Ärger um Blumenkübel vor Restaurants im Kreis Gütersloh: Dennoch bleiben fast alle stehen

Harsewinkel. In der mit Spannung erwarteten und von vielen Geschäftsleuten aus der Harsewinkeler Innenstadt beobachteten Ratssitzung zum Thema Innenstadtgestaltung reden sich einzelne Ratsmitglieder im Laufe der Debatte die Köpfe heiß. Doch statt hitziger Diskussion geht es an den allermeisten Stellen eher sachlich kühl zu. Wohltuend nach den vergangenen Monaten, in denen die Diskussion oftmals außerhalb der guten Kinderstube stattfand. &bdquo;Manchmal war der Ton haarscharf daneben“, spricht auch Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide einige Entgleisung an, ohne weiter ins Detail zu gehen. Und fordert Respekt und Anerkennung für Ratsleute und Verwaltung ein, die nach 25 Jahren Dauerdiskussion endlich Ansätze zu einer Innenstadtlösung vorgelegt hätten. Umsatzrückgänge bei den Geschäftsleuten? Angelika Wensing bescheinigt der Verwaltung in Sachen Kommunikation und Aufklärung der betroffenen Geschäftswelt immer noch &bdquo;eine glatte Sechs“. Die Bürgermeisterin kontert mit dem Hinweis, dass das Thema seit eineinhalb Jahren auf dem Tisch sei und die Stadt über Zeitung, Internetseite und soziale Medien immer wieder dazu aufgerufen habe, sich aktiv an den Entscheidungsprozessen zu beteiligen. &bdquo;Das mag nicht ausgereicht haben“, räumt sie ein, verweist aber auch darauf, dass seit April Gespräche mit den Betroffenen stattgefunden hätten. Lesen Sie auch: Blumen blockieren Restaurant-Parkplätze im Kreis Gütersloh – sogar ein TV-Team rückt an An diesem Sitzungsabend geht es aber vor allem um die Frage, wie mit der Kritik an einzelnen umgesetzten Maßnahmen umgegangen werden soll. &bdquo;Den Nachweis der Werbegemeinschaft, dass es unter den Geschäftsleuten Umsatzrückgänge gibt, nehmen wir ernst“, betont Amsbeck-Dopheide. Das sei ein gravierender Einschnitt, spricht sie die Ergebnisse einer Umfrage an, die in den nächsten Tagen veröffentlicht werden soll. Den Ladeninhabern geht es vor allem um die durch Platzhalter wie Blumenkübel und Sitzgelegenheiten gesperrten Parkplätze. An diesen Stellen sollen nach Vorstellung der Initiatoren von SPD, FDP und Grünen später einmal Bäume gepflanzt werden, um das Innenstadtklima zu verbessern. Restaurant-Betreiber bekommt einen Parkplatz zurück Der Rat stimmt über jeden einzelnen Stellplatz, der im Zuge des temporären Verkehrsversuchs derzeit ausfällt, ab. An der August-Claas-Straße hinter dem Volksbank-Parkplatz könnten fünf Bäume gepflanzt werden, möglicherweise nur auf Kosten eines Parkplatzes. Besonders eng wird es bei der Frage, ob die beiden Parkplätze für Menschen mit Behinderung zurück von &bdquo;Am Kirchplatz“ wieder auf den Alten Markt verlegt werden sollen. Bei 14:14 Stimmen kommt es zum Patt – der Antrag ist abgelehnt. Auch die anderen Standorte, bis auf &bdquo;Mano’s“, wo ein Parkplatz wieder eingerichtet wird, bleiben in der Versuchsphase erhalten. &bdquo;Wir haben innerhalb der CDU zu den Standorten unterschiedliche Meinungen“, erklärt Wensing das uneinheitliche Abstimmungsverhalten ihrer Fraktion. &bdquo;Ich möchte diese Versuchsphase durchziehen. Sonst kommen wir nie mehr so weit, wie wir jetzt sind“, sagt Dieter Berheide (CDU). Wo sollen Geschäftsmitarbeiter den ganzen Tag parken? Reinhard Hemkemeyer, dienstältester Ratsherr, unterstützt diese Position mit dem Hinweis auf die bereits seit 35 Jahren währende Diskussion um das Thema Innenstadt. Auch Brunhilde Leßner und Janosch Linden von den Grünen räumen dem Aspekt &bdquo;Klimaschutz in der Innenstadt“ eine übergeordnete Bedeutung ein. Eine 21:5-Mehrheit gibt es für den Plan, eine Parkraumanalyse in Auftrag zu geben. Besondere Frage bleibt, wo Mitarbeiter der innerstädtischen Geschäfte den ganzen Tag parken sollen. Hier soll ein &bdquo;innenstadtnahes“ Areal gefunden werden, das fußläufig maximal fünf Minuten Gehweg zur St.-Lucia-Kirche als Fixpunkt erfordere. Die bestehende und von der Mehrheit akzeptierte Einbahnstraßenregelung wird mit einer Gegenstimme bestätigt.

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