Brockhagen bekommt die Lkw, Harsewinkel die Gewerbesteuer

Harsewinkel/Steinhagen-Brockhagen. Betont sachlich hat die Stadt Harsewinkel die Ankündigung des Vereins Harsewinkeler Bürgerbeteiligung aufgenommen, den Klageweg gegen das Gewerbegebiet westlich der Steinhäger Straße nicht weiter zu beschreiten. &bdquo;Es ist positiv, wenn diese Entscheidung gesichert ist und das Verfahren zum Abschluss kommt", sagte Harsewinkels Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide. Sie geht davon aus, dass die Stadt in naher Zukunft die ersten Grundstücke an Firmen verkaufen kann. Das geplante Gewerbegebiet liegt für Steinhagen denkbar ungünstig. Es soll zwischen den Straßen "Auf den Middeln" und Steinhäger Straße (auf Brockhagener Seite Harsewinkler Straße) entstehen. Für Lkw, die auf die A 33 Richtung Osten wollen, könnte der Weg durch Brockhagen und den Steinhagener Ortskern der kürzeste sein – so empfehlen es auf jeden Fall übliche Navigationssoftwares. "Wir befürchten eine erhöhte Verkehrsbelastung für Brockhagen" Deshalb hatte die Steinhagener Verwaltung im Rahmen der Behördenbeteiligung ebenfalls Einwendung erhoben. Auch ohne Erfolg. &bdquo;Wegen der direkten Anbindung an die Landstraße befürchten wir eine erhöhte Verkehrsbelastung für Brockhagen", berichtet Bürgermeister Klaus Besser. Der Einwendung sei der Harsewinkler Rat nicht gefolgt. &bdquo;Dort ist man der Meinung, die Landstraße müsse das aushalten." Der Steinhagener Gemeindeverwaltung wäre ebenfalls nur der Klageweg geblieben. &bdquo;Das hätte aber wohl keine Aussicht auf Erfolg gehabt", räumt der Bürgermeister ein. Entsprechend habe man die Steuergelder gespart. &bdquo;Wir können nichts tun." "Der Verkehr wird sich hoffentlich verteilen" Wie stark die Belastung für Brockhagen und die Woerdener Straße im Ortskern tatsächlich sein wird, bleibt abzuwarten. &bdquo;Die Verkehre werden sich hoffentlich verteilen", so Besser. Vieles hinge davon ab, welche Betriebe sich tatsächlich ansiedelten, wie viel Lkw-Verkehr die mit sich brächten und wo die Lastwagen schließlich hin müssten. Das Oberverwaltungsgericht Münster hatte in einem Schreiben an die Harsewinkler Antragsteller angedeutet, deren Einwänden gegen das Baugebiet nicht folgen zu wollen. Aufgrund der Einschätzung haben diese ihren Antrag auf ein Normenkontrollverfahren zurückgezogen. Auch die Harsewinkeler Bürgerbeteiligung sieht juristisch nun keine realistische Chance mehr, noch auf das Verfahren einzuwirken. Der Petitionsausschuss könnte alles noch einmal kippen Für die als Gewerbegebiet deklarierte Fläche war im Stadtentwicklungsplan ursprünglich eine Wohngebietsplanung mit Grünflächen vorgesehen gewesen. Eine letzte Hoffnung der Harsewinkeler Bürgerbeteiligung ist nun die Reaktion des im Dezember angerufenen Petitionsausschusses im NRW-Landtag. Dieser hatte sich mit Verweis auf das laufende Verfahren bislang herausgehalten. Die Anlieger des Gewerbegebietes hoffen nun darauf, dass der Landtag bei einer möglichst einvernehmlichen Entscheidungsfindung mitwirken werde. &bdquo;Die Stadt als Eigentümerin der Flächen hat es zivilrechtlich in der Hand, für eine nachbarverträgliche Nutzungsstruktur zu sorgen", schreibt auch das OVG. Die Entwicklung des geplanten Gewerbegebietes, an dessen Rand auch Wohnbebauung entstehen soll, kann die Stadt Harsewinkel nun weiter vorantreiben. Ende Juli soll der erste Teil der Erschließung beendet sein Schon bis Ende Juli soll der erste Teil der Erschließung beendet sein. Diese beschränkten sich bisher auf die Straße »Auf den Middeln« samt Rohrverlegungen für die Wasserversorgung und den Schmutzwasserkanal sowie einer neuen Straßendecke. &bdquo;Wir werden unmittelbar mit dem Planer das weitere Vorgehen absprechen. Der hat die Pläne in der Schublade", sagte Christoph Dammann vom Fachbereich Bauen im Harsewinkler Rathaus. Alle weiteren Ausschreibungen, um in die Fläche zu gehen, sollen nun angestoßen werden. &bdquo;Darin legen wir bereits Zeitpläne fest", sagte Dammann, der die Ausschreibungsergebnisse abwarten will, ehe er eine konkrete Zeitplanung nennen will. Der Verwaltungsmitarbeiter ist optimistisch, dass ausreichend Firmen anspringen werden. &bdquo;Das ist ein attraktiver Auftrag für große Unternehmen", sagte er. Alle Straßen auf dem 6,5 Hektar großen Gelände würden gleich so ausgebaut, dass der Industrieverkehr sie nutzen könne.

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