Mitgründerin und Urgestein der Klosterpforte im Kreis Gütersloh gestorben

Harsewinkel. Wenn sich irgendjemand darauf verstand &bdquo;eine große Familie zusammenzuhalten“, dann war sie es: Anneliese Frie – Mitgründerin der Hotel Residence Klosterpforte in Marienfeld, Ehefrau von Reinhold Frie Senior ( 13. Februar 2015), Mutter von fünf Kindern, Oma von neun Enkeln und neun Urenkeln. Am Morgen des 27. Oktober ist sie im Alter von 89 Jahren gestorben. &bdquo;Sie ist das Herz unserer Familie gewesen“, sagt der Sohn und Inhaber des Hotels, Reinhold Frie junior. &bdquo;Meine Mutter war immer der Anker im 1953 gegründeten Familien-Unternehmen.“ Sie habe ihrem Ehemann nicht nur den Rücken freigehalten, sondern wirkte in den Gründungsjahren und auch später aktiv mit, seine Ideen in der Gastronomie umzusetzen. 56 Jahre lang waren Reinhold und seine Frau Anneliese im Geschäftsbetrieb. 1997 legte Vater Frie seinem Sohn Reinhold (62) die Geschäftsführung in die Hände. Mit einer enormen Wirkung: 160 Zimmer, 260 Betten, mehr als 120 Mitarbeiter. Anneliese Frie galt durch und durch als Familienmensch Auch danach ist Anneliese Frie ihrer Linie treugeblieben: Ein Familienmensch durch und durch. Ihre besondere Herzenswärme haben sogar die Mitarbeitenden und Kunden gespürt: &bdquo;Sie hatte immer ein feines Gespür für deren Stimmung, wusste um die Bedeutung eines positiven Arbeitsklimas.“ An den schönen Dingen, die ihr im Arbeitsalltag wichtig waren, sollten auch alle anderen partizipieren. Heute würde man mit höchstem Respekt sagen: Sie verkörperte traditionelle Werte. &bdquo;Sie war eine starke Persönlichkeit: Direkt, durchsetzungsstark, rational und manchmal mit einer gehörigen Portion Humor behaftet“, erzählen ihre Kinder Hildegard, Beate, Reinhold und Godehard. &bdquo;Aber auch interessiert an den Menschen, eine gute Beobachterin, wissbegierig, hilfsbereit und fürsorglich. &bdquo;Wir haben einen liebevollen und für uns einen der wichtigsten Menschen verloren.“ Anneliese Frie, geborene Austermann, ist am 12. Januar 1934 in Harsewinkel geboren worden. Ihre Eltern, Vater Anton und Mutter Elisabeth (geborene Westhus), hatten den Dropmanns-Hof mit 300 Morgen Land in Marienfeld für 45 Jahre lang gepachtet. Ein riesiges Arenal (Kühe, Schweine, Kartoffel-, Rüben- und -Getreideanbau) ist damals bewirtschaftet worden. Auch Anneliese hat neben ihrer Schule zuhause mit anpacken müssen. Kein leichtes Unterfangen, denn als Mädchen hat sie bis zum 14. Lebensjahr mit mehreren Krankheiten zu kämpfen gehabt. Anneliese Frie aus dem Kreis Gütersloh hat noch mit 80 Jahren mitgearbeitet Ein Jahr später hat sie das Internat &bdquo;Josefshaus“ besucht, eine Hauswirtschaftsschule in Münster. Dort hat sie nicht nur Kochen und Nähen gelernt, sondern hat auch noch auf dem elterlichen Bauernhof ausgeholfen. 1954 heiratet sie Reinhold Frie, den sie ein Jahr zuvor kennen- und lieben gelernt hat. Beide müssen jedoch am 24. März 1956 einen Schicksalsschlag verkraften: Ihre erstgeborene Tochter Annegret Elisabeth stirbt nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von nur sechs Monaten. Anneliese Frie hat ihren besonderen Platz im Geschäftsbetrieb des Hotels gefunden. Sie hat noch mit 80 Jahren fleißig mitgearbeitet, meist hinter der Theke, bevor sie dann in den Ruhestand gegangen ist. &bdquo;Es tat dann allen gut, sich gemeinsam zu erinnern und neue, trotzdem vertraut klingende Geschichten zu hören“, berichten die Familienmitglieder noch heute. Natürlich habe sie gerne von der Vergangenheit und den Anfängen erzählt. &bdquo;Aber gleichzeitig hörte sie auch aufmerksam mit Faszination für alles Neue zu. Jeder, der sie kennenlernen durfte, war begeistert von ihr. Sie war das nicht ganz so heimliche Highlight für viele der Klosterpforten-Gäste.“ Der Wortgottesdienst für Anneliese Frie findet am Freitag, 3. November, um 14 Uhr in der Abteikirche zu Marienfeld statt. Anschließend erfolgt die Beisetzung auf dem Friedhof.

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