Ehemalige Gärtnerei im Kreis Gütersloh soll für neue Wohnhäuser weichen

Harsewinkel. Im Vechtel sollen auf dem Gelände der früheren Gärtnerei Grothues neue Wohnhäuser entstehen. Die Stadt hat das Gelände vor einigen Monaten angekauft. Gegenwärtig laufen die Vorbereitungen, das Gebiet baureif zu machen. In der jüngsten Ratssitzung stellte das Bielefelder Büro Drees und Huesmann den Vorentwurf zur Änderung des Bebauungsplans vor. Vorwiegend sollen je nach Aufteilung des Gebiets zwischen 24 und 28 Grundstücke mit Einfamilien- und Doppelhäusern mit maximal zwei Wohneinheiten bebaut werden. Wann die Veräußerung der Grundstücke beginnt, wurde nicht bekannt. Die Politiker nahmen den Vorentwurf unkommentiert in die fraktionsinterne Beratung. Sie beschlossen einstimmig das beschleunigte Verfahren für die angestrebte B-Plan-Änderung ohne Umweltprüfung. Bis zu sechs Wohnungen pro Einzelhaus sind zulässig Die Änderung betrifft den westlichen Bereich &bdquo;Im Vechtel“, das zwischen der Straße &bdquo;Im Vechtel“ im Norden, der TWE-Bahnlinie im Westen, dem Fuß- und Radweg im Süden und dem bestehenden Wohnsiedlungsbereich im Osten liegt. Dieser Bereich ist bislang als Landwirtschafts- und Erwerbsgartenbaufläche ausgewiesen. Sie soll Wohnbaufläche werden. In Kürze soll die Beteiligung der Öffentlichkeit, Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belang folgen. In Anlehnung an die &bdquo;ortsübliche Wohnnutzung“ sollen östlich der Wegefläche Einfamilienhäuser mit maximal zwei Wohnungen und je Doppelhaushälfte maximal einer Wohnung zulässig sein. Für den Bereich westlich des Weges sollen Mehrfamilienhäuser möglich sein. Je Einzelhaus sind bis zu sechs Wohnungen, je Doppelhaushälfte höchstens drei Wohnungen zulässig. Für familienbedingte Sonderfälle wie Familienmitglieder mit Behinderung, oder Ältere will die Stadt Ausnahmen zulassen. Eine Solaranlage wird zwingend vorgeschrieben Auch für die Dachform gibt es Vorgaben: Östlich des Weges sollen geneigte Dächer mit einer Dachneigung von sieben bis 45 Grad zulässig sein. Die maximale Traufhöhe ist hier mit sechs Metern, die Firsthöhe mit neun Metern angegeben. Bei den Mehrfamilienhäusern sollen zugunsten einer höheren Flexibilität keine Vorgaben in Bezug auf Dachform und Dachneigungen gemacht werden. Hier seien auch Flachdächer möglich. Die Wand- und Gebäudehöhe (max. 12,50 Meter) sind einzuhalten. Dachaufbauten sind erst ab einer Dachneigung von 35 Grad zulässig. Ferner sind in dem Gebiet Dachaufbauten und Dacheinschnitte nur in einer Geschossebene zulässig und im Spitzbodenbereich als zweiter Ebene im Dachraum unzulässig. So werde eine ruhige Dachlandschaft sichergestellt. Eine Solaranlage wird zwingend vorgeschrieben. Das Wohngebäude darf 40 Prozent des Grundstücks einnehmen. Entsprechend der auf zwei Vollgeschosse festgelegten Bebauung ist die Geschossflächenzahl (GFZ) auf 0,8 begrenzt. Damit liege sie unterhalb des Orientierungswertes von 1,2 für allgemeine Wohngebiete, orientiere sich aber hier an der bestehenden südlich angrenzenden Bebauung. Kies- und Schottergärten sind untersagt Um ein &bdquo;durchgrüntes Straßenbild“ zu schaffen, sollen in den Vorgärten der Einbau von Schotter- oder Kiesgärten untersagt sein. Ausgenommen davon sind allerdings der Zugang zum jeweiligen Gebäude sowie die Zufahrt zum Stellplatz, Carport oder zur Garage. Einfriedungen und Zäune sind nur als Laubhecken aus heimischen Gehölzen zulässig. Ausnahmen sind möglich: Innerhalb einer Hecke können, sofern nicht einsehbar, auch Kombinationen mit Drahtgeflecht, Stabgitter sowie Holzgebaut werden. Das soll so auch im rückwärtigen Bereich der Gärten gestattet sein. Um ein Hereinwachsen der Hecken in den Verkehrsraum zu vermeiden, müssen sie mindestens einen halben Meter von der Grenze gepflanzt werden. In Vorgärten sind die Einfriedungen nur bis zu einer Höhe von 50 Zentimetern über Straßenniveau zulässig, um ein einheitliches und offenes Straßenbild mit wahrnehmbaren Vorgärten zu gewährleisten, argumentiert das Büro. Für die Befestigung von Zufahrten und Stellplätzen soll der B-Plan einen wasser- und luftdurchlässigen Aufbau vorgeben. Nur Rasensteine, Schotterrasen oder Pflaster mit mehr als 30 Prozent Fugenanteil sind demnach gestattet.

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