Unternehmen im Kreis Gütersloh entwickelt neuartige Anlage – Chef gibt Einblicke

Rheda-Wiedenbrück. Das ist ein wichtiger Baustein für die Weiterentwicklung der E-Mobilität: Der Rhedaer Maschinenbau-Spezialist Venjakob hat eine vollautomatische Anlage entwickelt, mit der Batterien sehr viel effizienter und zuverlässiger als bisher hergestellt werden können. &bdquo;Wir arbeiten mit großen deutschen Automobilherstellern zusammen. Erst im vergangenen Sommer ist Volvo dazugekommen“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter Christian Nüßer im Gespräch mit der &bdquo;NW“. Gemeinsam mit dem Steinhagener Unternehmen Plasmatreat hat Venjakob für dieses neuartige Verfahren die Kompetenzen gebündelt. Dabei geht es im Kern darum, die elektrische Isolierung bei Batterien zu optimieren und so in der E-Mobilität in Sachen Zuverlässigkeit und Sicherheit einen großen Schritt nach vorne zu gehen. Das alte Verfahren ist kosten- und zeitintensiv und verursacht Müll Bisher wurden Batteriezellen (und hier vor allem prismatische Zellen) mit einer Folie ummantelt. &bdquo;Das passiert, weil die Batterien eng an eng gepackt werden und hierbei Funkenschlag entstehen könnte“, berichtet Christian Nüßer, der das Familienunternehmen Venjakob in dritter Generation leitet. Doch dieses Verfahren ist kosten- und zeitintensiv und zudem fehleranfällig, kurz: sehr aufwändig. Nüßer: &bdquo;Und es entsteht dabei viel Müll.“ In dem neuen Herstellungsprozess werden die Batteriezellen anstelle der Folierung mit einem speziellen Lack hauchdünn beschichtet. Hierfür hat Venjakob ein durchlaufendes berührungsloses Verfahren entwickelt. Bevor der Lack aufgetragen wird, müssen die blanken Batteriezellen allerdings einer Feinstreinigung unterzogen werden. Dies geschieht mit der von Plasmatreat entwickelten so genannten Openair-Plasma-Technologie. Hierbei wird das Openair-Plasma durch speziell entwickelte Düsen punktgenau und umweltschonend auf die Metalloberfläche der Batteriezellen aufgebracht. Vollautomatische Anlage im Kreis Gütersloh neu konzipiert &bdquo;Die Oberflächen der Batteriezellen werden dabei zuverlässig von hauchdünnen Staubschichten sowie Restspuren aus dem Produktionsprozess wie etwa Öle oder Fette gereinigt“, heißt es in einer Pressemitteilung von Venjakob. Dadurch lasse sich der Schutzlack lückenlos auftragen, so dass eine zuverlässige, langzeitstabile Haftung erzielt wird. &bdquo;Die Reinigung ist wichtig, weil die Beschichtung ein sehr komplexes Verfahren ist“, betont Christian Nüßer. Venjakob, 1963 von Heinrich und Anneliese Venjakob in Rheda als Schlosserei gegründet, ist in den vergangenen mehr als 60 Jahren zu einem international führenden Entwickler und Produzenten von individuell ganz nach Kundenwunsch konzipierten Anlagen für Beschichtung und Lackierung von Oberflächen aller Art gewachsen. Kein Wunder also, dass die Rhedaer mit ihren rund 380 Mitarbeitern bei der Entstehung des neuen Verfahrens ganz vorne mit dabei sind. In der neu konzipierten vollautomatischen Anlage werden Batteriezellen in verschiedenen Formaten nach der Feinstreinigung mit einem UV-Lack überzogen. Ein speziell entwickelter Werkzeugträger stellt sicher, dass empfindliche Bereiche und die elektrischen Pole der Batteriezellen dabei sicher vor Sprühnebel (Overspray) geschützt werden. Unternehmen aus dem Kreis Gütersloh sprechen von &bdquo;Revolution“ &bdquo;Da der Prozess kein Greifen, Drehen oder weiteres Handling erfordert, wird das Risiko einer Beschädigung der Batteriezellen minimiert“, heißt es. Zudem erlaube der berührungslose Prozess eine erhöhte Produktionsgeschwindigkeit. Durch die sofortige Härtung des UV-Lacks können die Zellen direkt weiterverarbeitet werden. &bdquo;Das beschleunigt den gesamten Herstellungsprozess der Batterien und ist damit deutlich kostengünstiger als das alte Verfahren“, so Nüßer. Lesen Sie auch: Erobern Autos aus China den Automarkt im Kreis Gütersloh? Venjakob und Plasmatreat gehen sogar weit, von einer &bdquo;Revolution in der Batteriezellenfertigung im E-Mobility-Segment“ zu sprechen. Der Erfolg scheint den ostwestfälischen Kooperationspartnern recht zu geben. &bdquo;Wir sind mit dem neuen Verfahren sehr erfolgreich unterwegs. Es gibt nicht viele Unternehmen auf der Welt, die das anbieten können – zum Glück“, sagt Christian Nüßer.

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