Ärger um geplünderte Altkleidercontainer in Rheda-Wiedenbrück

Rheda-Wiedenbrück. &bdquo;Bekleidung aus einem Altkleidercontainer zu entfernen ist Diebstahl", sagt Corinna Koptik. Die Polizeisprecherin zieht den Vergleich zu der Situation von Sperrmüll an der Straße. &bdquo;Wenn jemand alte Kleider in den Container wirft, gibt er zunächst sein Eigentum an der Bekleidung nicht auf." Unklar ist, wer die Container plündert. Auch wenn immer wieder zum Beispiel an den Containern auf dem Hit-Parkplatz ganze Säcke abtransportiert werden, &bdquo;kann man das aus polizeilicher Sicht nicht als organisiert bezeichnen", sagt Koptik. &bdquo;Dahinter steht kein großer Masterplan." Vermutungen gehen dahin, dass es sich um Personen handelt, die in prekären Beschäftigungen arbeiten und zu wenig Informationen haben. Also arme Menschen, die kein Geld haben, um sich Bekleidung kaufen zu können oder nicht wissen, wo es für kleines Geld Bekleidung geben kann. &bdquo;Es handelt sich nach unseren Erkenntnissen immer wieder um Einzelfälle, die durch günstige Tatgelegenheiten zustande kommen", so Koptik. Reste von geplünderten Containern räumt die Stadt weg Ärgerlich sind die Reste, die vor dem Container liegenbleiben und später von den Pro-Arbeit-Mitarbeitern entfernt werden müssen. Auch in den sozialen Medien ist wilder Müll ein Thema. Auffällig ist in der Rheda-Wiedenbrücker Gruppe die überwiegend sachliche Diskussion. Die Meinungen reichen von &bdquo;Mein Gott, lasst sie doch!" über &bdquo;Ich finde, sie können es sich gerne nehmen, aber bitte nicht immer so einen Saustall hinterlassen!" bis hin zu &bdquo;Es gibt doch Second-Hand und Kleiderkammern. Da kostet Kleidung doch nur wenige Euro, wenn überhaupt." Das sieht auch CDU-Ratsfrau Henrika Küppers so. &bdquo;Wir haben Kleiderausgabestellen, die für wenig Geld zum Teil sehr gute Bekleidung herausgeben." Sowohl die geplünderten Container als auch an Glascontainern abgestellter wilder Müll sind in den städtischen Gremien ein Thema. Neben der Eigentumsfrage bei der entwendeten Kleidung geht es darum, die liegengelassenen Sachen und den Müll wegräumen zu müssen. &bdquo;Wegen der zunehmenden Verschmutzung an öffentlichen Orten wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Doch vielleicht sollte an den Container-Betreiber herangetreten werden, damit der seine Standorte öfter kontrolliert." Ähnlich wie die Grüne-Ratsfrau Sonja von Zons glaubt Küppers, &bdquo;Informationen an den richtigen Stellen können bedürftigen Menschen helfen. Vielleicht sollten wir bei der Willkommensstelle, den Unterkünften und den Containerstandorten darauf hinweisen, dass es Kleiderkammern gibt." Wilder Müll ist ein zweites großes Problem im öffentlichen Raum Das zweite Problem an den Containerstandorten und öffentlichen Plätzen ist der wilde Müll. So musste am Sonntag die Freiwillige Feuerwehr in den Stadtpark ausrücken. Zwischen Rosengarten und Emshaus hatte ein Spaziergänger einen Ölkanister in einem Mülleimer entdeckt und die Polizei angerufen. &bdquo;Die hat dann die Untere Wasserbehörde hinzugezogen. Da offenbar jemand Motoröl neben dem Mülleimer ausgeschüttet hatte, mussten wir das Erdreich abtragen und fachgerecht entsorgen", sagte Feuerwehrsprecher Christian Dresmann. &bdquo;Was in Menschen vorgeht, die mit einem Ölkanister in den Park laufen, um ihn dort wegzuschmeißen, ist uns wirklich schleierhaft." Die Stadtverwaltung teilt auf Anfrage der NW mit, dass "Verursacher des Wilden Mülls (...) überwiegend Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt selbst sowie 'Durchreisende' sind. Sowie ein Verursacher festgestellt wird, kann dieser im Rahmen eines Ordnungswidrigkeitenverfahrens belangt werden; ein Verfahren, das sehr konsequent umgesetzt wird." Die Container-Standorte würden zudem von den Stadtreinigern (Mitarbeiter von Pro Arbeit) zusätzlich beobachtet. Der Aufsteller der Wertstoffcontainer (Glas, Altkleider ) sei nur zur Leerung vor Ort. Weiter heisst es: "Leider ist es nicht möglich, Verunreinigungen komplett zu verhindern oder jederzeit unmittelbar nach ihrem Entstehen zu beseitigen. Grundsätzlich ist aber festzuhalten, dass Abfall am Wertstoffcontainer ein deutlich geringeres Problem darstellt, als Abfall in der freien Landschaft."

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