
Rheda-Wiedenbrück. Feuerwerke faszinieren. Abgebrannt werden die Lichtspektakel nicht nur zum Jahreswechsel, sondern auch als öffentliche Events, bei Hochzeitsfeiern oder zu runden Geburtstagen. Nun beantragen die Bündnisgrünen, dass Feuerwerke in Rheda-Wiedenbrück reglementiert werden.
Beobachtet haben sie zuletzt drei größere Feuerwerke, bei denen fünf bis zehn Minuten lang Raketen in den Himmel geschossen wurden. Während des Altstadtfestes habe es gegen 20.30 Uhr ein solches Spektakel im Schlossgarten gegeben, am 23. September gegen 21.30 Uhr im Bereich des Domhofes und zur Eröffnung der Wiedenbrücker Herbstkirmes am Emssee, gesponsort von den Schaustellern und der Privatbrauerei Hohenfelde.
"Weil uns der Schutz der Umwelt allen sehr am Herzen liegt, da er der Erhaltung der Lebensgrundlage von Fauna, Flora und Menschen dient, gehört es auch dazu, sich von lieb gewonnenen Dingen zu verabschieden", schreiben Hans-Hermann Heller-Jordan und Alwin Wedler für die Fraktion der Bündnisgrünen. In ihrem Antrag gegen Feuerwerke nennen sie nicht nur die dadurch erzeugten erhebliche Menge von Feinstaub, der die Gesundheit schädige.
Auch Traditions-Feuerwerke sollen künftig entfallen
Sie führen auch die Lichtintensität der Feuerwerkskörper, begleitet "von extremen Schallpegeln" an, die bei größeren Spektakeln erwiesenermaßen schädlich für die heimischen Wildtiere und Haustiere seien.
Außerdem lebten viele Menschen, die mit traumatischen Erlebnissen aus Krisen- und Kriegsgebieten geflüchtet seien, in Rheda-Wiedenbrück. "Durch die Licht- und Schalleffekte von Feuerwerken kann es in einigen Fällen zu Déjà-vu-Erlebnissen kommen."
Darum sollten private Feuerwerke in der Stadt ab sofort nicht mehr genehmigt werden. Anhand einer entsprechenden Verwaltungsvorlage sollen sie zuständigen politischen Gremien auch diskutieren, ob die sogenannten Traditions-Feuerwerke wie zur Herbstkirmes oder das Lichtspektakel "Feuer und Flamme" im Park der Flora Westfalica, das allerdings seit drei Jahren nicht mehr gezündet wurde, endgültig entfallen. Oder ob sie durch moderne LED-Lightshows ersetzt werden können.
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In Rietberg wurde ein Verbot von Raketen und Böllern zu Silvester abgelehnt
Zudem soll die Politik entscheiden, "ob private Silvesterfeuerwerke in unserem Stadtgebiet weiterhin Bestand haben sollen", so der Antrag.
Mit ähnlichen Anträgen haben sich bereits die Kommunalparlamente in der Nachbarschaft beschäftigt. In Rietberg wurde Ende September das wiederholt von der SPD geforderte Verbot von Raketen und Böllern zu Silvester in der historischen Altstadt mehrheitlich abgelehnt. Dasselbe gilt für einen Antrag der Grünen, bei allen städtischen Veranstaltungen auf Pyrotechnik zu verzichten.
In Gütersloh wird ein ähnlicher Antrag noch geprüft
Das Volksfest "Verler Leben" wird weiterhin mit einem Feuerwerk enden. Der Test einer Lasershow als Alternative konnte in Verl nicht überzeugen.
In Gütersloh ging es im April um einen Antrag der BfGT, wonach das private Böllern nicht verboten, aber stark reglementiert werden soll. Nun prüft die Verwaltung Möglichkeiten für die Einführung eines Verbotes privater Feuerwerke und Böllerei sowie Möglichkeiten, an bestimmen Standorten und zu bestimmen Zeiten in Gütersloh Feuerwerke zu genehmigen.