Dieses Fachwerkhaus soll neuer Treffpunkt der Rheda-Wiedenbrücker werden

Rheda-Wiedenbrück. Die Altstädter hätten von der Stadt gerne ein Haus. Und zwar das Fachwerkgebäude am Großen Wall 21, das unter Denkmalschutz steht. Die Bürgerinitiative möchte es zu einem "dritten Ort" machen und hofft dabei auf die finanzielle Unterstützung des Landes. Das Fachwerkhaus, errichtet im Jahr 1855, steht schon lange leer. Die Stadt hatte 2018 ihr Vorkaufsrecht genutzt. Das zentrale, prägende und historisch bedeutsame Gebäude solle in gute Hände gelangen, hieß es damals. Informiert wurde auch, dass die Kommune mit der Immobilie keine wirtschaftlichen Ziele verfolge. Die Stadt wolle mit dem Erwerb des Gebäudes sicherstellen, dass dafür eine Nutzung gefunden wird, die zur Struktur der Altstadt passt. In dem Haus mit Garten Aktivitäten bündeln Die haben die Altstädter nun entwickelt. Sie wollen in dem Haus mit Garten Aktivitäten bündeln. Es könne zeitweise als Kneipe oder Café genutzt werden. Es könne ein offenes Atelier und Galerie für die heimische Malerin Barbara Körkemeier werden. Es könne Diskussionen und Lesungen einen Raum bieten. Es könne der Altstadt-Band für ein Winter-Blues-Konzert dienen und Abschlussort für die die Veranstaltung &bdquo;Sommerabend in der Altstadt" sein. Auch könne der Heimatverein Rheda einen modernen Plattdeutsch-Kurs anbieten, "eher witzig, ohne alte Lieder zu singen", sagt Christiane Vogt vom Arbeitskreis "Altstadt intern". Offen stehe das Haus auch anderen Vereinen und Gruppen, die ebenfalls einen Ort brauchen, so wie die Altstädter. Vorstand, Festausschuss und Arbeitskreise treffen sich einmal und öfter pro Monat in privaten Küchen oder im Domhof. "Da müssen wir erst Stühle räumen und Tische abdecken, um Platz zu finden", sagt Vogt. Auch ein Treffpunkt für die 250 Mitglieder der Altstadtinitiative für Informationsabende sei wünschenswert. "Kann sich ein kulturelles Dreieck entwickeln" Mit all den angedachten Aktivitäten "kann sich ein kulturelles Dreieck aus Altstadthaus, Domhof und Schloss entwickeln, das nicht nur für Rhedaer attraktiv sein wird". Vogt hat sich schlau gemacht, um das Haus, für das es derzeit keinen anderen Interessenten gebe, vor dem Verfall zu retten und sinnvoll zu nutzen. Sie fand das Landesprogramm "Dritte Orte - Häuser für Kultur und Begegnungen im ländlichen Raum". In Aussicht gestellt sind für die Entwicklung neuer konzeptioneller Ansätze und deren Umsetzung bis 2023 rund 10 Millionen Fördergelder. "Unser Konzept steht", sagt Vogt. Derzeit versucht sie mit, zwei Architekten überschlagsmäßig die Kosten für die Instandsetzung des Fachwerkhauses zu ermitteln. Der alte Teil könne wohl erhalten werden, brauche nur neue Fenster. Arbeit mache der Anbau jüngeren Datums. "Da gibt es problematische Anschlussstellen an den Altbau." Trotzdem biete das gesamte Gebäude mit seiner großen Tenne wie in einem alten Bauernhaus und den anderen Räumen viele Möglichkeiten - "so wie der Domhof, nur in kleiner". "Überzeugt, dass unsere Idee förderungswürdig ist" Betreiben wollen die Altstädter den "dritten Ort" mit eigenen Kräften. Vogt und ihre Mitstreiter hoffen, mit dem Altstadthaus Bürger motivieren zu können, etwas für ihre Stadt zu tun, etwas Neues zu initiieren. "Wir sind überzeugt, dass unsere Idee förderungswürdig ist, denn wir können nachweisen, dass wir das Haus sicher langfristig betreiben können, wir ein durchdachtes Konzept haben und schließlich seit 40 Jahren beweisen, dass wir mit Finanzen verantwortungsvoll umgehen". Bleibt abzuwarten, ob die Stadt mitmacht und der Bürgerinitiative die Immobilie am Großen Wall zur langfristigen Nutzung überträgt. Vogt ist zuversichtlich, dass das gelingt. "Der Bürgermeister war in einem Gespräch von unserer Idee ziemlich begeistert."

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