Harsewinkel Anwohner frustriert: Diskussion um Verkehr am Langen Esch dauert an

Harsewinkel. Die Nachbarn des Langen Eschs müssen sich weiter in Geduld üben. Ihre Anfang Juni artikulierten Beschwerden, auf dem Wirtschaftsweg hinter den Häusern am Warendorfer Ring werde zu schnell gefahren, laufen jetzt erst einmal in die behördlichen Prüfungen. Die im Juni zugesagte Verkehrszählung hat noch nicht stattgefunden, ein Termin dafür soll jetzt gefunden werden. Der Kreis bietet eine Überprüfung der dort gefahrenen Geschwindigkeiten an, dämpft aber zugleich die Hoffnung, dass daraus weitergehende Maßnahmen folgen könnten. So drehten sich die Gespräche bei einem Ortstermin am Donnerstag mit Anwohnern, Vertretern der Stadt Harsewinkel und einem Vertreter des Kreises, lediglich um ein oder zwei mögliche Optionen. Eine Abbiegespur ist geplant Eine davon soll ein Umbau der Zufahrtssituation an der Bundesstraße 513/ Langer Esch sein. Im Zuge des Ausbaus des Trailerparks der Firma Claas und der damit verbundenen Umlegung der Tüllheide auf der anderen Seite der Bundesstraße nehme der Landmaschinenhersteller auch diesen Bereich ins Visier, teilte Stadtplaner Reinhard Pawel mit. Geplant sei dann eine Abbiegespur, die es möglicherweise für Pendler wenig attraktiv erscheinen lasse, in den Langen Esch abzubiegen. Aus dem Langen Esch heraus auf die B 513 könne – so Stand der Planung – dann nur in Richtung Greffen abgebogen werden, erläuterte Pawel. Auch das könne den &bdquo;Schleichweg“ weniger attraktiv erscheinen lassen. Der Nachteil wäre, dass bis zum Umbau der Anbindung an die Bundesstraße können noch einige Jahre ins Land gehen könnten. Erörtert wurde ferner der Bau von Berliner Kissen. Die Aufpflasterungen könnten die Geschwindigkeiten senken, seien aber für Landmaschinen, die ja dort nach wie vor zu den Feldern müssen, ein Hindernis. Eine Sperrung des Langen Eschs durch Poller, die nur die Landwirte öffnen dürften, wie es sie zur Durchfahrt in die Boomberge gibt, lehnte die Stadt ab. &bdquo;Dann wird der Markenweg belastet und kaputtgefahren“, wies Pawel daraufhin, dass sich der Verkehr dann nur auf die nahe Parallelstraße verlagere. Pawel und die zuständige Fachbereichsleiterin Esther Beckmann-Jahrsen wiesen mehrfach darauf hin, dass weitergehende Entscheidungen ohnehin die Politik zu treffen habe. Etwa 20 Anwohner haben sich aktiv eingebracht Losgelöst hatte den Dialog Anwohnerin Anne Wahrendorff, als sie zuerst einen Brief geschrieben und dann in einer Bürgersprechstunde mit Sabine Amsbeck-Dopheide Anfang Juni erstmals auf das Problem hingewiesen hatte. Die Stadt hatte dann zügig reagiert und das Thema auf die Tagesordnung des Planungs- und Bauausschusses gesetzt. Vertreter des Rates waren bei dem Termin am Donnerstag – außer der Bürgermeisterin – indes nicht anwesend. Die mitdiskutierenden Anwohner, knapp 20 an der Zahl, verteilten Flugblätter mit fünf zentralen Forderungen. Danach soll es keinen weiteren Ausbau des Langen Eschs geben und die Straße als Anliegerstraße ausgewiesen werden. Beide Punkte lehnten die Behördenvertreter ab. Mit &bdquo;Ausbau“ war unter anderem die stetige Nachschotterung der mit Schlaglöchern übersäten Bankette gemeint, wie im Gespräch deutlich wurde. Sabine Amsbeck-Dopheide unterstrich, dass die Stadt als Trägerin der Gemeindestraße die Verkehrssicherungspflicht habe und die Stadt somit gezwungen sei, jeweils nachzuschottern. Die Straße selbst hat über die Jahre durch die zunehmende Bankettbefestigung eine größere Breite und infolgedessen durchaus den Charakter einer Durchfahrtstraße bekommen. An der Definition &bdquo;Wirtschaftsweg“ schieden sich später ohnehin die Geister. Landwirt Eggersmann sieht darin einen Nutzweg für die Landwirtschaft. Er habe ein Anwaltsbüro aus Münster mit der Ausarbeitung von Definition und Bewertung dieses Wirtschaftsweges beauftragt, teilte Eggersmann der Bürgermeisterin mit. Anlieger blitzen beim Kreis mit Wunsch nach Tempo 30 ab Mit ihrem Wunsch, wenigstens das Tempo auf 30 km/h und im weiteren Verlauf auf 70 km/h abzusenken, blitzten die Anlieger beim Straßenverkehrsamt des Kreises ab. Man sei da an enge Vorgaben gebunden. Autofahren müssten ohnehin mit angepasster Geschwindigkeit fahren, hieß es. Einig war sich die Runde, dass der Verkehr auf dem Langen Esch insgesamt zugenommen hat, in den letzten Jahren. Ob es die Berufspendler sind oder ob die Navi-Dienste &bdquo;schuld“ an dieser Zunahme sind, darf bis zu einer Zählung als hypothetische Frage angesehen werden. Auch die gefahrenen Geschwindigkeiten sind bis zu einer Überprüfung eine gefühlte Angelegenheit. &bdquo;Hier fährt kaum einer 50“, wiederholte Anne Warendorf am Donnerstag ihre täglichen Beobachtungen.

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