Leichnam von Marion S. gefunden: Suchten Spaziergänger im Kreis Gütersloh gezielt?

Halle. Jetzt ist es amtlich bestätigt: Bei der am Sonntagabend aufgefundenen Frauenleiche in einem Waldgebiet im Haller Ortsteil Kölkebeck handelt es sich um die seit dem 5. Juli vermisste Marion S. aus Steinhagen. Eine DNA-Bestimmung habe zur endgültigen Identifikation geführt, teilten die Mordkommission &bdquo;Erfurt" und die Bielefelder Staatsanwaltschaft mit. Eine Obduktion habe zudem den Verdacht bekräftigt, dass die 68-Jährige eines gewaltsamen Todes gestorben ist. Die Autopsie des Leichnams hatte aufgrund des schlechten Zustandes zunächst keine absolut sichere Identifizierung ergeben. Nach Funden menschlicher Überreste müssen deshalb die Experten hinzugezogen werden. Die Gerichtsmediziner aus Münster haben hier schnell gearbeitet, und so konnten sie die Leiche bereits am Dienstag als Marion S. agnoszieren. Weitere Informationen geben die Ermittler zurzeit nicht bekannt. Und so bleiben Fragen über Fragen. Die Polizei spricht von Spaziergängern, die am frühen Sonntagabend verdächtige Feststellungen in dem unwegsamen Waldweg am Fleerweg in Kölkebeck gemacht haben wollen. Was heißt das? Nach Informationen dieser Redaktion sollen sich Personen aus Hörste gezielt auf die Suche nach einer Leiche gemacht haben. Dabei soll auch ein Hund eine entscheidende Rolle gespielt haben - am Ende ihrer Aktion hatten sie Erfolg. Polizeisprecher Michael Kötter wollte das nicht näher kommentieren. Nur so viel: &bdquo;Es ist richtig, dass wir manchmal Hilfe von aufmerksamen Leuten bekommen. Dafür sind wir dankbar. Ob das auch in diesem Fall so war, kann ich nicht genau sagen." Seine Kollegin Hella Christoph ergänzt: &bdquo;Wir können auch nicht die Auffindesituation beschreiben. Das ist Täterwissen." Marion S. wurde vermutlich nicht begraben Der Leichnam soll in einem desolaten Erhaltungszustand gewesen sein. Fest steht, dass Marion S. in einer Tannenschonung zwischen Gehölz und Sträuchern entdeckt worden ist. Aber wurde sie vergraben, oder vielleicht mit Geäst oder Gras abgedeckt? Oder lag sie offen auf dem Sandboden? Ein Experte klärt auf: &bdquo;Wäre sie eingegraben worden, wäre ihr Körper in einem weitaus besseren Zustand." An der Luft seien Leichen jeglichen Einflüssen durch das Wetter, Tiere und Mikroorganismen ausgesetzt. &bdquo;Die Zersetzung wird daher dort am stärksten beschleunigt. Das geht schnell." Besonders Sonneneinstrahlung und die damit verbundene Wärmeeinwirkung auf den Körper, aber auch Regen hätten Auswirkung auf das Erscheinungsbild einer menschlichen Leiche. &bdquo;Während einer längeren Liegezeit nisten sich nicht nur Kleinstlebewesen in den Wunden und Körperöffnungen ein, sondern auch Schmeißfliegen und deren Larven, die von den Forensikern vor Ort gesichert werden." Letztere bieten außerdem die Möglichkeit einer ersten Einschätzung des Todeszeitpunktes. &bdquo;Schmeißfliegen siedeln sich schon eine halbe Stunde nach dem Tod an." Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass der Ehemann von Marion S. weiter unter Verdacht steht, etwas mit dem gewaltsamen Tod seiner Ehefrau zu tun zu haben. Dafür gäbe es viele Motive: die anstehende Scheidung, der daraus resultierende finanzielle Verlust, oder Eifersucht? Polizeisprecherin Hella Christoph: &bdquo;Ein Haftbefehl ist bis jetzt nicht beantragt worden." Und der Rechtsanwalt des Beschuldigten, Sascha Haring aus Halle, verweist noch einmal darauf, dass nach einer Haus- und Grundstücksdurchsuchung bei seinem Mandanten ein dringender Tatverdacht nicht erhärtet werden konnte. &bdquo;Die haben nichts gefunden." Er warte jetzt auf die bisherigen Ermittlungsakten. Erst dann könne er sich weiter dazu äußern. Polizei arbeitet nun Zeugenhinweise ab Sascha Haring befindet sich seit Dienstag im Urlaub. Er stehe aber täglich mit seinem Mandanten in telefonischem Kontakt. Die Fahnder der Mordkommission "Erfurt" haben unterdessen einige Hinweise aus der Bevölkerung erhalten. Hella Christoph: &bdquo;Diese werden nun systematisch abgearbeitet. Wir gehen jedem Hinweis akribisch nach." Wie viele es sind, wollte die Polizei nicht sagen. Die Kripo sucht auch weiterhin Zeugen, die in dem Umfeld des Fundortes in Halle-Kölkebeck nahe der Barrepäule zwischen dem 5. und dem 16. Juli Beobachtungen gemacht haben und bittet diese, sich unter Telefon 0521- 545-0 zu melden.

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