Update: Trotz Widerstand von Anwohnern – Kirmes im Kreis Gütersloh zieht künftig um

Update, 19. September: Die Kirmes zum Kleesamenmarkt im April 2025 wird aus der Innenstadt auf das Gelände des Zentralen Omnibusbahnhofs verlegt. Der Heimathof bleibt frei, um am letzten Kirmestag, dem ersten Schultag nach den Osterferien, eine Ausweichoption für den Schulbusverkehr zu erhalten. Für den Beschluss fand sich im Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsausschuss am Mittwoch, 18. September, eine breite Mehrheit. Lediglich die CDU-Fraktion war sich bei einer Enthaltung von Reiner Kuhlmann sowie der Gegenstimme von Heinz Bünnigmann nicht ganz einig. +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Harsewinkel. Sie ertragen Schützenfeste auf dem Heimathof. Hören die Geräuschkulisse, wenn in der Mehrzweckhalle mal wieder etwas Größeres gefeiert wird. Bekommen am Sun-Swing- und am Teichkind-Wochenende die volle Dröhnung wummernder Beats mit. Und im Sommer auch das durchdringende metallische Scheppern, wenn Badegäste im Freibad lautstark von der Wasserrutsche sausen. Jetzt soll auch noch die Kirmes zum Kleesamenmarkt aus der Innenstadt auf den Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) umziehen. Ein Plan, der am Mittwoch, 18. September, auf der Tagesordnung des Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsausschusses steht (17 Uhr, Rathaus) bei jenen, die den Lärm aus den unterschiedlichen Quellen am Prozessionsweg ertragen müssen, ein Fass zum Überlaufen gebracht hat. Oder, um im Bild zu bleiben, ihren Lärmpegel über die Dezibelgrenze des Erträglichen ausschlagen lässt. Die Anwohner am Prozessionsweg und den umliegenden Straßenzügen haben die Ohren und die Schnauze voll. Das haben 76 Beteiligte in einem im Ton höflichen, inhaltlich sachlichen und zwischen den Zeilen verzweifelten vierseitigen Schreiben jetzt der Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide sowie den Mitgliedern des Stadtrates mitgeteilt und eine Unterschriftenliste drangehängt. Wummernde Bässe, Gröhlen und ?knatternde Autos Denn zur Lärmentfaltung bei Veranstaltungen gesellt sich auch noch die Kakophonie durch Zeitgenossen, die ohne Rücksicht auf die Anwohner fast Nacht für Nacht für Ruhestörungen durch Musik, wummernde Bässe und lautes Reden sorgen. Vornehmlich im Sommer und dann ganz besonders an den Wochenenden. Die Böller, die Jugendliche regelmäßig im Park zünden, das Grölen und Kreischen und das Wummern, Heulen, Blubbern, Röhren, Knattern aufgemotzter Autos mit Klappenauspuff auf dem Heimathof bilden gemeinsam eine Geräuschkulisse, die Menschen zwischen Tecklenburger Weg und Am Moddenbach, an der Sürenbrede und Am Pfingstknapp, an der Brinkmannstraße und am Brückenweg je nach Windrichtung Schlaf, Ruhe und Lebensqualität rauben. &bdquo;Leider nehmen die Lärmimmissionen und erheblichen Ruhestörungen durch Veranstaltungen und Personen in dem Bereich immer mehr zu“, konstatieren die Anwohner in dem Schreiben. Gemeldet haben sie sich auch schon früher. &bdquo;Wir sollten uns gerade nachts und sonntags bei Ruhestörungen, die über Zimmerlautstärke hinausgehen, beim Ordnungsamt beschweren“, heißt es sinngemäß weiter. Polizei fühlt sich oft nicht zuständig, schildern die Anwohner &bdquo;Nach 17 Uhr und am Wochenende ist niemand im Ordnungsamt erreichbar“, stellen sie fest. Die Polizei in solchen Fällen anzurufen, haben sie aufgegeben. Die habe zu viel zu tun und fühle sich auch nicht immer zuständig. Auch den Spielplatz mit der Seilbahn, Halfpipe, Soccerfeld, den Bolzplatz an der Grundschule und neuerdings den Pumptrack, der schon vor seiner offiziellen Eröffnung illegalerweise genutzt wird, führen die Anwohner als Krachquellen an. Sie haben ein Lärmprotokoll angehängt, das bei der Mottowoche der Gesamtschule am 18. März beginnt und bis zum 8. September 42 Einträge enthält. Darunter auch eine Hundeprüfung mit Lautsprecherdurchsagen und Gebell, eine lautstarke private Hochzeitsfeier im &bdquo;Kickes“ oder auch das Gemeindefest der Kirche. Anwohner monieren, dass die Feste an sich immer lauter würden Jede Lärmquelle alleine wäre wahrscheinlich noch irgendwie erträglich. Die direkten Anwohner des Freibades und des Sportplatzes haben sich seit dem Bau dieser Freizeitanlagen mit den &bdquo;normalen Nutzungen“ und sonntäglichen Fußballspielen auf dem Gelände des Moddenbachstadions gewöhnt. Wobei auch hier die Intensität an Licht- und Lärmbelästigung durch den Abendbetrieb unter Flutlicht zugenommen habe. Doch es ist die geballte Ladung an Krach, der durch die Wohnbebauung wabert, die Anwohner nun bewogen hat, Alarm zu schlagen. &bdquo;Es geht nicht darum, die jeweiligen Veranstaltungen zu bewerten oder traditionelle Schützenfest zu kritisieren“, schreiben die Betroffenen. Sie monieren, dass die Feste immer lauter würden. Immerhin sei es nach einer ersten schriftlichen Beschwerde im Oktober 2023, der sich 23 Haushalte anschlossen, am Sportplatz etwas besser geworden. Lesen Sie auch: Ärger um Blumenkübel vor Restaurants im Kreis Gütersloh: Dennoch bleiben fast alle stehen &bdquo;Viele wollen feiern. Auf Bürger, die in der Umgebung wohnen, sollte jedoch gleichberechtigt Rücksicht genommen werden“, plädieren die Anwohner. Schließlich lebten hier auch ältere und erkrankte Menschen, die dem Lärm nicht entfliehen könnten. Diesen Krach, insbesondere die Musikquellen mit tieffrequenten Bässen zu reduzieren, wäre schon ein Fortschritt.

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