Diese Eisdiele im Kreis Gütersloh hat erstmals auch im Winter auf

Harsewinkel. Wer derzeit die Eisdiele Dammann besucht, wundert sich. Erstmals in ihrer 53-jährigen Geschichte hat die älteste Eisdiele im Ort bis in den Winter geöffnet. Zwischen dem 24. November und dem 19. Dezember gibt es sogar eine Winter-Special-Eiskarte. &bdquo;Wir versüßen euch die Adventszeit", heißt es da in geschwungenem Gold auf tannengrünem Karton. Für den frischen Wind verantwortlich ist Josephine (&bdquo;Josy") Dammann. Die 29-jährige ist im Frühjahr 2018 ins elterliche Geschäft eingestiegen. Seit Beginn des Jahres führt die gelernte Industriekauffrau die Eisdiele in Eigenregie – in dritter Generation. &bdquo;Mir war diese Winterpause zu lang", erklärte &bdquo;Josy" Dammann ihre schon seit zwei Jahren laufende Überlegung über die verlängerte Öffnung. Im letzten Winter konnte die Idee wegen des Lockdowns nicht umgesetzt werden. Jetzt im November waren die Voraussetzungen besser. Die Resonanz ist positiv. &bdquo;Die Leute kommen gern. Viele freuen sich über einen Anlaufpunkt", hat die junge Chefin festgestellt. Lesen Sie auch: Sie haben entschieden: Das ist die beliebteste Eisdiele im Kreis Gütersloh Meistens schloss die Eisdiele Ende Oktober Bislang hatte es unter ihrem Vater Bernd Dammann (64) im Herbst, wenn die Tage kürzer und die Luft kälter wurde, zusätzlich zum Eis lediglich &bdquo;Waffeln mit heißen Kirschen" gegeben. Meistens schloss die Eisdiele Ende Oktober und nach dem Karneval ging es im Frühjahr wieder los. Jetzt wurde ein richtig umfangreiches Programm aufgelegt: Spekulatius-Becher, Lebkuchen-Becher, Dark-Chocolate- oder Bratapfel-Becher sind einige der zur Auswahl stehenden Köstlichkeiten. Das Angebot klingt bereits im Namen winterlich und ist es auch in der Zubereitung. Ausgebaut habe man auch das Kuchen- und Waffelangebot, sagt Josephine Dammann. Käsekuchen am Stil, warmer Apfelstrudel sowie Glühwein und Punsch runden die Karte ab. "Kleiner Franzose" wird zu Foodtruck umgebaut Vorwärts geht es auch mit einem anderen Projekt. In einer heimischen Werkstatt lässt Josephine Dammann derzeit ein Peugeot-Wohnmobil von 1974, Modellbezeichnung &bdquo;J7", umbauen zu einem Foodtruck. &bdquo;Kleiner Franzose" heißt das Gefährt bislang intern. Sie könne sich vorstellen, dass der Name bleibt. Umgebaut und im mintgrünen Stil der Eisdiele ist der Wagen bereits lackiert. &bdquo;Jetzt fehlt uns nur noch die TÜV-Plakette", sagt die 29-Jährige. Der Wagen soll im nächsten Jahr auf Veranstaltungen eingesetzt werden und dort Waffeln, Eis und Kaffee anbieten. Stark nachgefragt waren in diesem Sommer Eistorten. Wurden diese früher vorzugsweise für eine Hochzeitsfeier bestellt, würden diese heute auch bei Einschulungen, Junggesellenabschieden, bestimmten Fußballspielen oder zur Kommunion in Auftrag gegeben. Erstmals habe man in diesem Sommer drei mehrstöckige Hochzeitseistorten erstellt, erzählt &bdquo;Josy" Dammann. Gleich im ersten Jahr ins Finale des "Gelati-Festivals" geschafft Die junge Chefin setzt nach Abitur, Ausbildung und einigen Berufsjahren in der Industrie nun voll auf das Eisgeschäft. Trotz der Eintrübung durch Corona ist sie da guter Dinge. Genau richtig, sei ihre Entscheidung gewesen, die elterliche Eisdiele zu übernehmen und auszubauen, sagt sie. Für Vater Bernd Dammann sei es der richtige Zeitpunkt gewesen, abzugeben – wenngleich der 64-Jährige auch weiterhin zuarbeitet, beispielsweise in der Eisproduktion, die oft früh morgens gemacht wird. Die Junior-Chefin hat sich gleich im ersten Jahr am überregionalen Wettbewerb &bdquo;Gelati-Festival" beteiligt und wurde als eine von 16 Finalisten in die Endrunde nach Berlin eingeladen. Mit einem &bdquo;White Chocolate Dream" mit belgischer weißer Schokolade, marokkanischer Minze und einer Himbeer-Sauce trat sie dort an. Eine vordere Platzierung gab es nicht. Sie habe aber viele Inspirationen von dort mitgenommen, sagt sie. Warum man nicht ganz auf Waldmeister-Eis verzichten kann Allzu viele neue Sorten könne man indes gar nicht anbieten, denn von den alten, bewährten könne sie aus bestimmtem Grund nicht lassen. Waldmeister-Eis ist so ein Beispiel; zu gern hätte sie es ersetzt. &bdquo;Manche Kunden kommen aber nur, weil sie eben Waldmeistereis möchten", sagt Dammann. Wie war das Jahr insgesamt? Mit den Corona-Beschränkungen sei ihre Eisdiele bislang ganz gut zurechtgekommen. &bdquo;2G funktioniert sehr gut, bei 2G plus hätte ich Bedenken gehabt", sagt Josephine Dammann. Bis zum 19. Dezember ist noch geöffnet, montags bis freitags von 12 bis 18 Uhr und am Wochenende von 11 bis 19 Uhr. Nächstes Jahr soll das Winter-Special verlängert werden und schon Anfang November beginnen. Im Januar und Februar bleibt das Lokal dann geschlossen. Eine Woche lang dürfte den Gästen in diesem Jahr noch die Gastfreundschaft gefallen, welche die junge Chefin ausstrahlt. &bdquo;Ich bin sehr gerne hier", sagt Josephine Dammann.

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