Star Wars-Fan lockt mit "Raumschiffwelten aus Lego-Bausteinen“ ins Museum

Rheda-Wiedenbrück. &bdquo;Granatengut“, sagt Christiane Hoffmann, fragt man sie nach der Resonanz auf die aktuelle Ausstellung "Raumschiffwelten aus Legobausteinen". Die Leiterin des Museums für Stadt- und Kunstgeschichte "Wiedenbrücker Schule", sonst eher ruhig und bedächtig, wirkt geradezu euphorisch. &bdquo;Trotz Corona hatten wir seit Ende November über 500 Besucher – vom Kleinkind bis zur Oma. Sogar eine Schulklasse war bei uns zu Gast“, schwärmt die Kunsthistorikerin. Was die Menschen derzeit ins das Museum an der Hoetger-Gasse lockt, hat mit Geschichte allerdings weniger zu tun. Umso mehr geht es dabei um Geschichten. Denn gezeigt werden noch bis zum 27. März aus Lego-Steinen gebaute Szenarien, Figuren und Exponate aus der Kult-Filmserie &bdquo;Star Wars“. Zusammengebaut hat sie der Wiedenbrücker Sammler Dirk Marbach. Auswahl der spektakulärsten Raumschiffe und Krieger Bundeswehr oder Zivildienst? Als der heute 44-Jährige nach der Schule vor dieser Frage stand, überlegte er nicht lange. Marbach konnte sich einen Dienst an der Waffe nicht vorstellen und entschied sich für den Zivildienst. Absolviert hat er ihn beim Wertkreis in Gütersloh. Während der gelernte Heilerziehungspfleger auf Erden Gewalt in jeglicher Form ablehnt, kann es für ihn in den unendlichen Weiten des Weltraums aber nicht kriegerisch genug zugehen. Marbach ist ein großer &bdquo;Krieg der Sterne“-Fan. Seine Begeisterung für die &bdquo;Star Wars“-Filme ging sogar so weit, dass er eines Tages damit begann, seine Helden und deren Raumfahrzeuge aus Lego-Teilen nachzubauen. Heute darf sich Marbach rühmen, stolzer Besitzer von über 600 und damit nahezu allen Bausätzen zu sein. Eine Auswahl seiner spektakulärsten Raumschiffe, Krieger und Schlachtfelder, darunter die Kampfstation &bdquo;Todesstern“ oder den 130 Zentimeter langen &bdquo;Superstern-Zerstörer“. Beide zeigt er in der Ausstellung. Die Welt der Außerirdischen für 30.000 Euro versichert Schon in jungen Jahren entdeckte Marbach sein Herz für die bunten Bausteine aus dänischer Produktion. Zusammen mit seinem zweieinhalb Jahre älteren Bruder schuf der gebürtige Münsteraner auf einer 1,5 Quadratmeter großen Holzplatte eine komplette Stadt aus Duplo-Steinen. Als Ende der 90er Jahre der erste &bdquo;Star Wars“-Film über die Leinwände lief und Lego begann, Bausätze von Raumfahrzeugen auf den Markt zu bringen, brach auch bei Marbach das &bdquo;Krieg der Sterne“-Fieber aus. Fortan entwickelte er sich mehr und mehr zum Science Fiction-Fan. &bdquo;Ich war fasziniert von der Entdeckung unbekannter Welten und der bei den Filmen angewandten Tricktechnik“, erinnert er sich. Seinen ersten Baukasten, das Raumschiff &bdquo;X-Wing“, erwarb er seinerzeit für 30 D-Mark. Seitdem hat Marbach nahezu alle in den Handel gekommenen Bausätze erstanden und dafür ein kleines Vermögen investiert. &bdquo;Die Sammlung dürfte mich ein Mehrfaches meines heutigen Monatsgehalts gekostet haben“, hat er mal schnell überschlagen. Allein der &bdquo;Millenium Falke“, der in Marbachs Wohnung noch darauf wartet zusammengebaut zu werden, schlug mit 800 Euro zu Buche. Top-Modelle wie der &bdquo;Superstern-Zerstörer“ werden inzwischen gar für über 1.000 Euro gehandelt. Der Wert der Stücke lässt sich wohl auch daran ablesen, dass die Museumschefin die in 22 Glasvitrinen präsentierte Welt der Außerirdischen für nicht weniger als 30.000 Euro versichert hat. Mit dem Sammler ins Gespräch kommen Doch der 44-Jährige ist nicht nur ein großer &bdquo;Star Wars“-Bastler. Immer wieder schaut er sich auch die Filme an. Im ehemaligen Gütersloher Kino Cinestar hat er sie alle auf Großleinwand gesehen. Und daheim in seiner 70 Quadratmeter großen Wohnung, die bis unter die Decke mit Lego-Modellen dekoriert ist, verfolgt er die Weltraum-Abenteuer am Computer-Bildschirm. Marbach, der sich selbst eher als häuslichen, weniger als Abenteurer-Typen charakterisiert, beschränkt sich dabei nicht auf das passive Konsumieren der Filme. Während im Hintergrund die &bdquo;Star Wars“-Filmmelodien laufen, greift er am Steuerknüppel aktiv in das Geschehen ein und taucht dabei in diversen Videospielen tief ein in die Welt seiner galaktischen Idole. Für die Zeit nach der Ausstellung hat Marbach bereits einen Plan: &bdquo;Es soll in Kürze eine Drohne als Bausatz auf den Markt kommen. Die werde ich mir auf jeden Fall zulegen.“ Ob er nach dem Zusammenbau in den eigenen vier Wänden noch einen freien Stellplatz dafür findet, wird sich zeigen. &bdquo;Zur Not“, sagt Marbach, &bdquo;habe ich ja noch den Spitzboden über meiner Wohnung.“ Wer mit dem Sammler und Aussteller ins Gespräch kommen will, könnte ihn mit etwas Glück an den Wochenenden im Museum treffen. Das ist mittwochs von 15 bis 18 Uhr und donnerstags, samstags und sonntags von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Gruppenbesuche sind nach Vereinbarung möglich unter Tel. 0170/55 200 90, E-Mail info@wiedenbruecker-schule.de

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