Baustellen sorgen für Ärger im Kreis Gütersloh – Einschränkungen sogar bis nächstes Jahr?

Rheda-Wiedenbrück. Drei Baustellen an wichtigen Verkehrsknotenpunkten verlangen den Autofahrern derzeit Geduld auf den Umleitungen ab: eine Sperrung der Hauptstraße, die Sperrung der Ostenstraße stadteinwärts und die Sperrung des Kreisverkehrs Fontainestraße/Ringstraße. Der sollte schon erneuert sein. Doch dieser Plan geht nicht auf. Seit Jahren ist der 2008 installierte Kreisel eine Unfallhäufungsstelle, wo sich Fahrrad- und Autofahrer in die Quere kommen. Seit August wird er nicht nur optimiert, indem er leicht verschoben wird. Auch verlegen die Versorger ihre Wasser- und Gasleitungen, die bislang unter der Fahrbahn waren, in den Randbereich. So sollen mögliche Schäden künftig einfacher zu beheben sein. Dauern sollte das eigentlich zwei Wochen. Doch nun haben sich &bdquo;für die Versorgungsunternehmen nicht vorherzusehende Neuverlegungen ergeben“ informiert das Tiefbauamt der Stadt auf Anfrage. Denn während die Lage von Gas-, Strom- und Wasserleitung genau dokumentiert ist, sind die Leitungen verschiedener Telekommunikationsunternehmen in den Bestandsplänen &bdquo;nicht immer ordnungsgemäß eingezeichnet“. Darum mussten viele Leitungen per Hand in schwerem Lehmboden freigelegt werden. Unternehmen Telekom und Vodafone verlegen neue Leitungen Bei der Verlegung der neuen Leitungen mussten diese unterbrochen werden. Darum musste allein die Telekom zwei Leitungen mit 2.200 Anschlüssen neu verbinden - auch das &bdquo;in filigraner Handarbeit“, so die Stadt. In der Nacht zu Freitag haben auch vier Vodafone-Mitarbeitende neue Leitungen verlegt. Das Straßenbauunternehmen Kemna werde jetzt für den Bau des Kreisverekehrs zusätzliches Personal und weitere Maschinen einsetzen. Beendet sein sollen die Bauarbeiten Anfang Dezember, so das Tiefbauamt. Es versichert, dass der Stadt durch die Verzögerung von sechs Wochen keine Mehrkosten entstehen. Die liegen bei 650.000 Euro. Darin enthalten sind die Kosten für den direkt folgenden Ausbau der Fontainestraße auf einer Länge von 130 Metern bis zur Bahnhofstraße. Das Projekt sollte Ende 2024 beendet sein. Nun rechnet die Stadt mit Ende Februar. Geschäfte bleiben weiterhin erreichbar Viel länger, nämlich bis Sommer 2025, wird am ersten Bauabschnitt der Hauptstraße gearbeitet. Dort kooperieren der städtische Eigenbetrieb (EAW) Abwasser, der die Regen- und Schmutzwasserkanäle erneuert. Für die Fahrbahn, die einen Schutzstreifen für Fahrradfahrer bekommt, ist der Kreis Gütersloh zuständig. In der Verantwortung der Stadt Rheda-Wiedenbrück liegen der Ausbau des Gehwegs und die Erneuerung der Straßenbeleuchtung. Begonnen haben die Arbeiten zwischen Mühlenstraße und der Kreuzung der Hauptstraße mit Nord- und Westring am Montag. Seither ist die Durchfahrt nicht mehr möglich. Anlieger kommen weiterhin zu ihren Häusern, Geschäfte bleiben erreichbar sind, so die Stadt. Der Verkehr fließt nun über die zwei Hauptverkehrsachsen Ringstraße und Am Sandberg. Oder er staut sich. Darüber macht sich in den sozialen Medien Unmut breit. Lieber nach Gütersloh zum Einkaufen? Die Mühlenstraße zur Ringstraße sei komplett dicht, da fehle eine Ampel, wie sie am Feldhüserweg aufgestellt wurde, wird moniert. Für Ärger sorgt die Taktung der Ampelanlage am Westring. Dort kämen maximal sechs Fahrzeuge bei Grün über die Kreuzung. &bdquo;Wäre schön, wenn die Ampel-Taktung während der Baumaßnahme angepasst werden würde“, heißt es. Andere wollen darauf nicht warten und haben jetzt schon entschieden: &bdquo;Da fahr ich lieber nach Langenberg oder Gütersloh zum Einkaufen.“ Die Stadt empfiehlt allen Verkehrsteilnehmern Rücksichtnahme und Geduld. &bdquo;Die Sperrung einer Hauptverkehrsachse aufgrund einer Baustelle führt zwangsläufig zu Einschränkungen, auch auf den Ausweichstrecken“, heißt es aus dem Rathaus. Könnte weitere Ampel helfen? Eine Änderung der Ampelschaltung an der sogenannten Wonnemann-Kreuzung müsse der Baulastträger prüfen. Das ist der Landesbetrieb Straßen NRW. Der sei über die Baustelle und die Umleitung informiert worden, sagt die Stadt auf Anfrage. Sehr zuversichtlich, dass sich an der Taktung etwas ändert, ist die Verwaltung indes nicht. &bdquo;Aufgrund der Tatsache, dass die Ampelanlage aus einer älteren Generation ist, ist es möglich, dass das Optimierungspotenzial gering ist“, teilt sie mit. Eine Ampel könnte die Stadt vorübergehend an der Mühlenstraße installieren, nennt das aber &bdquo;nicht sinnvoll“. Die Verwaltung verweist auf die offizielle Umleitung über den Feldhüserweg. Über die Mühlenstraße &bdquo;soll nur der Anliegerverkehr abfließen“. Wer sich daran nicht halte und entgegen den Umleitungshinweisen fahre, &bdquo;sorgt dafür, dass unnötige Wartezeiten in der Mühlenstraße entstehen“.

Meistgelesen