70 Jahre Klosterpforte im Kreis Gütersloh: Viele Stars haben hier schon übernachtet

Marienfeld. Hier haben Herbert Grönemeyer und Pur mit Bands eingecheckt, wenn sie in der Region aufgetreten sind. Auch Politiker wie Franz-Josef Strauß oder Angela Merkel, aber auch TV-Stars, Schauspieler und Fußballgrößen hat es in das Hotel Residence Klosterpforte nach Marienfeld gezogen. Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder und seine Mutter Erika Vosseler trafen sich hier zum Mittagessen. Unvergessen ist der März 1992, als Michail Gorbatschow Bertelsmann besuchte und in der Klosterpforte politische Gespräche führte. Oder das Sommermärchen 2006, als die Fußball-Nationalmannschaft von Portugal während der Weltmeisterschaft wochenlang im Klosterdorf residierte. Und es gab rauschende Feste. In diesen Tagen feiert die Klosterpforte 70. Geburtstag. Das Hotel hat viel zu erzählen. Die Geschichte beginnt am 13. April 1953. Familie Austermann sowie Reinhold Frie senior und seine Frau Anneliese Frie (geborene Austermann) ersteigern für 72.000 Mark die Klosterpforte samt Areal. Noch am gleichen Tag eröffnen sie mit einem mulmigen Gefühl aber viel Motivation am Klosterhof eine Gastwirtschaft. &bdquo;Das war eine kleine zünftige Kneipe, in der es Frikadellen und Herrengedecke gab“, erzählt der heutige Geschäftsführer Christopher Schemmink. Der Klosterpforten-Umsatz am ersten Tag betrug gerade mal 34 Mark Das bescheidene gastronomische Angebot besteht aus Speisen und Getränken aus der Region – eine Tradition, die in moderner Form bis heute fortbesteht. &bdquo;Der Umsatz am ersten Tag betrug gerade mal 34 Mark“, sagt Schemmink. Doch seine &bdquo;Schwiegergroßeltern“ machen weiter. Und siehe da: Die Kneipe läuft und auch die zehn Fremdenzimmer sind gut gebucht. Aus diesen Anfängen entsteht das heutige Hotel, das von Generation zu Generation immer wieder erweitert und modernisiert wird. Bei der EM 2024 könnten England, Spanien oder Portugal kommen 1986 steigt Reinhold Frie junior in das Unternehmen ein, 1997 übernimmt er mit seiner Frau Barbara die Geschäftsführung. Nach einem großen Umbau des Hauptgebäudes im Jahr 1998 und der Errichtung des heute weithin sichtbaren charakteristischen Turms schreitet die schrittweise Erweiterung des Geländes vor allem in den frühen 2000ern voran. Nach Fischerhütte, Sporthotel 11 und dem Restaurant Rincklakes wird 2010 die Alte Abtei direkt neben der Klosterkirche feierlich eingeweiht. &bdquo;Die Fischerhütte am See ist der romantischte Fleck auf dem gesamten Areal“, weiß Christopher Schemmink.Hier werden gerne freie Trauungen oder runde Geburtstage gefeiert. Ein echter Meilenstein ist die WM 2006 gewesen, anlässlich der das Sporthotel 11 erbaut wurde. Schemmink: &bdquo;Das war für uns ein Riesenimpuls in Sachen Bekanntheit.“ Auch bei der EM 2024 wird die Klosterpforte Gastgeber für eine Mannschaft sein. Welche das sein wird, entscheidet sich nach der Gruppenauslosung. Eine Option für Marienfeld gesetzt haben England, Spanien, Italien, Portugal und die Türkei. Neue Generation kommt 2014 in die Klosterpforte In Christopher Schemmink und seiner Frau Carina Schemmink (geborene Frie) tritt 2014 die nächste Generation mit viel Tatendrang in die Geschäftsführung ein. Die beiden haben sich während des Studiums an der Hotelfachschule kennengelernt. Der Wintergarten, gerne genutzt von Frühstücksgästen, wird 2017 eingeweiht, 2018 folgt die Eröffnung des Klosterforums. &bdquo;Das ist 700 Quadratmeter groß. Hiermit sprechen wir einen Gästekreis für Messen, Tagungen, Kongresse oder Betriebsfeiern an. Das hat uns Schwung gegeben“, so Schemmink. Der neue gemütliche Wellnessgarten öffnet vor drei Jahren seine Türen. Und erst vor ein paar Tagen hat das Restaurant Rincklake wiedereröffnet, nachdem das historische Gebäude längere Zeit als Eventlocation genutzt worden war. Hier wird mediterrane Küche von Italien bis Marokko kredenzt. &bdquo;So geht die Geschichte der Klosterpforte immer weiter. Wir blicken mit Stolz auf das Erreichte zurück“, sagt Christopher Schemmink. Heute bieten die 150 Zimmer mit 240 Betten eine Vier-Sterne-Superior-Niveau. 150 Mitarbeiter kümmern sich um die Gäste. Die Tagungs- und Veranstaltungsräume sind auf dem neuesten technischen Stand. Hotel im Kreis Gütersloh arbeitet Historie auf In die Zukunft blickt Hoteldirektor Schemmink zuversichtlich. &bdquo;Wir befinden uns gesellschaftlich und weltwirtschaftlich in einem extremen Wandel. Das sind Faktoren, die uns ebenso beschäftigen wie der Fachkräftemangel. Dennoch packen wir die Projekte, die bei uns auf dem Zettel stehen, mutig an.“ Denn gute Hotels würden immer gebraucht. Anlässlich des 70. Geburtstages hat das Hotelteam die Historie des Hauses aufgearbeitet und in einer Broschüre sowie einem Video (siehe &bdquo;Youtube“) zusammenfassen lassen. Eine große Geburtstagsparty gibt es jedoch nicht. &bdquo;Dafür feiern wir den 75. Geburtstag groß“, verspricht Christopher Schemmink, &bdquo;und beim 100. gehe ich in Rente.“

Meistgelesen