Zweites Impfzentrum im Kreis Gütersloh gefordert

Rheda-Wiedenbrück. Die CDU-Fraktion möchte ein Impfzentrum in Rheda-Wiedenbrück realisieren, zusätzlich zu dem in Gütersloh. "Nachdem wir uns erfolgreich für erweiterte Testmöglichkeiten eingesetzt haben, gehen wir nun einen Schritt weiter und fordern einen Einsatz der Stadt, hier kurzfristig erhöhte Impfkapazitäten zu ermöglichen", informiert Fraktionsvorsitzender Thomas Mader. Laut Antrag soll die Stadtverwaltung gemeinsam mit dem Kreis Gütersloh, der Kassenärztlichen Vereinigung sowie der Ärzteschaft prüfen, inwieweit ein neues Impfzentrum am Standort in Rheda-Wiedenbrück zusätzliche Kapazitäten auffangen und somit für eine Entlastung des Impfzentrums des Kreises Gütersloh sowie der Hausärzte beitragen könne. Denn es soll künftig mehr Impfstoffe geben, bezieht sich Mader auf Meldungen, dass zusätzlich Vakzine der Firmen Johnson & Johnsons sowie CureVac zur Verfügung stehen sollen. Zudem habe der Bundesgesundheitsminister das Ende der Impfpriorisierung angekündigt. "Das wird dazu führen, dass bestehende Impfzentren schnell an ihre Grenzen stoßen werden und den Andrang an impfwilligen Bürgerinnen und Bürgern nicht auffangen können." Zu den gesundheitsrelevanten Fragestellungen kämen Forderungen nach Öffnungen und etwaigen Sonderbehandlungen von Geimpften hinzu - "nicht zuletzt in Anbetracht von nahenden Ferienzeiten eine brisante und gespannte Situation", heißt es in dem Antrag. Lesen Sie auch: 2.000 Menschen stehen am Gütersloher Impfzentrum Schlange ohne Termin "Auf mögliche Engpässe bei den Kapazitäten des Gütersloher Impfzentrums vorbereiten" Darum müsse sich der Kreis "mit einer vorausschauenden Planung auf mögliche Engpässe bei den Kapazitäten des Impfzentrums in Gütersloh vorbereiten", schreibt Mader. Die CDU wolle darum bereits jetzt Abhilfe schaffen. Sie wolle nicht in &bdquo;Rückenlage geraten", sondern präpariert sein - auch für Bürger aus Nachbarkommunen, die das zusätzliche Impfzentrum in der zweitgrößten Stadt im Kreis nutzen könnten. Als Standort für ein Impfzentrum in Rheda-Wiedenbrück schlägt die CDU die Stadthalle vor. Sie liege zentral, habe eine gute Verkehrsanbindung, viele Parkplätze, biete genügend Platz für Wartebereiche und habe leistungsfähige Stromanschlüsse, "um eine notwendige Kühlung des Impfstoffes zu gewährleisten". Doch auch private Gelände, "die für eine Durchfahrlösung geeignet sind, sollen in Erwägung gezogen werden". Auf Nachfrage räumt Mader ein, dass das beispielsweise das A2 Forum sein könnte, das verkehrsgünstig an A2, B61 und B64 liegt. Beworben hatte sich das A2 Forum bereits im November als Standort für das Kreis-Impfzentrum. Kreis Gütersloh: "Antrag passt gar nicht in die Zeit" "Mit Nachdruck" sollte sich die Stadtverwaltung jetzt für den zusätzlichen Impfstandort Rheda-Wiedenbrück einsetzen, fordert die CDU. Aus dem Rathaus gab es dazu auf Anfrage der NW keine Stellungnahme. Pressesprecher Martin Pollklas bestätigte aber, dass der Antrag am Dienstag eingegangen sei und von der Verwaltung "schnellstmöglich und umfassend bewertet" werde. Für den Kreis Gütersloh informierte Sprecherin Beate Behlert auf Anfrage, dass von dem CDU-Antrag bislang nichts bekannt sei. "Er passt auch gar nicht in die Zeit." Denn der Trend gehe zu Haus- und Betriebsärzten, die den Impfstoff verabreichen sollen. Außerdem "liegt das Impfzentrum geografisch hervorragend" und werde auch weiterhin betrieben. 1.700 Menschen würden dort täglich gegen Corona immunisiert. "Wir sind gut ausgelastet, es könnte aber noch mehr sein, da nicht alle Termine ausgebucht sind", sagte Behlert. Sie erlaubte sich zudem eine Frage: "Woher soll denn eigentlich das Personal für ein zweites Impfzentrum kommen?"

Meistgelesen