Autoteilezulieferer Schlieckmann fusioniert mit Köhler

Marienfeld. Der heimische Autoteilezulieferer Hubert Schlieckmann GmbH fusioniert mit der Köhler Automobiltechnik GmbH aus Lippstadt zur Köhler Group. Der künftige Firmenhauptsitz wird Lippstadt. Die Marienfelder sollen mit der Zusammenführung &bdquo;Teil eines starken Metallumformunternehmens" werden, wie Hans-Jürgen Kracht, Geschäftsführer der Köhler Group, sagt. Die Fusionsstrategie zielt auf die sich ergänzenden Strukturen, Geschäftsfelder und Standorte von Schlieckmann und Köhler ab. &bdquo;Wir können so die Produktionspalette ausweiten", erklärt Kracht. Als Köhler Group erwirtschaften beide Unternehmen zusammen mit ihren insgesamt knapp 570 Mitarbeitern aktuell einen Umsatz von 109 Millionen Euro. Die beiden gleichgroßen Partner ergänzen sich marktgerecht. Köhler produziert mit 283 Mitarbeitern und einem Umsatz von 53 Mio. Euro alle Teile bis zu einer Ausdehnung von DIN A 4. Schlieckmann beschäftigt am Hauptstandort 180, im Zweigwerk in Tschechien noch einmal 100 Mitarbeiter und kommt auf 50 Millionen Euro Umsatz im Jahr. Lesen Sie auch: Umweltverbände wollen klagen - Autoindustrie wehrt sich &bdquo;Wo wir in Lippstadt aufhören, fängt Schlieckmann in Marienfeld mit seiner Presskraft an", veranschaulicht Kracht, wie sich die beiden Firmen auf Augenhöhe ergänzen. Diese können gemeinsam Kundenaufträge für eine komplette Fertigungspalette annehmen, Produktionsprozesse jeweils flexibel an einem Standort bündeln und so nachhaltig von der Fusion profitieren. Das gilt auch für den Einkauf. Diese Effekte seien in der Zukunft wichtiger denn je. &bdquo;Die Autoindustrie erlebt den größten Umformungsprozess ihrer Geschichte" &bdquo;Die Autoindustrie erlebt den größten Umformungsprozess ihrer Geschichte", sagt Hans-Jürgen Kracht, seit 30 Jahren im Geschäft, der unter anderem bei Benteler in Paderborn Erfahrung in Umformtechnologien sammelte. Nach den Auswirkungen der Coronapandemie erwischt die Branche inzwischen die weltweite Halbleiterkrise. Beides hat Folgen: &bdquo;Im nächsten Jahr werden wir es mit deutlich erhöhten Materialpreisen zu tun bekommen", sieht der Geschäftsführer voraus. Dafür müssten sich Mittelständler wie Köhler die notwendige gesunde Substanz erarbeiten. Der vierte Faktor ist die Transformation der Autotechnologie vom Verbrenner zum E-Antrieb. Ein Bereich, von dem der Produktionsstandort Marienfeld weniger betroffen sei. &bdquo;Komponenten wie Sitze, Türen oder Leitungen braucht die Autoindustrie bei beiden Antriebstechnologien", erklärt er. Schlieckmann bringt einen treuen Kundenstamm in die Firmenehe ein Schlieckmann, 1967 gegründet, bringt einen treuen Kundenstamm in der internationalen Automobilzulieferer- und Elektrogeräteindustrie in die Firmenehe ein. Die Marienfelder Firma produziert als Umformspezialist für Aluminium, Stahl und Edelstahl Sitzteile, Karosserieteile, Abgassysteme, Sichtblenden sowie andere Teile für unterschiedliche Fahrzeugtypen. Je nach Aufgabenstellung entwickelt und konstruiert das Unternehmen gemeinsam mit seinen jeweiligen Auftraggebern die benötigten Presswerkzeuge für die Massenproduktion an Teilen. Jährlich verlassen nach Angaben der Köhler Group mehr als 60 Millionen Teile die Werke in Marienfeld und in Tschechien. Jährlich verlassen mehr als 60 Millionen Teile die Werke Einen etwas anderen Zuschnitt hat der neue Fusionspartner. Als Direktzulieferer und Entwicklungspartner der Automobilindustrie fertigt Köhler seit nahezu 70 Jahren Produkte wie Stahl- und Edelstahlerzeugnisse für Außen- und Innenbereich von Fahrzeugen sowie sicherheitstechnische Tanksysteme. Hinzu kommen die Entwicklung und Fertigung von Geräten und Anlagen zur Korrosionsprüfung und Umweltsimulation sowie nach speziellen Kundenanforderungen mit moderner Technik ausgestattete Salzsprühtruhen und -schränke, Kondenswasser- oder Schadgasschränke bis hin zu begehbaren Kammern. Treibende Kraft ist die Hannover Finanz Treibende Kraft der Fusion ist der Mehrheitsgesellschafter der neuen Köhler Group, die Beteiligungsgesellschaft Hannover Finanz, eine deutsche Gruppe von Kapitalbeteiligungsgesellschaften. Der Eigenkapitalpartner sieht sich als langfristiger Investor, der die aus den beiden westfälischen Unternehmen geschaffene Köhler Group bei ihren Wachstumsplänen unterstützen will, lässt die Kapitalgesellschaft in ihrer Presseerklärung verlauten. Köhler gehört seit 2008 zum Portfolio der Hannover Finanz, Schlieckmann bereits seit 2006. &bdquo;Weiteres Wachstum plant das neu geformte Unternehmen durch die Erschließung neuer Geschäftsbereiche und auch über Zukäufe", heißt es in der Pressemitteilung.

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