. Barg diese Lösung ein Unfallrisiko? Seit Juni 2019 hat es an der Einmündung der Schulenburg drei Unfälle gegeben, sagt Katharina Felsch, Sprecherin der Kreispolizeibehörde Gütersloh, auf Anfrage der &bdquo;NW“. Zwei mal waren Fahrradfahrer zusammengestoßen, einmal stürzte ein Fahrradfahrer und ein Mädchen wurde von einem Auto angefahren und leicht verletzt. Dennoch sollte für mehr Sicherheit zu der vorhandenen Querungshilfe genau in Höhe des Radweges eine weitere hinzukommen. Das war der Wunsch der Politik vor rund sechs Jahren. Dafür beantragte die Verwaltung eine Förderung. Lesen Sie auch: Café-Betreiber im Kreis Gütersloh irritiert – neue Ampel blockiert seine Fensterläden Stadtrat gegen Ampellösung – trotzdem wird sie beschlossen Als die Fachleute der Bezirksregierung Detmold sich die Situation darum vor Ort anschauten, stellten sie fest, dass nur eine Lichtsignalanlage direkt am Verlauf des Radweges förderfähig wäre. Für mehr Komfort schlugen sie auch vor, die Querungshilfe in Höhe der Schulenburg zu lassen und um eine Ampel aufzurüsten. Aufgefallen war den Experten auch, dass der Gehweg unter der Bahnunterführung optimierbar wäre, durch eine hellere Pflasterung und eine bessere Beleuchtung. Das wollte die Bezirksregierung mit 70 Prozent bezuschussen und damit in einer Höhe, mit der auch der Bau des gesamten Radweges gefördert worden war. Die Ampellösung begrüßte der Stadtrat zwar nicht. Er beschloss aber, &bdquo;was wir nicht wollen, sonst kriegen wir kein Geld“, sagte im November 2019 Georg Effertz, CDU. Sein Fraktionskollege Uwe Henkenjohann hatte damals allen, die &bdquo;uns hier für verrückt erklären“, empfohlen, Briefe nach Detmold zu schicken, weil die Bezirksregierung es schließlich besser wisse als der Stadtrat. Ohne zweite Ampel wären 240.000 Euro fällig gewesen Seit August 2024 ist die Pixeler Straße von der Wilhelmstraße bis zum Tecklenburger Weg saniert, der Geh- und Radweg ist erneuert. Wäre die doppelte Lichtsignalanlage nicht installiert worden, hätte die Stadt 240.000 Euro Fördergeld an das Land zurückzahlen müssen, informiert die Stadt. Um die konkrete Ausgestaltung, &bdquo;von der Bezirksregierung als &bdquo;höchster Instanz vorgegeben“, hat sich der Fachbereich Tiefbau gekümmert. Auch die Kosten für die Ampel-Doublette trägt die Kommune. Sie belaufen sich bislang auf 50.921,93 Euro. Hätten nicht auch Zebrastreifen und Schilder gereicht? Die Lichtsignalanlagen ist auch Thema in den sozialen Medien. Zebrastreifen und Schilder hätten vollkommen gereicht, heißt es. Weil sie seit Monaten nicht eingeschaltet seien, seien die Ampeln wohl nur Deko, wird vermutet. Moniert werden die Kosten angesichts knapper Kassen. Nötiger seien Ampeln an der Kreuzung Südring/Lippstädter Straße oder an der Bielefelder Straße in Höhe des Aegidienwalls. Lesen Sie auch: Verwirrung im Kreis Gütersloh: Ampel an Kult-Kneipe im Kreis Gütersloh dauerhaft rot Die Stadt nennt die Debatte über die Anlage zwar nachvollziehbar. Sie teilt aber mit: &bdquo;Aus fachlichen und verkehrssicherheitstechnischen Erwägungen sind die Diskussionen unbegründet.“

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