Platz für 63 Grundstücke: Größtes Baugebiet dieser Stadt im Kreis Gütersloh entsteht

Rheda-Wiedenbrück. Acht Jahre haben die Planungen für das Baugebiet Varenseller Straße/Kernekampstraße gedauert. Viele Menschen haben mitgewirkt, dass aus dem 7,95 Hektar großen Areal, das bislang landwirtschaftlich genutzt wurde, nun Bauland wird, sagte Bürgermeister Theo Mettenborg. Entsprechend groß war die Gruppe, die beim symbolischen ersten Spatenstich zu einer Schaufel griff. Begonnen hat die Erschließung des Baugebietes im Januar. Die Arbeiten hätten sich aufgrund der Witterung und wegen Lieferengpässen verzögert, informierte Tiefbauamtsleiter Michael Duhme. Er rechnet damit, dass die Steinhagener Tiefbaufirma Vollmer mit dem Kanalbau und das Bielefelder Unternehmen Kellermann mit dem Straßenbau Ende 2023 fertig sind. Der Hausbau könne dem Straßenausbau Zug um Zug folgen. Erstellt werden 8.100 Quadratmeter Baustraße. Die Sanierung der Kernekampstraße soll bereits im Sommer abgeschlossen sein. Dann könnten dort entlang erste Häuser auf Grundstücken in Privatbesitz gebaut werden. Lesen Sie auch:Preisen steigen deutlich: Das kosten Grundstücke und Immobilien in Gütersloh "Es ist das größte Baugebiet in Rheda-Wiedenbrück", so Mettenborg. Es sei ein Kraftakt nötig gewesen, um es auf den Weg zu bringen. "Es war ein jahrelanges Ringen wegen der Bauleitplanung, wegen der Anbindung an die Varenseller Straße und wegen des Umlegungsverfahrens." Das war wegen der kleinteiligen Eigentümerstruktur der Grundstücke, die durch ihre Lage oder ihren Zuschnitt eine Bebauung nicht zugelassen hätten, erforderlich. Kommune vermarktet Grundstücke zum Selbstkostenpreis Von 63 Grundstücken, auf denen in Einfamilien-, Doppel-, Reihen-, Ketten- oder Mehrfamilienhäuser 186 Wohneinheiten geschaffen werden können, gehören der Stadt 17, die potenziell 53 Wohneinheiten bieten. Dabei rechnet die Fachverwaltung für die sechs Einfamilienhäuser mit zwölf Wohneinheiten. Denn es könnte sein, dass in dem Gebäude auch eine Einliegerwohnung für Kinder oder Eltern geschaffen wird. Die Grundstücke im Besitz der Kommune vermarktet das städtische Immobilienmanagement entsprechend der von der Politik verabschiedeten Vergaberichtlinien an Interessierte, die Zugangsvoraussetzungen erfüllen müssen. Vergeben werden die Grundstücke im Losverfahren. "Das Losglück entscheidet", so Mettenborg. Er spricht von einer langen Liste Bauwilliger, die im Rathaus geführt wird. "Da stehen einige Hundert drauf" - auch aktuell trotz der gestiegenen Bauzinsen und -preise noch. Diese Interessierten werden schriftlich informiert, "dass sie Grundstücksvergabe ansteht". Die Vergabe von Grundstücken für Eigentumswohnungen, damit auch Familien, Senioren, Best-Ager oder Alleinstehende, deren Budget für Kaufangebote auf dem Wohnungsmarkt nicht reicht, Immobilienbesitz in Form einer Baugemeinschaft erwerben können, ist für den Bürgermeister "sehr bedenkenswert, das müssen wir mit sehen". Angeregt hatte das die CDU bereits im September 2021 in einem von Christina Coban und Thomas Mader unterzeichneten Antrag, der aber erst jüngst bekannt wurde. "Es ist dem Stadtrat vorbehalten, das zu entscheiden", so Mettenborg. Im Internet werden zwei private Grundstücke angeboten Das gelte auch für den Beschluss zum geförderten Wohnungsbau, zu dem knapp 30 Prozent der städtischen Grundstücke gehören. Die Stadt vermarktet an der Varenseller Straße auch eines für ein Mehrfamilienhaus mit bis zu zwölf Wohneinheiten. &bdquo;Ich hoffe, dass die KHW (Kommunale Haus und Wohnen GmbH) das umsetzen wird, weil sie in Rheda-Wiedenbrück vorbildlich aktiv ist“, betonte Mettenborg, dass &bdquo;sie aus Sicht der Verwaltung der gewünschte Partner ist“. Verkauft werden von der Stadt zunächst sieben Areale für Einfamilienhäuser sowie drei für Einfamilien- oder Doppelhäuser zum Festpreis. Der orientiert sich am Selbstkostenpreis von 220 Euro je Quadratmeter. Das hatte die Politik beschlossen, auch wenn sich zuletzt Ratsvertreter irritiert über die Diskrepanz geäußert hatten, die es zum 2022 gültigen Bodenrichtwert gebe. Der liegt bei 320 Euro pro Quadratmeter. Zum Kaufpreis kommen Beiträge und Gebühren. Wie hoch die sein werden, zeigt sich, wenn die Erschließung beendet ist. Duhme kalkuliert den Kanalbau mit 1,5 Millionen Euro und die Baustraßen mit 200.000 Euro. Im Internet werden aktuell zwei unerschlossene Grundstücke für Einfamilienhäuser mit maximal zwei Wohneinheiten, gelegen an der Kernekampstraße, angeboten. Das eine ist 488 Quadratmeter groß und kostet unerschlossen 180.560 Euro, was einem Quadratmeterpreis von 370 Euro entspricht. Plus Grunderwerbsteuer, Maklerprovision, Notarkosten und Grundbucheintrag liegt der Preis bei 202.354 Euro. Das zweite Grundstück, das die Kreissparkasse Wiedenbrück in "einem familienfreundlichen Neubaugebiet" anbietet, misst 502 Quadratmeter.

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