Nach tödlichem Unfall: So soll dieser Unfallschwerpunkt entschärft werden

Marienfeld. Die Verkehrssicherheit der Bielefelder Straße soll noch in der ersten Augusthälfte bei einem gemeinsamen Ortstermin mit Polizei, Stadt Harsewinkel und Straßen NRW in Augenschein genommen werden. Das teilte die Kreisverwaltung Gütersloh auf Nachfrage mit. Grund ist zum einen der schwere Verkehrsunfall, bei dem am 28. Juli ein 18-jähriger Motorradfahrer ums Leben kam. Aber auch ein Antrag der SPD-Fraktion, der die Erhöhung der Verkehrssicherheit fordert. Antragsteller ist Ratsmitglied Michael Wagner aus Marienfeld, auf dessen Initiative hin bereits die Geschwindigkeitsbegrenzung von jetzt 70 Stundenkilometern auf der Strecke eingeführt wurde. Die Höchstgeschwindigkeit von 70 gilt seit 2013 auf der L 806 zwischen dem Kreisverkehr in Marienfeld und dem Gütersloher Stadtteil Niehorst (Münsterlandstraße). &bdquo;Leider kommt es immer noch zu schweren Unfällen auf dem Streckenabschnitt, wie die tragischen Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit zeigen", schreibt Wagner in der Begründung des Antrags. Unvernunft, die sich durch stark überhöhte Geschwindigkeit und unverantwortliche Überholvorgänge zeige, fordere Menschenleben und belaste nicht nur die Unfallbeteiligten. Die Anlieger, die Rettungskräfte, die Polizeikräfte und alle, die die Unfälle und die Aufräumarbeiten miterleben müssen, würden ebenfalls durch das an den Unfallstellen Erlebte schwer belastet. &bdquo;Die Anlieger leben in der ständigen Angst, dass es wieder zu einem neuen Unfall kommt, der sie oder ihre Angehörigen gefährdet", so Wagner. Neben mobilen Radarfallen wird auch stationäre Anlage gefordert Es sei eine unhaltbare Situation, dass die Anlieger regelmäßig anschauen müssten, wie die Fahrer hochmotorisierter Motorräder und Sportwagen die Strecke erst in gemäßigter Geschwindigkeit abfahren und prüfen, ob es Geschwindigkeitskontrollen gebe. Wenn die Strecke &bdquo;frei" sei, würden diese &bdquo;Rennfahrer" dann mehrmals hintereinander mit höchstmöglicher Geschwindigkeit zwischen Marienfeld und Niehorst hin und her fahren, so Wagner. Daher fordert die SPD in ihrem Antrag zusätzlich zu den mobilen Radarfallen eine stationäre Anlage. Die eingesetzten Geräte müssten in der Lage sein, auch Motorradfahrer zu identifizieren. In dem Bereich der Einmündung Lutterstrang fordern die Sozialdemokraten zudem ein Überholverbot. Radfahrer, die hier über die Bielefelder Straße wollen, würden in Gefahr geraten, weil Fahrzeuge, die abbiegen, noch schnell überholt würden. &bdquo;Radfahrer, die in dem Moment als Fußgänger die Straße queren, werden nicht wahrgenommen und sind stark gefährdet", so Wagner. Kreis und Polizei führen regelmäßig Verkehrskontrollen durch &bdquo;Sowohl der Kreis Gütersloh als auch die Kreispolizeibehörde Gütersloh überwachen den Verkehr auf der Bielefelder Straße in regelmäßigen Abständen mit mobiler Verkehrsüberwachungstechnik", teilt der Kreis mit. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit PKW habe durch die regelmäßige Überwachung und die Herabsetzung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf 70 Stundenkilometer gesenkt werden können. Unbestreitbar sei jedoch das Verhalten einzelner Motorradfahrer inakzeptabel. Diese zu schnellen Motorradfahrer versuche man in Zusammenarbeit mit der Kreispolizeibehörde mit moderner mobiler Verkehrsüberwachungstechnik mittels Front- und Heckfoto zu überführen und zeitgleich von der Polizei dort unmittelbar anhalten zu lassen – 2019 habe es mehrere Einsätze gegeben, in diesem Jahr coronabedingt jedoch noch nicht. Bei dem Ortstermin in den nächsten ein bis zwei Wochen sollen die von der SPD vorgebrachten Anregungen und Beobachtungen berücksichtigt werden, so der Kreis, &bdquo;mit dem Ziel, durch präventive und repressive Maßnahmen eine möglichst hohe Verkehrssicherheit auf der Strecke zu erzielen". Eine stationäre Geschwindigkeitsüberwachung wäre hier jedoch nicht alleine zielführend, da mit dieser Technik beispielsweise keine gleichzeitigen Front- und Heckfotos möglich seien und zu schnelle Motorradfahrer damit nur selten überführt werden könnten, hieß es.

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