Hohenfelder

Alkoholfreies Bier immer beliebter: Brauerei im Kreis Gütersloh erklärt den Trend

In NRW wird weniger Bier produziert, dafür steigt die Menge der alkoholfreien Produkte. So schätzt eine heimische Brauerei die Marktsituation ein.

Hohenfelder braut im Jahr 55.000 Hektoliter. | © Andreas Frücht

Max Maschmann
06.05.2024 | 06.05.2024, 17:51

Kreis Gütersloh. Bier gilt in Deutschland praktisch als Kulturgut. Aber stimmt dieses ungeschriebene Gesetz überhaupt noch? Neueste Zahlen des Statistischen Landesamtes lassen in dieser Hinsicht aufhorchen.

Demnach sind 2023 in den 31 nordrhein-westfälischen Brauereien mit mindestens 20 Mitarbeitern 189.000 Hektoliter weniger Bier produziert wurden als im Jahr davor. Das entspricht einem Minus von 1,2 Prozent. Ein deutliches Plus von 21,5 Prozent verzeichnet hingegen alkoholfreies Bier. Rund 1,2 Millionen Hektoliter wurden 2023 in 22 Brauereien hergestellt.

Ist Pilsbier also auf dem absteigenden Ast? Bei Hohenfelder, der einzigen Großbrauerei im Kreis Gütersloh, spiegelt sich dieser Trend bislang nicht wieder - eher im Gegenteil. „Wir halten uns beim Bier bislang sehr, sehr gut“, sagt der Braumeister und Technische Leiter, Heiko Krome, auf Anfrage von „nw.de“.

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Regionale Produkte seit der Pandemie verstärk gefragt, meint der Braumeister

Noch immer gilt das klassische Fassbier für die Brauerei als einer der „wichtigsten Faktoren“. Der Absatz bewegt sich oberhalb des Niveaus vor Ausbruch des Coronavirus. Krome nimmt unter anderem an, dass regionale Produkte, in diesem Fall eben Bier, seit der Pandemie verstärkt nachgefragt werden.

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Er bestätigt zugleich den Landestrend, dass sich alkoholfreies Bier bei Hohenfelder wachsender Beliebtheit erfreut. Demnach ist in Langenberg im vergangenen Jahr 30 Prozent mehr alkoholfreies Bier produziert worden als noch 2019. Krome verweist aber gleichzeitig darauf, dass der Anteil an der produzierten Gesamtmenge mit zwei Prozent vergleichsweise gering ist.

Gefragt nach den Gründen für den Aufschwung des „früher verpönten“ alkoholfreien Bieres nennt Krome unter anderem die Tatsache, dass manche Menschen mittlerweile komplett auf Alkohol verzichten würden. Die Produkte hätte sich aus seiner Sicht zudem inzwischen verbessert, sagt er. Auch Hohenfelder hat die Rezeptur angepasst.

Brauerei beschäftigt 29 Mitarbeiter im Kreis Gütersloh

Die von Hohenfelder im vergangenen Jahr produzierte Gesamtmenge aller Produkte liegt bei 55.000 Hektolitern. Das entspricht einem Plus von zwölf Prozent gegenüber den Jahren vor Ausbruch des Coronavirus. 14 verschiedene Sorten führt die in Langenberg ansässige Brauerei und beschäftigt aktuell 29 Mitarbeiter.