
Rheda-Wiedenbrück. Richtig krachen lassen will es die Initiative für die Altstadt in Rheda wieder am Wochenende: Bei der 40. Auflage des Altstadtfestes stehen mit 15 Bands noch mehr Live-Acts als im vergangenen Jahr auf den Bühnen am Doktorplatz und in den anliegenden Gassen. Besinnlicher Auftakt des alljährlichen Feier-Highlights und Startschuss ist der traditionelle Gottesdienst am Freitagabend um 18 Uhr. Ab dann können sich die Besucher mit Musik und Schlemmereien in Rhedas Urherzen vom 6. bis 8. September jeweils bis Mitternacht so richtig gut gehen lassen.
Der vor knapp zwei Jahren neu gewählte Vorstand, der 2018 mit neuem Konzept antrat, um das Fest aus der Krise zu holen, will nach positiver Bilanz den eingeschlagenen Weg weiterbeschreiten. „Highlight ist in diesem Jahr vor allem das Angebot an Live-Musik mit noch mehr Bands aus der Region bis hin zu welchen, die deutschlandweit unterwegs sind", erklärt Benjamin Marks, Leiter des Festausschusses. „Es ist für jeden etwas dabei, von den 50ern bis hin zu aktuellen Popsongs", ergänzt Ulla Fallner, erste Vorsitzende des Vereins. Und auch für den Act „Zweipunktzwei", der aus gesundheitlichen Gründen absagen musste, ist mit „Toschn Josch" bereits Ersatz gefunden.
Beim Publikum punkten will die Initiative außerdem mit der „Gartenlaube", die zum zweiten Mal in eine lauschige Stichstraße etwas abseits des Trubels lockt. Hier erwartet Privatmann Uwe Linnhoff mit Grillspezialitäten und eigener Band auf. „Eine echte Oase", wirbt Marks für einen Abstecher. Ein Gaumenverwöhnprogramm haben zudem zwölf Stände, neben acht Bier- und Weinbuden, in petto. Ebenso findet sich im Garten eines Altstadthauses eine Weinlounge und das Altstadtcafé mit ausschließlich selbstgebackenem Kuchen – über Spenden freuen sich die Vereinsmitglieder bis Samstag 16 Uhr, verrät Fallner – verwandelt sich am Abend in eine Cocktailbar.
Traditionelle Handwerker immer schwerer zu finden
Die Handwerkergasse darf beim Altstadtfest natürlich nicht fehlen. Fachleute, die Einblicke in alte Arbeitsweisen geben, seien allerdings immer schwieriger zu finden, resümiert Marks. Sogar auf die Handwerkermesse in Dortmund seien Vereinsmitglieder gereist. Unterm Strich leider ohne Erfolg. Trotzdem bleibt die Gasse nicht leer: Zwölf Experten wie Silberschmied, Korbflechter und Bildhauer wollen ihre Kunst am Wochenende vorführen. Darunter auch ein Metallbauer, der vor Publikum Feuerschalen aus alten Gasflaschen zaubert.
Die Initiatoren blicken beim Altstadtfest über den deutschen Tellerrand hinaus. „Wir wollen die Zusammenarbeit mit unseren Partnerstädten in Spanien und den Niederlanden intensivieren", führt der 29-jährige Marks aus. So tischen Vertreter aus dem katalonischen Palamós Samstag Paella auf und Gäste aus Oldenzaal unterhalten am Sonntag mit der Drehorgel. Der jüngst gegründete usbekische Kulturverein am Ort verwöhnt am Samstag mit zentralasiatischen Speisen.
Fans motorisierter Vierräder können sich über schicke Oldtimer freuen oder eine Runde im Kart drehen. Für die kleinen Gäste gibt es Ponyreiten, Karussellfahren und Trampolinspringen. Verkaufsoffene Geschäfte am Sonntag laden zum Shoppen ein.
Ein banger Blick geht bei den Initiatoren wie jedes Jahr gen Himmel, der hoffentlich seine Schleusen geschlossen hält, aber auch gen Doktorplatz. Denn die sich verzögernden anstehenden Bauarbeiten, die nach dem Fest beginnen sollen, lassen die Vereinsmitglieder bei der Planung für die 41. Ausgabe noch in der Luft hängen. „Eine unglückliche Situation", befindet Marks. Denn „nach dem Altstadtfest ist vor dem Altstadtfest", verweist die 70-jährige Fallner. Die knapp ein Dutzend zählenden Ehrenamtlichen stellen das Fest schließlich in ihrer Freizeit auf die Beine. Die Initiative hofft, dass im November Klarheit herrscht, ob die Arbeiten 2020 vor dem Fest fertig sind.
Hier gibt es das komplette Programm.