Ehemaliger Fußballstar feiert Jubiläum in der Klosterpforte im Kreis Gütersloh

Marienfeld. Uli Stielike war Fußball pur. Er war die Essenz des Fußballs. Der Satz mag etwas abgedroschen klingen, für ihn muss man ihn aber noch einmal entstauben: Typen wie er einer war und ist, gibt es heute im Profifußball nicht mehr. In den 1970er und 1980er Jahren trat er den Ball wie kaum ein zweiter. Das hatte ihm Verehrung und Respekt eingebracht, zunächst am Gladbacher Bökelberg, später bei den Königlichen von Real Madrid. Heute feiert Uli Stielike seinen 70. Geburtstag. Die Feier ist in der Hotel-Residence Klosterpforte in Marienfeld. &bdquo;Und das hat seine Gründe“, verrät das Geburtstagskind. &bdquo;Ich mache keine große Sache daraus, meine Familie und ein paar gute Freunde kommen zu Besuch“, sagt der ehemalige Nationalspieler bescheiden gegenüber der &bdquo;NW“ während der Besprechung zum Ehrentag mit Hotel-Inhaber und Freund Reinhold Frie (64). Lesen Sie auch: Neuer Top-Deal? Vereins-Entscheider aus dem Kreis Gütersloh fliegt in die Türkei Dieser serviert ihm zur Begrüßung erst einmal ein Gläschen Rotwein. &bdquo;Am liebsten trinke ich einen guten spanischen Wein“, gesteht Stielike. Zur Wein-Leidenschaft sei er während seiner Zeit bei Real Madrid gekommen. Diese Begeisterung für einen edlen Tropfen halte bis heute an. Uli Stielike verbindet eine lange Freundschaft zum Haus der Klosterpforte als auch mit Reinhold Frie. Erster Kontakt mit dem Hotel im Kreis Gütersloh Anfang der 2000er Den ersten Kontakt habe es während seiner DFB-Trainertätigkeit Anfang der 2000er Jahre gegeben, als er mit einer Junioren-Nationalmannschaft (&bdquo;Ich glaube, es war die U18“) dort residiert hat. &bdquo;Nach den Trainingseinheiten haben wir uns zusammengesetzt und über den Fußball gefachsimpelt: Reinhold als Hotelier und ich als Trainer“, erinnert sich Uli Stielike, der schon damals sofort gewusst hat: &bdquo;Wir sind auf einer Wellenlänge.“ Außerdem habe seine Tochter Daniela im Juni 2010 in der Klosterpforte geheiratet. &bdquo;Das war ein unvergessenes Erlebnis“, sagt er. Seine große Karriere beginnt eigentlich am Abend des 20. April 1977 im Düsseldorfer Rheinstadion vor 70.000 Zuschauer: Rückspiel im Landesmeister-Cup zwischen Borussia Mönchengladbach und Dynamo Kiew. Zwei Beobachter von Real Madrid sehen, wie die Fohlenelf das 0:1 aus dem Hinspiel dreht und nach einem 2:0-Sieg ins Finale gegen den FC Liverpool einzieht. Im Fokus steht Uli Stielike, der nach einer grandiosen Leistung als 22-jähriger Jungspund in die spanische Hauptstadt wechselt. Die Ablösesumme: 1,8 Millionen Mark – zur damaligen Zeit viel Geld. Stielike lädt seinen Freund nach Madrid ein Den Deutschen zeichnen in den Folgejahren seine tadellose Positionierung im Mittelfeld der Königlichen sowie seine Hingabe aus. Ein kämpferischer Spieler, der nach acht Jahren in Madrid, in denen er sieben Titel gewann, bei Real seine Spuren hinterlassen hat. &bdquo;El Aleman“, der Deutsche, wird in Spanien Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre zum Inbegriff deutscher Tugenden: Einsatz, Ausdauer, Disziplin, Zweikampfhärte, unerschütterlicher Siegeswille. In einem Interview mit einer großen deutschen Sportzeitung sagt Stielike kürzlich im Rückblick: &bdquo;Real, das war eigentlich der Fußball-Himmel.“ Vor einigen Jahren hat Uli Stielike seinen Freund Reinhold Frie nach Madrid eingeladen, um ihm das legendäre und mythenumrankte Stadion Santiago Bernabéu samt Real-Trainingsgelände zu zeigen. &bdquo;Es war gigantisch“, schwärmt Frie noch heute und sagt: &bdquo;Wenn Uli in Spanien zum Essen geht, wollen die Gastronomen von ihm kein Geld. Er wird nach wie vor ?verehrt wie zu seiner aktiven Zeit.“ Stielike genießt die fußballfreie Zeit in Spanien Nach seiner aktiven Zeit folgen für Stielike gut 30 Trainerjahre im Ausland, wie etwa in der Schweiz, Spanien, Elfenbeinküste (Nationaltrainer), Katar, Südkorea (Nationaltrainer) und China. Seine aktive Trainerkarriere hat Stielike nach seiner letzten Station in China bei Tianjin Teda im Jahr 2020 für beendet erklärt. Lesen Sie auch: Fußballer aus dem Kreis Gütersloh setzt sich mit besonderer Aktion für guten Zweck ein &bdquo;Ich bin sehr froh, nicht mehr in der Verantwortung als Trainer zu stehen und vor allem nicht mehr aufpassen zu müssen, wie und wann ich mich in der Öffentlichkeit über bestimmte Themen äußere. Ich genieße jetzt die Zeit in meinem großen Garten ohne Hektik und Stress“, erzählt Uli Stielike schmunzelnd. Hierfür ist der ehemalige Fußballprofi nach Spanien zurückgekehrt. Dort lebt er in der Nähe von Málaga mit seiner Frau Doris. Der Neu-70-Jährige lässt es ruhig und langsam angehen. Die hektischen und turbulenten Zeiten sind vorbei.

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