Diese Mieter ziehen in das neue Gesundheitszentrum im Kreis Gütersloh

Rheda-Wiedenbrück. Ein Ende der Bauarbeiten am neuen Gesundheitszentrum mitten in Rheda ist absehbar. Der Investor Joseph Schrull geht davon aus, dass die letzten Handwerker im Juni abrücken werden. Dann können die Mieter einziehen, die sich und ihre Räumlichkeiten an einem Tag der offenen Tür im Juli präsentieren möchten. "Das Haus ist voll", sagt Schrull auf Anfrage der NW. Er spricht von knapp 2.500 Quadratmetern Fläche auf drei Etagen. Für die Realisierung des Gesundheitszentrums hatte der Geschäftsführer der Gütersloher &bdquo;J. Schrull GmbH“ die &bdquo;RhedaMed GmbH“ gegründet, und zwar bereits für den Erwerb des städtischen Areals im März 2019. Das rund 1.600 Quadratmeter große Areal zwischen Nadel- und Widumstraße hatte ehemals der Brennerei Pott Hartwig gehört. Apotheke eröffnet im Altbau eine Filiale Nun wird das Gebäude zu 75 Prozent medizinisch genutzt, was eine Bedingung der Stadt war. Geschlossen hat RhedaMed inzwischen Verträge mit sechs Mietern. Einziehen wird im Erdgeschoss der Caritas-Verband. Er richtet eine Sozialstation ein und bietet eine Tagespflege für Senioren. Neu in Rheda ansiedeln wird sich Maximilian Klein. Er macht sich mit einer Oralchirurgie-Praxis selbstständig. Ihren Standort wechseln werden die Mediziner Jörn und Olga Fleiter. Der Facharzt für Innere Medizin hatte sich im November 2019 an der Hellingrottstraße 6 in den ehemaligen Räumen von Dr. Susanne Nieling selbstständig gemacht. Seine Frau Olga war später hinzugekommen. Im Gesundheitszentrum in Rheda werden sie "eine relativ große" Praxis betreiben, informiert Schrull. Umziehen wird auch das Team der Physiotherapiepraxis Brandt & Reckmann, das seit vielen Jahren an der Berliner Straße 50 beheimatet ist. Bisher an der Fürst-Bentheim-Straße zu finden, wechselt auch die Fachpraxis für Podologie Lichtenberg an die Widumstraße. Wohnungen werden im Sommer vermarktet In dem erhaltenen Backsteingebäude der ehemaligen Brennerei Pott Hartwig schließlich wird die Rats-Apotheke neben ihrer Niederlassung an der Bahnhofstraße eine zweite Filiale eröffnen. Darüber gibt es in dem Altbau zwei Wohnungen mit jeweils etwa 70 Quadratmetern. "Mit deren Vermarktung starten wir im Sommer", sagt Schrull. An die ehemalige Brennerei werden einige Artefakte erinnern, "die wir aufgehoben haben". Sie werden als Dekoration im Innenhof, der nachts abgeschlossen wird, platziert. Schrull nennt einen Schnapskochtopf aus Metall, eine Flaschenwachmaschine und einige Fliesenelementen. Mauerreste oder Keramikscherben, die bei der archäologischen Untersuchung des Grundstücks gefunden wurden, werden nicht ausgestellt. Fachleute hatten bei den Arbeiten Siedlungsspuren entdeckt, die in die Bauzeit der 1170 erstmals erwähnten Burg zurückreichen. Neubau "sieht super chic aus" Die Ausgrabungen - festgelegt für jedes Bauvorhaben in den Altstadtkernen - hätten die Bauarbeiten um vier Monate verzögert, meint Schrull. Lieferengpässe bei Baumaterialien habe es nicht gegeben. "Da hatten wir schon alles bestellt." Den Bauantrag hatte Schrull Ende 2019 gestellt, die Genehmigung hatte er Mitte Oktober 2020 erhalten und hatte mit den Bauarbeiten im Januar 2021 begonnen.Schrull freut sich "absolut" auf das Gesundheitszentrum, "weil es ganz toll wird". Der Investor hofft, dass die Bürgerinnen und Bürger sein Urteil von einem Neubau, der "super chic aussieht", teilen. Das große Objekt füge sich in die bestehende Bebauung ein, sei weder zu massiv, noch klobig. Geplant hat das Gebäude das Gütersloher Architekturbüro GJL und damit 2015 einen von der Stadt ausgeschriebenen Wettbewerb gewonnen. Diesen Entwurf umzusetzen war eine weitere Verkaufsbedingung der Stadt gewesen. Nun komme mit den Kunden und Patienten Leben in diese Ecke von Rheda, meint Schrull. "Das sind viele Menschen, die auch das gastronomische Angebot auf dem Doktorplatz nutzen werden." Weil viele Leute mit einem Auto kommen dürften, hat es "eine Debatte mit der Stadt über eine Parkplatzlösung gegeben". Auf dem Gelände des Gesundheitszentrums gibt es 14 Stellplätze, gedacht für Leute, die schlecht laufen können. Für alle anderen stehen die Parkdecks am Rathaus und an der Schloßstraße sowie die Stellplätze an den umliegenden Straßen zur Verfügung. Bereits mit dem Kaufvertrag habe er eine Parkplatzablöse gezahlt, so Schrull. Über deren Höhe schweigt der Investor ebenso wie über die gesamten Ausgabe für das Gesundheitszentrum. Er hofft aber, "dass die Stadt das Geld gut investiert in neue, modernisierte Stellplätze."

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