Ärger um Recyclinghof im Kreis Gütersloh - Kritik an Terminvergabe

Rheda-Wiedenbrück. Über ärgerliche Bürgerinnen und Bürger berichtete Patrick Büker im Stadtrat. Sie störe, dass der Recyclinghof an seiner Terminvergabe für die Abgabe von Wert- und Abfallstoffen, eingeführt zu Corona, weiterhin festhalte. &bdquo;Selbst wenn man nur etwas Pappe abgeben will, wird man abgewiesen“, sagte der Liberale. Und fragte: "Können wir als öffentlicher Träger das nicht ändern?“ Laut Bürgermeister Theo Mettenborg &bdquo;ist sowohl die Abgabe mit Termin als auch die spontane Abgabe von kleinen Dingen möglich“. Auch Katja Oehl-Wernz, Geschäftsführerin von Pro Arbeit, meint, dass &bdquo;ein Karton auch ohne Termin angenommen werden sollte“. Doch gebe es Leute, die das immer wieder täten, eben das aber ginge nicht. Sie räumte auch ein, dass an der &bdquo;bürgerfreundlichen Kommunikation“ gearbeitet werde. Sie erwartet jedoch auch von den Kunden einen angemessenen Ton. An der Terminvergabe für umfangreichere Abgaben aber wolle der Verein, der den Recyclinghof betreibt, festhalten - auch wenn es theoretisch möglich wäre, &bdquo;das rückgängig zu machen“. Die Vorteile würden aber klar überwiegen. Weniger Lärm, weniger Abgase und bessere Planung des Personals &bdquo;Für die Leute gibt es keine Wartezeiten und sie stehen, gerade am Wochenende, nicht auf der Ringstraße und behindern den Verkehr“, verweist Oehl-Wernz auch auf weniger Lärm und weniger Abgase sowie die bessere Planung des Personals. Außerdem sei der Recyclinghof sauberer, &bdquo;denn die Trennung der Wertstoffen kann gleich erfolgen, alles landet direkt in der richtigen Mulde“. Vor der Pandemie dagegen sei samstags nur angenommen und montags aufgeräumt worden. Die Terminvergabe jetzt nur auf die stark frequentierten Freitage und Samstage zu beschränken, hält die Geschäftsführerin für keine gute Idee. Zwar sei die ihr auch mal durch den Kopf geschwirrt, &bdquo;aber es ist fraglich, ob die Bürger das verstehen würden“. Der von Pro Arbeit in Herzebrock-Clarholz betriebene Recyclinghof vergebe ebenfalls Termine an die Kunden, &bdquo;da steht die Politik voll hinter unserem Konzept“. Sollte die Stadt Rheda-Wiedenbrück das mit der Terminvergabe indes anders sehen, &bdquo;wollen wir und nicht komplett sperren und ins Gespräch gehen“. Abweisung von Kunden soll möglichst ein Einzelfall sein Auch für die hiesige Verwaltung hat sich das Annahmesystem &bdquo;voll bewährt und soll weitergeführt werden“. Denn vor der Terminvergabe seien es die Wartezeiten gewesen, die zu Beschwerden geführt hätten. Die entfallen jetzt - ebenso wie die Schlangen auf der Ringstraße. &bdquo;Das wiederum hat die Zufriedenheit der Anwohner gesteigert“, informiert Stadtsprecher Martin Pollklas. Um auch alle anderen zufrieden zu stellen, &bdquo;sollen, sofern das irgendwie möglich ist, nicht angemeldete Lieferungen dazwischen geschoben werden“, heißt es aus dem Rathaus. Dort gehe man davon aus, dass eine Abweisung unangemeldeter Besucher ein Einzelfall sei, der möglicherweise durch den hohen Andrang an dem fraglichen Tag oder andere besondere Umstände hervorgerufen waren, erklärt der Stadtsprecher. Vier Angestellte sowie rund zehn gefördert Beschäftigte arbeiten dort Die Stadt finanziert den Recyclinghof, der Gebühren erhebt und seit Corona an sechs Tagen geöffnet hat, jährlich mit 5,15 Euro je Einwohner. Das sind in Summe pro Jahr 250.000 Euro, so Pollklas. &bdquo;Wir sind Dienstleister der Stadt und tun auch etwas dafür“, betont Oehl-Wernz. Sie spricht von vier fest Angestellten und etwa zehn geförderten Beschäftigten, die in den Arbeitsmarkt integriert werden, mit unterschiedlichen Stundenzahlen. Auch Geflüchtete sind beispielsweise auf dem Recyclinghof aktiv, lernen dort die Sprache und leisten &bdquo;gemeinnützige Arbeit“.

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