Gütersloh. Die sogenannte Blauzungenkrankheit bei Schafen und Rindern ist jetzt auch im Kreis Gütersloh festgestellt worden, teilt der Kreis Gütersloh mit. Demnach sind in Rheda-Wiedenbrück und Schloß Holte-Stukenbrock die ersten beiden Infektionen mit dem Blauzungenvirus des Serotyp 3 (BTV 3) in dieser Saison nachgewiesen worden.
Weitere Verdachtsfälle befinden sich nach Angaben des Kreises Gütersloh in der Abklärung. Für Menschen stellt der Erreger keine Gefahr dar, wie der Kreis Gütersloh weiter betont. In ganz NRW häufen sich derzeit die Nachweise, weitere Fälle gab es unter anderem im Kreis Herford. Mit einer Zunahme ist zu rechnen – vor allem wegen des feuchtwarmen Wetters.
BTV 3 habe sich seit dem vergangenen Herbst - ausgehend von den Niederlanden - immer weiter nach Osten verbreitet. Neben NRW sind mittlerweile auch Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Hessen betroffen. Eine weitere Ausbreitung in bisher freie Bundesländer ist zu erwarten, teilt der Kreis Gütersloh mit.
Ziegen, Alpakas und Co. ebenfalls für Krankheit empfänglich
Bei der Blauzungenkrankheit handelt es sich um eine anzeigepflichtige, virusbedingte Tierseuche, die von blutsaugenden Mücken der Gattung Culicoides (Gnitzen) übertragen wird und an der besonders Schafe und Rinder erkranken. Empfänglich sind aber auch Ziegen und andere Wiederkäuer sowie Neuweltkameliden, etwa Alpakas.
Da eine insektensichere Aufstallung der empfänglichen Tiere oder die dauerhafte Anwendung von Insektenvertreibungsmitteln meist weder praktikabel noch sinnvoll ist, bietet nur eine Impfung effektiven Schutz, teilt der Kreis Gütersloh mit.
Die Impfung gegen BTV 3 wird deswegen von der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin empfohlen. Derzeit gibt es drei BTV 3-Impfstoffe, deren Anwendung in Deutschland gestattet ist. In NRW gewährt die Tierseuchenkasse unter bestimmten Bedingungen eine Beihilfe zur BTV3-Impfung.