Gastronomen im Kreis Gütersloh wehren sich erfolgreich: Streetfood-Festival muss umziehen

Rheda-Wiedenbrück. So ist das mit guten Ideen, alle wollen sie gehabt haben. Klar ist, dass der Cheat-Day, der Schummeltag, erstmals im Park der Flora Westfalica sein wird und nicht mehr am Doktorplatz. Von Freitag bis Sonntag, 3. bis 5. Mai, fahren die Foodtrucks an der Mittelhegge auf. &bdquo;Weil der Park so schön ist, ziehen wir mit dem Streetfood-Festival an den ehemaligen Reethus-Standort“, informiert Sebastian Jerig von der Flora. Das hätten er und der Organisator des Cheat-Days, &bdquo;Eventwerk“ aus Lippstadt, entschieden. Ein Grund sei auch, dass &bdquo;der Doktorplatz immer enger wird“, verweist Jerig auf die dort ansässigen vier Lokale. &bdquo;Die können sich mit dem Umzug auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.“ Genau dafür habe er gekämpft: &bdquo;Dass das Streetfood-Festival weggeht“, sagt Niko Dushkja. Er betreibt das italienische Restaurant &bdquo;Prego“ seit vergangenem Jahr. Und da hätten &bdquo;die Foodtrucks vor meinem Laden haben alles dicht gemacht.“ Wirte mussten ihre Außenbestuhlung entfernen Aufgebaut wurden die Fahrzeuge wie eine Wagenburg, erzählt Patrick Gök, der vor drei Jahren die &bdquo;Eisflamme“ eröffnet hat. Ein Durchgang zu den Lokalen sei kaum direkt möglich gewesen. Dabei habe es im Vorfeld des Cheat-Days eine Verabredung mit dem Veranstalter gegeben, dass die Wagen lockerer gestellt werden. Das sei aber nicht umgesetzt worden. Das alleine ist es nicht, was Dushkja gestört hat. Er und Vaios Manafas vom griechischen Restaurant &bdquo;Delphi“ mussten für die drei Schummeltage ihre Außenbestuhlung vom Doktorplatz entfernen. Hinzu kam, dass der &bdquo;Prego“-Gastwirt eine Gebühr an den Veranstalter zahlen musste, weil er seinen Pavillon geöffnet und dort Getränke angeboten hatte. &bdquo;Das waren 150 Euro.“ Dabei sei jeder Tag mit gutem Wetter für die Gastronomie wichtig. Und vergangenes Jahr sei das Wetter zum Streedfood-Festival schön gewesen. &bdquo;Im Sommer verdienen wir das Geld für den Winter, wenn weniger los ist, wir aber unsere Beschäftigen weiter bezahlen, um sie zu halten.“ Dushkja meint, dass der Cheat-Day 2023 eine &bdquo;Katastrophe für uns war, weil wir nichts machen konnten“. Veranstalter sollte den Doktorplatz beleben Er betont, dass er das Streedfood-Festival grundsätzlich gut findet - aber eben nicht vor seiner Tür. Gök hat sich daran nicht so sehr gestört, weil er seine Außenbestuhlung stehen lassen konnte und beim Cheat-Day manch neuen Gast in seinem Eis-Café und Bistro begrüßt hat. Doch zeige er sich solidarisch mit den beiden Wirten. &bdquo;Wir sind hier zusammen und halten auch zusammen“, sagt Gök. Verständnis hat auch Michael Fischer, Wirt des Bistros &bdquo;Unser Wohnzimmer“, für seine Kollegen Vaios und Dushkja. &bdquo;Aber mir hat das Streetfood-Festival nicht geschadet.“ Fischer erinnert, dass &bdquo;Eventwerk“ eigentlich von Anfang an in den Park wollte. Doch sei es das Unternehmen mit dem ersten Cheat-Day 2018 auf den Doktorplatz gebeten worden, um den zu beleben. &bdquo;Jetzt sind wir hier vier Gastronomen und können den Platz alleine bespielen“, so Fischer. Einig seien sich die Gastronomen, dass sie Veranstaltungen wie das Weinfest der Initiative Rheda, das Altstadtfest der Bürgerinitiative Altstadt Rheda oder das Platzkonzert der Flora auf dem Doktorplatz begrüßen. &bdquo;Hier können gerne eine Bühne und ein Bierwagen aufgestellt werden - wenn man uns auch arbeiten lässt“, sagt Dushkja. Internationale Spezialitäten und süße Verführungen Mitmachen könnten die Doktorplatz-Wirte auch beim Streetfood-Festival im Park. &bdquo;Jeder kann sich dafür bewerben - auch jetzt noch“, sagt Jerig. An der Mittelhegge gebe es reichlich Platz. Auffahren werden dort &bdquo;rund 15 Foodtrucks“, die internationale Spezialitäten und süße Verführungen bieten, auch bio und veggie. Zubereitet werden beispielsweise afrikanische Teigtaschen, Pastrami in der Kartoffelwaffel, chinesische Nudeln und Frozen Yoghurt, so die Ankündigung der Flora. Das Streetfood-Festival biete viele Sitzmöglichkeiten, bei schlechtem Wetter auch überdachte. Geöffnet ist es am Freitag von 17 bis 22 Uhr, am Samstag von 12 bis 22 Uhr und am Sonntag von 12 bis 19 Uhr auf dem Parkplatz an der Mittelhegge.

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