Freibad-Saison in Harsewinkel fällt aus: Heftige Vorwürfe gegen Planungsbüro

Harsewinkel. Die Sommer-Badesaison 2020 im Harsewinkeler Freibad fällt definitiv aus. Das mit der Sanierung des Freibades beauftragte Planungsbüro GSF – Planungsgesellschaft für Sport und Freizeitbauten hat den avisierten Eröffnungstermin 28. August erneut verschoben. Das Bad soll nun erst Mitte September für den mehrwöchigen Probelauf betriebsbereit sein. Am 9. Oktober wäre die endgültige Fertigstellung. Angesichts der unendlichen Pannenserie glaubt in der Stadtverwaltung allerdings niemand den Beteuerungen. Auch der Termin Ende August kann nicht gehalten werden Insbesondere der für die Umsetzung der Freibadsanierung zuständige Christoph Dammann (Fachbereich Bauen) kämpft seit eineinhalb Jahren mit den Unwägbarkeiten. &bdquo;Es ist erst zwei Monate her, als das Planungsbüro gsf mitteilte, dass die Eröffnung des Freibades nicht wie geplant Ende Juni, sondern erst Ende August erfolgen könnte", erinnert er in einer Pressemitteilung an die Achterbahnfahrten aus Hoffnungen und Enttäuschungen. Am Freitag folgte der nächste Rückschlag. Da teilte &bdquo;gsf" mit, dass auch der Termin Ende August nicht mehr gehalten werden könne. &bdquo;Gemäß dem wieder einmal angepassten Bauzeitenplan soll die Fertigstellung nun am 9. Oktober sein", zitiert der Fachgruppenleiter aus der Mail des Planungsbüros. Eine von der Neuen Westfälischen angefragte Stellungnahme von &bdquo;gsf" war nicht zu erhalten. Großer Ärger über Zusammenarbeit mit dem Büro Der Ärger über die Zusammenarbeit mit dem Büro wächst im Rathaus weiter an. Wegen der Erfahrungen wollte sich Dammann den 28. August verbindlich als Eröffnungstermin bestätigen lassen. Es gebe noch Abstimmungsbedarf, hieß es da. &bdquo;Daher habe ich mit einer weiteren Verzögerung gerechnet. Dass es sich um zwei Monate handeln würde, war für mich selbst im ,Worst-Case-Fall’ nicht vorstellbar", erklärt Christoph Dammann konsterniert. Denn für eine solche Verzögerung habe es keinen Grund gegeben. &bdquo;Außer dem, dass der Termin im August schlichtweg Augenwischerei war", wirft der Harsewinkeler dem Vertragspartner vor. In den vergangenen Wochen sei nichts passiert, was eine solche Verzögerung gerechtfertigt hätte. Da fehle ihm mittlerweile jegliches Verständnis. Verwaltung hat Rechtsberatung eingeschaltet Vorwürfe an das Planungsbüro, das als einziges bei der europaweiten Ausschreibung bei zwei abgegebenen Bewerbungen überhaupt die Kriterien für die Gesamtplanung erfüllte, waren frühzeitig aufgekommen. Insbesondere bei den Ausschreibungen und zu Beginn der Arbeiten habe es an fachlicher und organisatorischer Kompetenz der eingesetzten Mitarbeiter von &bdquo;gsf" gemangelt, ruft Dammann in Erinnerung. Diese Mängel hätten im Lauf der Baumaßnahme nur durch deutlich höheren qualifizierten Personaleinsatz wieder wettgemacht werden können. Dies sei aber zu spät, in viel zu geringem Umfang und nur sporadisch erfolgt, schreibt er. Daher habe die Verwaltung inzwischen eine Rechtsberatung eingeschaltet, die die Stadt Harsewinkel in diesem Fall berät. Reinen Bauarbeiten sollen Mitte September endlich abgeschlossen sein Ausdrücklich nimmt die Verwaltung bei allem Ärger aber Kritik an den beteiligten Firmen aus. &bdquo;Was insbesondere die beteiligten örtlichen Unternehmen an Sachen Flexibilität und Eigeninitiative auf sich genommen haben, ging deutlich über das vertraglich Geschuldete hinaus", lobt Dammann das Engagement der Gewerke. &bdquo;Ich weiß nicht, wie weit wir heute wären, oder wie teuer es geworden wäre, wenn diese Firmen nicht auf Planungsfehler hingewiesen oder auf dem Bauzeitenplan bestanden hätten." Gemäß dem nun vorliegenden Bauzeitenplan sind die reinen Bauarbeiten Mitte September abgeschlossen. Bevor das Freibad für Badegäste geöffnet werden kann, ist ein mehrere Wochen dauernder Probebetrieb vorgesehen. Dazu gehört neben der ersten Beckenfüllung auch der sogenannte Färbeversuch. Bei diesem wird das Schwimmbeckenwasser durchströmt. Um sicherzustellen, dass alle Stellen desinfiziert werden, wird statt Chlor ein Färbemittel ins Wasser eingeströmt. Hinzu kommen Wasseranalytik und die Prüfung und Einstellung der Maschinen und Geräte. Klappt dieses Mal alles? Ob das Freibad nach der geplanten Fertigstellung am 9. Oktober geöffnet wird, darauf legt sich die Verwaltung noch nicht fest. &bdquo;Dazu muss der Bauablauf und die Abnahme auch in der Realität so reibungslos verlaufen, wie es der aktuelle Bauzeitenplan vorsieht." Entscheidend für die Stadt ist nach den neuesten Erkenntnissen umso mehr, dass das Projekt im Förderzeitraum abgeschlossen ist. Dazu gehört die Fertigstellung und dass die Maßnahme abgerechnet und überprüft wurde. Das muss bis zum 31. Dezember erfolgt sein.

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